Sea-Watch 4 rettet über 200 Menschen binnen 48 Stunden! #United4Rescue
Niklas schrieb am 27.08.2020
Liebe Sea-Watch-Unterstützer*innen,
ereignisreiche Tage liegen hinter uns. Kurz nachdem wir mit der gemeinsam mit dem Bündnis United4Rescue in den Einsatz geschickten Sea-Watch 4die libysche Such- und Rettungszone erreichten, wurden wir bereits über den ersten Seenotfall informiert. Dass wir innerhalb von 48 Stunden zwei weitere Boote aus Seenot retten konnten, zeigt erneut die Notwendigkeit ziviler Seenotrettung.
Am 22. August wurden wir über ein in Seenot geratenes Boot mit 7 Insassen informiert, welches zuerst von dem Schiff Louise Michel gesichtet wurde, dessen Crew die Situation stabilisierte und die Hilfe der Sea-Watch 4 als größeres und besser ausgerüstetes Schiff anforderte.

Foto: Chris Grodotzki/Sea-Watch.org
In den frühen Morgenstunden des 23. August sichteten Crewmitglieder der Sea-Watch 4 einen weiteren Seenotfall in internationalen Gewässern. Die 97 Insassen des überfüllten und seeuntauglichen Schlauchboots konnten geborgen und an Bord der Sea-Watch 4 gebracht werden, wo sie von Ärzte ohne Grenzen medizinisch versorgt wurden. Unter den Geretteten befinden sich Frauen, Kinder und unbegleitete Minderjährige.
Während sich die Wetterbedingungen verschlechterten, wurden wir sowie die zuständigen Behörden von der Organisation AlarmPhone über einen weiteren Seenotfall mit rund 100 Menschen informiert. Kurz darauf erreichte das Schiff Louise Michel das Schlauchboot, versorgte die Menschen mit Rettungswesten und beobachtete den Zustand des Bootes bis zu unserer Ankunft, woraufhin wir die Bergung einleiteten. Trotz hohem Wellengang schafften wir es, alle Personen sicher an Bord der Sea-Watch 4 zu bringen.


Fotos: Chris Grodotzki/Sea-Watch.org
Viele von ihnen waren zum Zeitpunkt ihrer Rettung schwach und orientierungslos und zeigten Symptome starker Belastung durch Benzindämpfe. Auf Anweisung der Ärzt*innen von Ärzte ohne Grenzen wurden Notfallduschen bereitgestellt und Personen mit Treibstoffverbrennungen, Dehydrierungserscheinungen, Unterkühlungen und Vergiftungserscheinungen durch Benzindämpfe versorgt. Gestern Nachmittag wurde schließlich ein Jugendlicher mit schweren Treibstoffverbrennungen durch die Italienische Küstenwache evakuiert, nachdem wir bereits vorgestern Abend die Evakuierung des Patienten eingefordert hatten.


Fotos: Chris Grodotzki/Sea-Watch.org
Während zahlreiche Gäste an Bord weiterhin vom Team von Ärzte ohne Grenzen medizinisch betreut werden, hat weder Malta noch Italien sich bisher dazu bereit erklärt, uns einen sicheren Hafen zuzuweisen.
Dieses unmenschliche Wartenlassen - trotz schwierigster Konditionen an Bord - hat System. Auch dem Handelsschiff Etienne, das vor drei Wochen 27 Menschen vor der maltesischen Küste aus Seenot rettete und dessen Passagiere aufgrund fehlender Ausstattung ohne adäquaten Schutz vor Regen, Sonne und Wind an Deck schlafen müssen, wird von Malta weiterhin ein sicherer Hafen verwehrt. Die tödliche, zutiefst rassistische Abschottungspolitik, die an den EU-Grenzen auf Kosten von zahlreichen Menschenleben betrieben wird, muss endlich ein Ende haben! Erst letzte Woche ertranken laut der Internationalen Organisation für Migration mindestens 45 Menschen im zentralen Mittelmeer, darunter 5 Kinder. Diese Todesfälle summieren sich zu den über 300 bestätigten Todesopfern, welche die südliche EU-Außengrenze dieses Jahr bereits forderte. Die tatsächliche Zahl der Ertrunkenen: unbekannt.
Wir geben Menschen in Seenot nicht auf und werden nicht aufhören, bis niemand mehr auf der Flucht sterben muss. Deine Unterstützung ist dabei unverzichtbar. Nur mit Deiner Einzelspende oder Deinem Beitrag als Fördermitglied können wir weitere Rettungseinsätze durchführen.
Ein Menschenleben ist unbezahlbar, Seenotrettung ist es nicht!
Im Namen des gesamten Teams danke ich Dir für Deine Solidarität!
Rebecca Berker
Crewmitglied der Sea-Watch 4
ereignisreiche Tage liegen hinter uns. Kurz nachdem wir mit der gemeinsam mit dem Bündnis United4Rescue in den Einsatz geschickten Sea-Watch 4die libysche Such- und Rettungszone erreichten, wurden wir bereits über den ersten Seenotfall informiert. Dass wir innerhalb von 48 Stunden zwei weitere Boote aus Seenot retten konnten, zeigt erneut die Notwendigkeit ziviler Seenotrettung.
Am 22. August wurden wir über ein in Seenot geratenes Boot mit 7 Insassen informiert, welches zuerst von dem Schiff Louise Michel gesichtet wurde, dessen Crew die Situation stabilisierte und die Hilfe der Sea-Watch 4 als größeres und besser ausgerüstetes Schiff anforderte.

Foto: Chris Grodotzki/Sea-Watch.org
In den frühen Morgenstunden des 23. August sichteten Crewmitglieder der Sea-Watch 4 einen weiteren Seenotfall in internationalen Gewässern. Die 97 Insassen des überfüllten und seeuntauglichen Schlauchboots konnten geborgen und an Bord der Sea-Watch 4 gebracht werden, wo sie von Ärzte ohne Grenzen medizinisch versorgt wurden. Unter den Geretteten befinden sich Frauen, Kinder und unbegleitete Minderjährige.
Während sich die Wetterbedingungen verschlechterten, wurden wir sowie die zuständigen Behörden von der Organisation AlarmPhone über einen weiteren Seenotfall mit rund 100 Menschen informiert. Kurz darauf erreichte das Schiff Louise Michel das Schlauchboot, versorgte die Menschen mit Rettungswesten und beobachtete den Zustand des Bootes bis zu unserer Ankunft, woraufhin wir die Bergung einleiteten. Trotz hohem Wellengang schafften wir es, alle Personen sicher an Bord der Sea-Watch 4 zu bringen.


Fotos: Chris Grodotzki/Sea-Watch.org
Viele von ihnen waren zum Zeitpunkt ihrer Rettung schwach und orientierungslos und zeigten Symptome starker Belastung durch Benzindämpfe. Auf Anweisung der Ärzt*innen von Ärzte ohne Grenzen wurden Notfallduschen bereitgestellt und Personen mit Treibstoffverbrennungen, Dehydrierungserscheinungen, Unterkühlungen und Vergiftungserscheinungen durch Benzindämpfe versorgt. Gestern Nachmittag wurde schließlich ein Jugendlicher mit schweren Treibstoffverbrennungen durch die Italienische Küstenwache evakuiert, nachdem wir bereits vorgestern Abend die Evakuierung des Patienten eingefordert hatten.


Fotos: Chris Grodotzki/Sea-Watch.org
Während zahlreiche Gäste an Bord weiterhin vom Team von Ärzte ohne Grenzen medizinisch betreut werden, hat weder Malta noch Italien sich bisher dazu bereit erklärt, uns einen sicheren Hafen zuzuweisen.
Dieses unmenschliche Wartenlassen - trotz schwierigster Konditionen an Bord - hat System. Auch dem Handelsschiff Etienne, das vor drei Wochen 27 Menschen vor der maltesischen Küste aus Seenot rettete und dessen Passagiere aufgrund fehlender Ausstattung ohne adäquaten Schutz vor Regen, Sonne und Wind an Deck schlafen müssen, wird von Malta weiterhin ein sicherer Hafen verwehrt. Die tödliche, zutiefst rassistische Abschottungspolitik, die an den EU-Grenzen auf Kosten von zahlreichen Menschenleben betrieben wird, muss endlich ein Ende haben! Erst letzte Woche ertranken laut der Internationalen Organisation für Migration mindestens 45 Menschen im zentralen Mittelmeer, darunter 5 Kinder. Diese Todesfälle summieren sich zu den über 300 bestätigten Todesopfern, welche die südliche EU-Außengrenze dieses Jahr bereits forderte. Die tatsächliche Zahl der Ertrunkenen: unbekannt.
Wir geben Menschen in Seenot nicht auf und werden nicht aufhören, bis niemand mehr auf der Flucht sterben muss. Deine Unterstützung ist dabei unverzichtbar. Nur mit Deiner Einzelspende oder Deinem Beitrag als Fördermitglied können wir weitere Rettungseinsätze durchführen.
Ein Menschenleben ist unbezahlbar, Seenotrettung ist es nicht!
Im Namen des gesamten Teams danke ich Dir für Deine Solidarität!
Rebecca Berker
Crewmitglied der Sea-Watch 4
Deine Spende rettet Menschenleben!
