Neues von Oliver Esser aus Sagaing und Mandalay
Dr. med. Heinrich Schoeneich schrieb am 01.05.2025
Liebe UnterstützerInnen unseres Projekts
Erdbebenhilfe MYANMAR,
im Folgenden für Euch zusammengestellt: einige Details aus Olivers aktuellen Berichten, die er uns - sofern WiFi und Strom vorhanden - am frühen Morgen vor oder spät abends nach seinem anstrengenden Tagwerk, meist aus dem Bus, noch eintippt, dazu Fotos & Videoclips sichtet und hochlädt.
Nicht zu vergessen, dass all diese Hilfeleistungen im Umfeld des vom Regime unnachgiebig geführten Krieges stattfinden (müssen). Dass Transport- und Lieferketten sicher, d.h. mitunter auf Umwegen, organisiert werden müssen. Dass die nach vier Jahren Bürgerkrieg ohnehin geschwächten Menschen in der Erdbebenregion - zusätzlich zu allem seelischen Leid - nun auch noch saisonal bedingte starke Regenfälle, Denguefieber und einen akuten Milben- u. Hautpilz-Ausbruch verkraften (müssen).
Es tut - wie in anderen Konflikten der Welt - nahezu körperlich weh, diese Bilder zu sehen, diese Nachrichten zu hören und diese (vermeintliche) Ohnmacht zu spüren. Umso dankbarer sind wir dafür, in einem ersten Schritt die Not zumindest dort lindern zu können, wo es uns durch Oliver und seine Teams möglich ist.
Vielleicht geht es Euch ähnlich.

2. HILFSEINSATZ:
16. April
Mandalay & Sagaing:
Start in Yangon mit Team-Bus und Food Trucks. Nach 13 Stunden Fahrt (Check-Points des Militärs) nächtliche Ankunft in Mandalay.
Mit an Bord:
1,5 Tonnen Reis
1,0 Tonne Zwiebeln
0,5 Tonne Kichererbsen
0,5 Tonne Linsen
0,5 Tonne Grüne Bohnen
100 kg geröstete Erdnüsse
Gewürze
3000 Portion schnelle Nudelsuppen
50 kg Ingwer
100 kg Knoblauch
90 kg Hühnergewürzpulver
50 Liter Sojasoße
50 Liter Fischsauce
für:
- ca. 2.400 Portionen Vegetarisches Curry mit Bohnen, Kartoffeln und Eiern
- ca. 700 Portionen Huhn mit Paprika
Unterwegs Verladen der jetzt saisonalen Wassermelonen (300 Stück für 1900 Kyat statt 3000 Kyat); die Händlerin spendet weitere 120 Wassermelonen für die Erdbebenopfer in Sagaing und der Region Mandalay.

17. April
Mandalay:
- Errichtung eines Zeltlagers für ca. 1.000 muslimische Erdbebenopfer ("Rohingyas")
- medizinische Grundversorgung
- Installation einer permanenten Wasseraufbereitungsanlage, die pro Tag für 8.000 Liter sauberes Trinkwasser sorgt. Sie wurde in der Nähe des Mandalay Palace für eine Schule installiert. Eine zweite Leitung führt nach draußen und ist für die gesamte Öffentlichkeit frei zugänglich. Die Anlage ist wartungsarm, lediglich der Filter muss nach 6-12 Monaten erneuert werden.
- Lebensmitteltransporte aus Yangon, um die örtlichen Märkte nicht zu belasten
- ca. 2.000 gespendete Kleidungsstücke und
- 15 Kisten mit Medikamenten und medizinischen Utensilien verteilt
- 9000x6 Fuß feste Dachplane wird besorgt

18. April
Sagaing:
- 1.500 Portionen vegetarisches Curry
- Fortsetzung der beim ersten Einsatz begonnenen Reparaturen an einer Klosterschule
- UND: Fußballpartie des Helferteams gegen die Kinder aus dem Camp: die Kids gewinnen zum 4. Mal ! (heute 2:1)
Mandalay:
- 1.500 Portionen Curry (high nutrition)
- ...
- ...
Alles ohne Verwendung von Einwegplastik!

Oliver schreibt zum 2. Nothilfe-Einsatz:
"Unsere Hauptarbeit besteht auch diesmal darin, Menschen, die dringend Nahrungsmittel benötigen, mit einem Lebensmittelkorb nach WFP-Art zu versorgen, der 24 kg Reis, 5 kg Kichererbsen, 5 kg Linsen, 1 Liter Speiseöl, 0,5 Kochsalz, 100 g Fischpaste, 300 g trockenen grünen Tee enthält. Wir werden eine Liste der ärmsten Familien erstellen, die 4.000 bis 6.000 Familien umfasst, d.h. bis zu 30.000 Menschen, die Lebensmittel für zwei Wochen benötigen."
____________________
Dies protokollhaft und unvollständig als Eindruck davon, was die HelferInnen bei zur Zeit +/- 35 Grad Hitze leisten.
Und was die betroffenen Menschen im Kriegs- und Erdbebengebiet bewältigen (müssen).
Wir danken Euch in Olivers Namen, im Namen seiner Familie und aller HelferInnen für Eure Anteilnahme und finanzielle Unterstützung!
Und halten Euch auf dem Laufenden.
Für IP-MUC,
Euer Arian
Seit 30 Jahren miteinander verbunden:
