Die Regenwälder der Demokratischen Republik (D. R.) Kongo sind Heimat der Bonobos. Diese Menschenaffen sind zusammen mit den Schimpansen unsere engsten Verwandten. Doch ihr Überleben ist in größter Gefahr, denn sie werden in großen Mengen zum Verzehr gejagt und ihr Wald wird abgeholzt.
Langjähriger Krieg hat in der D. R. Kongo eine zusammengebrochene Infrastruktur, zerstörte Landwirtschaft, Armut und Hoffnungslosigkeit zurück gelassen. Dadurch hängt das Überleben der Menschen in den abgelegenen Regionen heute direkt von den natürlichen Ressourcen ab. Die Jagd auf Buschfleisch in den nahen Waldgebieten spielt eine essentielle Rolle für die tägliche Versorgung. Fast jedes Tier des Waldes wird gegessen oder verkauft, Folge ist eine massive Überjagung. Besonders dramatisch ist die Situation für die Bonobos, denn sie haben einen sehr langsamen Reproduktionszyklus. Die Weibchen bringen nur alle 5 bis 7 Jahre ein Jungtier zur Welt. So dauert es sehr lange, bis sich geschwächte Bestände wieder erholen können. Im Wald findet man sie kaum noch, aber auf den lokalen Märkten finden wir sie regelmäßig als geräuchertes Fleisch.
Um die Jagd auf Bonobos zu stoppen oder wenigstens zu vermindern, müssen Alternativen für die Ernährung der lokalen Bevölkerung gefunden werden. Im Projekt „Casquette Verte“ der Organisation Awely arbeitet unser Team in der Region um Basankusu zusammen mit Jägern und Buschfleischverkäuferinnen. Sie finden heraus, wie viele Tiere in welchen Regionen zu welchen Zeiten gejagt werden und wie viel die Jäger daran verdienen. Auf dieser Grundlage werden Alternativen zu Jagd, Verzehr und Verkauf von Bonobos erarbeitet, z.B. durch die Entwicklung von Schweine- oder Hühnerzucht. Diese Projekte zur nachhaltigen Entwicklung werden durch breit angelegte Bildungskampagnen unterstützt. Unser Puppentheater z.B. macht unterhaltsam und leicht verständlich auf die Gefahr der Plünderung natürlicher Ressourcen hin und wird in entlegenen Walddörfern aufgeführt.