"Ein ganz besonderer Spirit"
Yannick Büchle (20) war 2015/16 als Freiwilliger bei der Berliner Stadtmission – die Kältehilfe war eines seiner Einsatzgebiete. Nach Ende des FSJ und bevor er zu studieren beginnt, ist der Schwabe nach Berlin zurückgekommen und arbeitet bis März als Kältebusfahrer. Tim Ahlfeld (18) hat sein FSJ gerade begonnen und hat mit seinem Vorgänger über die interessante und herausfordernde Arbeit im Kältebus gesprochen
Dies ist nur ein Ausschnitt. Das komplette Interview finden Sie hier
Was ist besonders wichtig beim Kontakt mit den Obdachlosen?
Das man sich auf Augenhöhe mit den Betroffenen begibt, fragt, wie es ihnen geht und ob man ihm/ihr etwas Gutes tun kann. Das Ziel sollte es immer sein, die obdachlosen Menschen mit in eine Notübernachtung zu nehmen, damit sie die Nacht im Warmen verbringen können und nicht vom Erfrieren bedroht sind.
Es gibt ja sicherlich auch viele Obdachlose, die nicht in eine Notunterkunft wollen. Warum?
Dafür gibt es - unter anderem - zwei Gründe. Einmal gibt es viele Menschen, die schon so lange auf der Straße leben, dass sie es nichtmehr aushalten können, in einem Raum mit anderen Menschen zu sein und somit lieber draußen schlafen möchten. Und dann gibt es auch noch diejenigen, die eine Freiheit wollen, die nicht von vier Wänden begrenzt ist. Teilweise schaffen sie es auch nicht mehr, mit dieser Begrenzung zu leben. Aber auch für diese Menschen sind wir da und versorgen sie mit Isomatten, Schlafsäcken und Vermittlungsangeboten. Wir reden oftmals auch einfach immer wieder mit ihnen.
-Yannick am Steuer des Kältebusses-.
Wie viele Anrufe erreichen euch dann so jeden Abend?
Das ist sehr schwer in Zahlen zu fassen, da es immer unterschiedlich ist. In besonders kalten Nächten klingelt das Telefon ununterbrochen. Das macht uns Mut, da viele Berliner das Leid sehen und helfen wollen. Natürlich kommt es immer auch auf die Wetterbedingungen an.
Was gibt es für Probleme?
Oftmals ist die Alkoholsucht ein großes Problem. Viele Obdachlose können nicht mehr einschätzen, wie bedrohlich ihre Lage ist. Allgemein ist es sehr schwierig, mit alkoholisierten Personen umzugehen. Wir können natürlich niemanden zwingen, mit uns zu kommen, aber theoretisch nehmen wir alle mit - egal, in welchem Zustand sich derjenige oder diejenige befindet.