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Jahresrückblick 2022

T. Lenn
T. Lenn schrieb am 30.01.2023




Liebe Hörnchenfreundinnen und -freunde,

was täten die Eichhörnchenfindlinge und Schutzbefohlenen unserer Station – und wir – nur ohne Ihre Hilfe!?!


Sie helfen uns, gutes Futter und lebenserhaltende Medikamente zu kaufen.




Wir können ca. einmal im Jahr die Außenvoliere mit einigen neuen Kratzbäumen ausrüsten.




Wir haben verschiedene Formen und Größen dieser „Katzenmöbel“, u.a. Kratztrommeln, um die die jungen Hörnchen mit ihren Freunden herumflitzen und fangen spielen und die besonders beliebten (und daher schneller desolaten) baumstammdicken und besonders hohen Kratzbäume.




Die Eichhörnchen lieben gerade letztere sehr. An ihnen üben sie das bekannte „Hoch-und Runter-Drumherum-Baumflitzen“, das ihnen in der Natur beim Auftauchen eines Feindes durchaus das Leben retten kann.




Wir haben auch in diesem Jahr die große Voliere mit frischem Rindenmulch ausstatten können. 




Ein Geschleppe und Verteilen, das sich lohnt. 







Denn die Hörnchen können im Boden ihre Nuss-Schätze verbuddeln, herausholen, umschichten etc. 


Und endlich konnten wir das Grundstück mit der großen Voliere an den Außenrändern sicherer machen. Eine sehr zuverlässige Zaunfirma hat beste Arbeit geleistet.







Dieses Projekt sollte ja schon vorher starten, war aber nun erst (nach der Coronazeit) durchführbar.
Danke herzlich für Ihre großartige Unterstützung dieser Aktion!


2022 war für die Eichhörnchen und uns ein sehr hartes Jahr.

Wir haben so extrem kranke Tiere bekommen, auch auffallend viele adulte Hörnchen. Und sooo geschwächte Jungtiere! 







Durch die veränderten Umweltbedingungen, die Zerstörung des Lebensraums, den Einsatz von Umweltgiften, die Gestaltung steriler Gärten und Parks, oft auch durch gezielte Vertreibung der Wildtiere aus ihren angestammten Lebensräumen und das Einsetzen von Mährobotern kämpfen viele unserer wildlebenden Mitgeschöpfe ums Überleben.

Hinzu kommen noch die klimatischen Veränderungen, die auch veränderte Vegetationszeiten mit sich bringen, die extreme Trockenheit in vielen Gebieten und immer mehr Brände.

Auch die Stürme, denen die oft alten wertvollen Bäume zum Opfer fallen, richten für Eichhörnchen Schaden an. 

Nach einem dieser Frühjahrsstürme bekamen wir einige Hörnchen, die verletzt wurden.

Auf einem Friedhof wurde uns ein Hörnchenweibchen gemeldet, das von einem herabfallenden Ast getroffen wurde und eine Gehirnerschütterung hatte. 
Diese Dame – Rose – lebte schon einige Jahre dort, zog ihre Kinder auf und flitzte durch den Park.



Rose war sichtlich dankbar für die Ruhe hier und nach der erfolgreichen Behandlung brachten wir sie zurück in ihre Heimat. So ein schönes Happy End!


Für unsere Eichhörnchen sind die zu warmen Winter ein großer Stressfaktor. Sie kommen nicht zu ihrer so wichtigen Winterruhe und müssen ständig Nahrung und Wasser zu sich nehmen, die in der Regel nicht vorhanden sind.

Kurz zusammengefasst: Die Lage ist auch in Deutschland ernst und z.B. für Igel verheerend. Sie sind – nach den Insekten – die nächsten, die an den Rand des Aussterbens gebracht wurden. 

Wir haben drei stachlige Gäste hier in Zusammenarbeit mit einer Igelstation aufgenommen und ebenfalls behandelt. Unsere Miss Ellie hatte eine tiefe Schnittverletzung und musste allabendlich gespült werden. Sie ist mir bei diesen Behandlungssessions so sehr ans Herz gewachsen.




In diesem Zusammenhang eine große Bitte:

Schaffen Sie sich bitte, bitte keinen Mähroboter an!!!

Dieser zerschreddert kleine Tiere, die am Boden liegen, Vogelküken, Hörnchenbabys und säbelt den Igeln Pfoten und Nasen ab. Gerade bei diesen wunderbaren Igeln, die einfach nur ihres Weges gehen wollen, werden deutschlandweit unfassbar viele schwerst verletzt, ihre Jungen getötet.
Das steht natürlich nicht in den Gebrauchsanweisungen!


Bei den gestressten, ums Überleben kämpfenden Wildtieren treten seit einiger Zeit auch veränderte und neue Erkrankungen auf, die uns Helfern Rätsel aufgeben. 




Wir kämpfen mit aller Kraft um unsere Hörnchenschützlinge. Leider können uns Tierärzte und Institute meist gar nicht mehr dabei helfen. Wir tauschen uns untereinander aus und versuchen alle Tipps der Kollegen zu befolgen, oft ohne Erfolge.
 
Trotz intensiver Bemühungen den großen und kleinen Hörnchenseelen nicht helfen zu können, bringt uns oft an unsere körperlichen und emotionalen Grenzen.

Wir wollen, wenn möglich, weiterhin vielen Tieren helfen. 

Dazu sind neben unserer Zeit, Energie und Betreuung auch finanzielle Mittel erforderlich.

Deshalb sind wir von Herzen dankbar für Ihre zuverlässige Mithilfe.
Jeder Einzelne von Ihnen steht dadurch unseren kleinen Kämpfern ebenfalls zur Seite.

DANKE – DANKE – DANKE!!!!




Und wenn Sie möchten, hier noch einige Tipps für zusätzliche Hilfe für unsere Wildtiere: 

Je nach Möglichkeiten, kann man


  • in einer Auffangstelle ein wenig mithelfen, vielleicht beim Säubern der Gehege und Käfige, bei Einsätzen, um verletzte Tiere abzuholen oder zur Tierklinik, zum Tierarzt oder zur Station zu bringen,
  • Spenden sammeln (vorher genau erkundigen, was benötigt wird), 
  • Mitmenschen aufklären, wie Wildtieren geholfen werden kann (Gartengestaltung, KEIN Einsatz von Mährobotern etc.)
  • in der Natur Müll aufsammeln – und keinen hinterlassen
  • Insektentränken (flache Wasserschalen mit Stöckchen und Steinen, damit die Insekten wieder rauskrabbeln können) und
  • Wasserschalen in Gärten, Parks, Höfen und auf Balkonen aufstellen. Das Wasser bitte regelmäßig wechseln und auffülllen. 

Allein mit diesem letzten Punkt kann man ohne viel Aufwand Leben retten.

Herzliche Grüße 

Tanya Lenn & Team