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Jahresrückblick 2016

T. Lenn
T. Lenn schrieb am 03.01.2017

Vielen Dank für Ihre Unterstützung auch in diesem Jahr!


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 Dank Ihrer Spenden und der stetigen Unterstützung durch aktion tier – menschen für tiere e.V. konnten wir wieder vielen Tieren helfen. Es war alles in allem ein Jahr, das von Auf’s und Ab’s gekennzeichnet war. Wir hatten große Glücksmomente, wenn unsere kleinen Waisen gesund und groß wurden und zusammen zunächst die Außenvoliere eroberten und danach die große weite Welt. In diesem Jahr hatten wir das Glück, zwei neue Auswilderungsplätze dazuzugewinnen, an denen engagierte hörnchenliebe Leute die ersten Schritte in die Natur nahezu lückenlos „überwachen“ und dokumentieren. 

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Eine sehr große Auswilderungsvoliere steht nun nördlich von Berlin und die Gegend dort ist so traumhaft für unsere Eichhörnchen, dass wir im Frühjahr einen Teil unserer Wintergäste mit großer Freude dorthin bringen werden. 

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In der Nähe von Brandenburg haben die ausgewilderten Hörnchen wieder Junge bekommen, die sie am Futterplatz vorstellten.  Solche herzerfrischenden Momente zeigen dann deutlich, dass unsere Arbeit sinnvoll ist. 

Sinn macht es ja sowieso für jedes einzelne Tier, das eine zweite Lebens-Chance erhält. Und sei es, dass ein verängstiges verletztes kleines Wesen ein paar Tage später angst- und schmerzfrei und gewärmt von uns gehen muss – auch das ist unserer Meinung nach voller Sinn.

 Mir fallen da gleich mehrere kleine Waisenhörnchen ein, die am Wegesrand oder an Schulhöfen saßen. Die Zeiten haben sich geändert, statt einem offensichtlich hilflosen verwaisten Tierchen zu helfen oder Hilfe zu holen, werden erstmal Fotos geschossen, jeder braucht ein Selfie, das umhergeschickt wird. So erging es in diesem Jahr einigen Hörnchenkindern. So sehr sie dann kämpfen und wir sie dabei in jeder Hinsicht und mit voller Kraft unterstützen, wenn ein kleiner Hörnchenjunge fast drei Tage am Rand des Schulhofes saß oder ein kleines Hornmädchen am Weg im Grunewald über 10 Stunden – diese beiden sind zwar auf vielen Handyfotos festgehalten worden, mussten aber sterben, weil sie soooo spät Hilfe erhielten. Irgendein netter Mensch hat sie schließlich zu uns gebracht. Ein Foto kann nach Behandlung des Tieres gemacht werden….

 Es ist so manches Mal sehr schmerzhaft und schwer auszuhalten zu erleben, wie die Umwelt und Natur kaputt gemacht werden und den Tieren, wie z.B. den Vögeln, Hörnchen, Igeln u.a. der Lebensraum Stück für Stück weggenommen wird. Wir werden oft angerufen und um Hilfe gebeten, gegen Fällungen und andere Zerstörungen vorzugehen. So gut wie immer zählen andere Dinge, nicht die Tiere und wir müssen zähneknirschend das Fiasko wieder mitansehen.

 Dann kommen Eichhörnchen auf Balkone, nisten und buddeln vielleicht sogar in den Kästen. Das freut die Einen (Gottseidank die meisten), die Anderen rufen zornbebend an, dass wir jetzt sofort etwas dagegen tun sollen. Solche Telefonate und ggf. Gespräche vor Ort können durchaus anstrengend sein und kosten sehr viel Zeit. Schön, wenn es uns gelingt, Verständnis für die Tiere zu wecken. Es gibt aber zum Glück auch die Hausverwaltungen, die sich informieren, ob und wann sie ggf. ein Loch in der Hauswand zumachen könnten, so dass sie den dort evtl. nistenden Tieren nicht schaden. Und es gibt die Gartenbesitzer oder andere Hörnchenfreunde, die sich erkundigen, wie sie etwas Gutes für die Eichhörnchen tun können. Bei solchen Gesprächen tanken wir dann wieder Kraft und schöpfen Mut, dass doch nicht alles verloren ist.  

Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung – das wichtige Thema. Wer ein Hörnchen oder einen Igel aus der Nähe gesehen hat und in ihr Gesichtchen geschaut und sie näher kennenlernt, der schützt vielleicht auch die anderen und guckt sich wieder in der Natur um und versucht Lebensraum zu erhalten. Deshalb haben wir wieder ein paar Schulklassen besucht und eine Waldschulklasse vor Ort empfangen. Mit interessierten Kindern und Lehrern macht so eine Stunde wirklich Spaß! 

Es gibt noch viele „Baustellen“, an denen wir weiter dranbleiben müssen – neben der Hörnchenbetreuung. So ist es z.B. manchmal ein Problem, Leute zu bewegen, die von ihnen gefundenen und/oder aufgezogenen Tiere zwecks Vergesellschaftung mit Artgenossen und Auswilderung herauszugeben und nicht einfach so in ihrem Hof auszusetzen oder gar im Käfig in der Wohnung zu behalten. Da sind wir in den meisten Fällen völlig machtlos, weil die Ämter aus verschiedenen Gründen nicht mithelfen (können? wollen?). Wir wollen versuchen, eine bessere Unterstützung zu erhalten. 

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Eine kurze Sache noch: Bei den Eichhörnchen, wie bei anderen Wildtieren auch, kann man bereits gravierende Auswirkungen des Klimawandels erkennen. So dauert der Zeitraum, während dem Junge geboren werden, bereits wesentlich länger. Seit einigen Jahren schon beginnt die Paarungszeit der Eichhörnchen im Dezember (1 Monat vorversetzt), die ersten Würfe erfolgen im Januar. Seit drei Jahren beobachten wir, dass noch bis Ende August (1,5 Monate länger) Junge geboren werden. Das kostet die Mütter mehr Kraft und vor allem: Die Jungtiere haben nicht genug Zeit, sich auf den Winter vorzubereiten. Und entsprechend länger ist auch für uns und andere Hörnchenstationen die Zeit des Versorgens und der Aufzucht. Der milde Winter mit seinen ständig wechselnden Temperaturen ist für die Eichhörnchen der pure Stress. Die Tiere, die nun bei uns ankommen, sind meist völlig am Ende.

 Aber eins muss man trotz allem sagen: Jede Minute, die wir in unsere Hörnchen stecken, ist nicht verloren und wird von ihnen mit soviel Lebenswillen und –freude belohnt. Eichhörnchen sind einfach KLASSE!  

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Und dank Ihrer Hilfe kann es auch so bleiben – und wir bereiten uns auf die nächste Saison vor.  












Jahresbericht 2016