Eine neue Haltung – und ein neuer Blick auf die Welt

In unseren Selbstverteidigungs-Trainings mit Mädchen und Frauen in Indien begegnen wir vielen mutigen Mädchen, die ihre Geschichten mit uns teilen. Geschichten, die oft von Unsicherheit, Angst und tief verankerten gesellschaftlichen Erwartungen geprägt sind.

Viele von ihnen berichten, dass ihre Mütter sich von dem Moment an sorgten, als sie geboren wurden – einfach, weil sie Mädchen sind. Schon auf dem Schulweg lernten sie früh, den Kopf zu senken, niemanden anzusehen und besonders vor Fremden vorsichtig zu sein. Doch niemand sprach darüber, dass die größte Gefahr oft nicht von unbekannten Menschen ausgeht, sondern aus dem eigenen Umfeld kommen kann – von Personen, denen man vertraut.

In unserem Training passiert dann etwas Bedeutendes: Die Mädchen lernen, die Welt anders zu sehen – und sich selbst auch.

Zum ersten Mal hören sie, dass sie den Kopf heben dürfen. Dass sie ihre Umgebung bewusst wahrnehmen sollen. Dass Stärke nicht im Schweigen liegt, sondern in Wachsamkeit, Selbstvertrauen und Wissen. Sie erfahren, dass Selbstbehauptung keine Aggression ist, sondern ein Schutz. Ein Recht. Und ein Schritt in ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben.

Wenn die Mädchen nach den Trainings aufrecht stehen, mit klarer Stimme sprechen und sagen: „Ich kann jetzt allein reisen“ – dann spüren wir, wie tief diese Veränderung reicht.

Es ist nicht nur eine neue Technik, die sie gelernt haben.
Es ist ein neues Selbstbild.

Und genau dafür setzen wir uns ein:
Für Mädchen, die den Kopf heben.
 Für Mädchen, die sich sicher fühlen.

 Für Mädchen, die ihren Weg selbstbewusst gehen – nicht mit Angst, sondern mit Stärke.