Endlich! Medizinische Geräte in Mora installiert
Die Ausstattung unserer neuen Augenklinik in Mora, Nord-Kamerun, hat uns in den letzten Monaten große Sorgen bereitet. Wie bereits berichtet, verzögerte sich ein Teil der Lieferung von dringend benötigten augenmedizinischen und augenoptischen Geräten massiv. Es handelt sich insgesamt um Material im Wert von 100.000 Euro, zu gleichen Teilen finanziert von der „Stiftung Lichtblicke in der Welt“ und der „Stiftung Kinder sollen sehen“. Die „Stiftung Lichtblicke in der Welt“ hat ja zudem bekanntlich den Bau des Klinikgebäudes in Mora und die Ausbildung von zukünftigen Angestellten finanziert. Drei Lieferanten waren an diesem komplexen Vorgang beteiligt – zwei aus Frankreich und einer aus Indien. Die größte Herausforderung stellte eine der beiden französischen Lieferungen dar. Nach einer beinahe unerträglichen sechsmonatigen Verzögerung trifft sie endlich Anfang Juli 2025 bei unserem Freund und Augenarzt Dr. Raoul Cheuteu in Kamerun ein. 
Teile der französischen Lieferung … 
… nach der massiv verspäteten Ankunft in Yaoundé
Dr. Cheuteu beginnt unverzüglich mit der Organisation des Weitertransports der gelieferten Ware nach Mora. Im Zwischenlager in Yaoundé warten bereits zahlreiche weitere Geräte und Apparaturen auf ihren Transport – darunter der bereits gelieferte umfangreiche Teil der beiden erwähnten 50.000-Euro-Pakete sowie diverse Sachspenden, die sich über längere Zeit angesammelt haben. Dr. Cheuteu kommentiert die Situation mit einem Augenzwinkern: „Um in Afrika Projekte wie unsere durchzuführen, muss man nicht nur Arzt, Bauingenieur und Bauleiter sein, sondern auch Logistiker und LKW-Lader.“ Daran ist viel Wahres, denn unser Dr. Raoul Cheuteu ist tatsächlich ein echtes Allround-Genie. 
Dr. Raoul Cheuteu gegen Ende des Ladevorgangs. Vorne sind Bettengestelle sichtbar.
Am Abend des 22. Juli, einem Mittwoch, macht sich der voll beladene LKW von Yaoundé aus auf den Weg. Vor ihm liegt eine anspruchsvolle Strecke von 1.300 km. Viele Abschnitte der Straße sind kaum noch befahrbar, und das mit einer größtenteils sehr sensiblen Fracht. Sonntagmorgen, am 27. Juli, erreicht der LKW endlich sein Ziel, unsere neue Augenklinik in Mora – nach dreieinhalb Tagen extrem anstrengender Fahrt. 
Der LKW ist an der neuen Augenklinik in Mora angekommen.
In der Nacht zu diesem besagten Sonntag, dem 27. Juli, trifft Dr. Cheuteu nach einem mehr als vier Stunden verspäteten Flug morgens um 4.00 Uhr in seinem Hotel in Mora ein, also zu einer eher unpassenden Zeit. Nach nur vier Stunden Schlaf weckt ihn der gerade angekommene LKW-Fahrer auf. Dr. Cheuteu muss, noch vor dem Frühstück, die Entladung der Geräte überwachen. Glücklicherweise können von ihm keine Beschädigungen festgestellt werden. Direkt nach dem Ausladen beginnt er mit der Montage und Installation, eine Aufgabe, die ihn und zwei eigens engagierte Helfer, darunter ein erfahrener Techniker, bis Dienstagabend, 29. Juli, voll in Anspruch nimmt. 
Das angelieferte Material wird ausgeladen … 
… und in die neue Augenklinik gebracht. 
Alles … 
… wird erst einmal … 
… entweder irgendwo abgestellt …

… oder möglichst gleich in die … 
… richtigen Räume verteilt.
Zu den Geräten, die Dr. Cheuteu zunächst montieren und dann in Betrieb nehmen muss, gehören unter anderem:
- Spaltlampe
- Operationstisch
- Operationsmikroskop
- Biometer
- Ophtalmoskop
- Retinoskop
- Kauterisationsgerät
- Koffer mit Korrekturgläsern

Dr. Raoul Cheuteu …

… beginnt mit der Montage, …

… Installation und Inbetriebnahme.
Es gibt also viel zu tun, doch am Dienstagabend, dem 29. Juli, ist die umfangreiche Arbeit erfolgreich abgeschlossen. Alles ist installiert, und alles funktioniert. Am 30. Juli hat Dr. Raoul Cheuteu Geburtstag, und die erfolgreich durchgeführte Installation gibt ihm einen weiteren Grund zum Feiern! Am Donnerstag, dem 31. Juli, muss er, nachdem er nach Yaoundé zurückgeflogen ist, direkt mit dem PKW nach Ambam weiterreisen, wo noch vor dem Wochenende eine ganze Reihe von Augenoperationen durchzuführen ist.

Alle Geräte sind am Dienstagabend, 29. Juli, fertig installiert und funktionieren.
Doch es gibt weitere Aufgabenstellungen in Mora, die zügig bewältigt werden müssen und noch einen erheblichen Finanzaufwand erfordern. Hier hoffen wir auf die weitere tatkräftige Unterstützung unserer treuen Spender.
Wir müssen u.a. dringend einen stabilen Zaun oder eine Mauer um die neue Augenklinik bauen. Und das nicht nur, wie wir bisher angenommen hatten, aus Sicherheitsgründen, um die wertvolle Ausstattung zu schützen. Vielmehr mussten wir feststellen, dass täglich Rinder und Ziegen in großer Zahl an der Klinik vorbeigetrieben werden. Und diese Tiere laufen nicht nur vorbei, sondern fressen alles, was sie auf ihrem Weg finden können.
Die frisch angepflanzten Bäume, Sträucher und Blumen rund um die Klinik sind ihnen bereits vollständig zum Opfer gefallen. Der durchaus unternommene Versuch, das Grün zu schützen, war eine reine Sisyphos-Arbeit und komplett vergeblich.
Fazit: Eine Umfriedung der neuen Augenklinik muss her, und die gibt es natürlich nicht umsonst. Aber wir werden das hinbekommen.

Rinder und Ziegen halten sich regelmäßig bei der Klinik auf, links mit Wasserspeicher im Bild. Sie fressen unsere Baumsetzlinge, Sträucher und Blumen.

Mit einem der Tiere hat Dr. Raoul Cheuteu bereits Freundschaft geschlossen. Doch das löst das Problem leider nicht.
Es gibt bzgl. Mora noch weitere berichtenswerte Fortschritte. Inzwischen wurden alle Schreibwaren und Unterlagen für unsere neue Augenklinik in Auftrag gegeben. Dazu gehören Konsultationsdokumente, Untersuchungsblätter, ärztliche Verordnungen (z.B. für Brillen), Rechnungen, Dokumente für die Buchhaltung und vieles mehr.
Somit steht der Eröffnung unserer neuen Augenklinik in Mora am 29./30. September 2025 hoffentlich nichts mehr im Wege! Auch wenn die Umzäunung noch fehlt.