Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen in Äthiopien

Frauen sind in Äthiopien oft benachteiligt. Während viele neben dem Einkommenserwerb oder der Landwirtschaft, Haushalt und Kindererziehung allein bewältigen müssen, gehen Männer studieren oder arbeiten. Durch diese traditionellen Geschlechterrollen stehen viele Frauen vor kulturellen und sozialen Hürden, welche durch Gesetze und soziale Normen gedeckt sind. Projekte, die versuchen, Unterschiede in den Bereichen Bildung, Beschäftigung, Einkommen sowie politische und wirtschaftliche Teilhabe zu verringern, sind selten. Viele Frauen, die oft ganze Großfamilien ernähren müssen, leben in ständiger Einkommens- und Ernährungsunsicherheit. Es fehlt ihnen an angemessenem Wohnraum sowie an Zugang zur Bildung, Gesundheitsversorgung und Krediten. Sie leben mit ihren Familien in informellen Behausungen ohne sanitäre Anlagen und müssen jeden Tag neu ums Überleben kämpfen. 

Für diese Frauen setzen sich die Vinzentinerinnen in der Station Aria Jawi mit ihrem Women Empowerment Programm ein. Neben einem ‚Safe Space‘ bieten sie berufliche Fördermaßnahmen an und stärken Frauen in ihrem Bewusstsein für ihre Rechte. Mit 50 Frauen wurde die Saving Internal Lending Community (SILC) in Aria Jawi gegründet. In einem nächsten Schritt geht es darum, die Mitglieder beim Aufbau ihres eigene Mikrobusiness finanziell und kompetent zu unterstützen.

Die Vereinten Nationen sehen in der Mikrofinanzierung ein wichtiges Instrument zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Einkommen und Existenzmöglichkeiten, insbesondere für arme und marginalisierte Gruppen - und somit in der Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs).