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Saúl Luciano Lliuya gegen RWE: Wichtiges Präzedenzurteil in Reichweite!

K. Milke
K. Milke schrieb am 11.04.2025

Zwei intensive Verhandlungstage am Oberlandesgericht Hamm liegen hinter Saúl Luciano Lliuya, der für die Gerichtsverhandlung im März aus den Hochanden nach Hamm in Westfalen gekommen war – und nun heißt es warten. Das Gericht wird die Entscheidung am 28. Mai 2025 verkünden. Dann erfährt die Welt, ob RWE für das Flutrisiko haftbar gemacht werden kann, dem Saúls Familie und sein Haus in der peruanischen Andenstadt Huaraz ausgesetzt sind. Dabei geht es nicht nur um Huaraz – es geht um ein globales Signal: Große Emittenten müssen Verantwortung übernehmen!



Zwischen abstrakten Zahlen und der täglichen Realität in den Hochanden
In der Verhandlung ging es um die Beweisfrage, inwieweit Saúls Grundstück von einer Flutwelle betroffen ist. Seine Anwältin hat mit Unterstützung renommierter Wissenschaftler dem Gericht das Flutrisiko dargelegt, dem er und 50.000 Menschen in Huaraz täglich ausgesetzt sind. Während im Gerichtsaal über Zahlen und Modellierungen gesprochen wurde, musste Saúl sicherlich an sein Zuhause denken: die Auswirkungen der Klimakrise sind dort mit der Gletscherschmelze bereits Realität. Saúl macht sich große Sorgen um seine Familie und die Zukunft seiner Stadt.

Die Klage hat bereits Druck erzeugt
Die Richter bestätigten bereits zu Beginn der Verhandlung noch einmal: Große Unternehmen können grundsätzlich über den Nachbarschaftsparagraphen 1004 des BGB für Klimarisiken haftbar gemacht werden. Das macht Mut. Saúl hofft, dass das Gericht nicht nur dieses Grundsatzurteil festlegen wird, sondern auch in seinem konkreten Fall das Flutrisiko in Huaraz anerkennen wird, um dann in einem nächsten Schritt die Verantwortung von RWE zu klären.

Globale Nachbarschaft in der Klimakrise
Neben der Gerichtsverhandlung hat Saúl in Deutschland mit vielen Menschen über Klimagerechtigkeit gesprochen und sehr vielfältige Unterstützung erfahren. Medien weltweit berichten über die Klage. Besonders berührt hat Saúl die Solidarität derjenigen, die nach Hamm gekommen sind und Nachbildungen von den Gletschern mitgebracht haben. Auch die zahlreichen Videobotschaften aus aller Welt geben ihm Kraft. Mit großer Dankbarkeit spürt er: In der Klimakrise sind wir alle Nachbar:innen, egal wie weit entfernt wir voneinander leben. 

Für die Verhandlung sind noch einmal hohe Kosten angefallen, für die die Stiftung Zukunftsfähigkeit sich verpflichtet hat aufzukommen. 

Für weitere finanzielle Unterstützung sind wir sehr dankbar.