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Astrid Meinicke
Astrid Meinicke schrieb am 24.07.2025
Mit ökologischer Landwirtschaft gegen Armut und Umweltzerstörung im Amazonasgebiet
Viele bäuerliche Familien in der ländlichen Gemeinde La Montañita im kolumbianischen Amazonasgebiet sind von Armut betroffen. Die Menschen leiden unter fehlender Infrastruktur, fehlendem Zugang zu Boden, sowie den Auswirkungen eines jahrzehntelangen sozialen und bewaffneten Konflikts. Abholzung und extensive Viehwirtschaft haben Teile der Umwelt und fruchtbare Böden zerstört. Die Wasserversorgung und Lebensgrundlagen großer Teile der ländlichen Bevölkerung sind gefährdet.
Indem wir unter anderem mit dem Aufbau eines Öko-Bauernhofs nachhaltige Landwirtschaft fördern und agrarökologische Kenntnisse vermitteln, können wir langfristig zur Ernährungssouveränität, wirtschaftlichen Stabilität und ökologischen Erholung in der Amazonasregion beitragen.

Unsere neue lokale Partnerorganisation, die Koordinierungsstelle der Sozial-, Umwelt- und Bauernorganisationen von Caquetá (COORDOSAC ), engagiert sich seit 2010 für den Schutz der Amazonasregion, die Verbesserung der Lebensbedingungen ländlicher Gemeinden und den Frieden mit sozialer Gerechtigkeit.Gemeinsam mit kleinbäuerlichen Familien setzen wir Maßnahmen zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und zur Förderung klimaresilienter Anbaumethoden um.    Ernährungssicherheit verbessernEin zentraler Bestandteil ist der Aufbau eines gemeinschaftlichen Öko-Bauernhofs (Granja Integral Comunitaria Ecológica – GICE), der als Modell für umweltfreundliche und wirtschaftlich tragfähige Landwirtschaft dient. 20 Familien – insgesamt etwa 80 Personen – sollen durch diesen Ansatz ihre Ernährungssicherheit verbessern und langfristig ein stabiles Einkommen erwirtschaften. Geplante Maßnahmen umfassen unter anderem biologische Mischkulturen, Fischzucht, Hühnerhaltung, Wurmkompostierung und Bienenhaltung.

Lernen durch PraxisEin weiterer Schwerpunkt liegt auf der Wissensvermittlung und der langfristigen Stärkung der landwirtschaftlichen Gemeinschaft. Durch praxisnahe agrarökologische Schulungen erwerben die Teilnehmenden Kenntnisse, um ihre Erträge zu steigern, natürliche Ressourcen zu schützen und nachhaltige Anbaumethoden eigenständig anzuwenden.   Der Ansatz "Lernen durch Praxis" wird dabei in Zusammenarbeit mit lokalen Universitäten und Kooperativen umgesetzt. Langfristig soll das Modell in weiteren Gemeinden übernommen werden und zur ökologischen Regeneration der Region beitragen. So entspricht die landwirtschaftliche Nutzfläche des Öko-Bauernhofs beispielsweise der durchschnittlich verfügbaren Anbaufläche kleinbäuerlicher Familien.