Bürokratie verhindert Versorgung von Ukraine-Geflüchteten
Liebe Unterstützer*innen,
„dass ich hier nicht klarkomme und dass es so viel Zeit kostet und so viel Stress verursacht, hätte ich nicht gedacht. Ich habe gedacht, dass es nirgendwo anders so bürokratisch ist wie in der Ukraine. Aber das, was ich hier erlebt habe, dagegen ist die Bürokratie in der Ukraine ein Kinderspiel.“
Das erzählt Oleksandr Poberezhnyk*, ein 57-jähriger Patient in unserer Münchner Praxis. Dort suchen derzeit immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine Hilfe. Obwohl sie eigentlich Anspruch auf medizinische Versorgung in Deutschland haben, dauert es oft mehrere Monate, bis sie den notwendigen Behandlungsschein erhalten. Durch diese bürokratische Hürde können viele, auch Kinder, keine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen.
Dabei sind viele Geflüchtete auf eine Behandlung angewiesen, so beispielsweise auch eine Patientin mit einem Beinbruch, der tagelang unbehandelt blieb. Die ehrenamtliche Ärztin Marianne Stix berichtet: „Soweit es unsere Mittel erlaubten, haben wir das Bein versorgt und dringend eine Operation empfohlen. Trotzdem hat die Patientin aus Angst vor den Kosten erst nach einer weiteren Woche ein Krankenhaus aufgesucht.“
In dieser schwierigen Situation finden die Menschen in unseren Anlaufstellen kostenlose medizinische und psychologische Behandlungen. Und wir unterstützen Sie auch bei der Aufnahme in die Krankenversicherung.
Dank Unterstützer*innen wie Ihnen konnten wir letztes Jahr viele Menschen wie Oleksandr unterstützen. In unserer Münchner Praxis haben wir insgesamt 990 Patient*innen im Rahmen von 3.750 Konsultationen behandelt. Vielen herzlichen Dank, dass Sie diese Hilfe ermöglichen! Gemeinsam schaffen wir Orte der Hoffnung.
Ihr Team von Ärzte der Welt
*Name geändert. Foto: Till Mayer
