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Updates aus der Grenzregion Polen-Belarus: Solidarität bleibt überlebenswichtig

Mona Lühmann
Mona Lühmann schrieb am 05.06.2025

Im Oktober 2024 waren wir in der Grenzregion Polen–Belarus unterwegs. Drei Jahre nach Beginn der humanitären Krise bleibt die Situation erschütternd: Geflüchtete stranden weiterhin im dichten Wald – in eisiger Kälte, Hunger und Gefahr.


Foto: Grupa Granica

Auf unserer Reise haben wir mit Anwohner:innen gesprochen. Eine Frau, die mit ihren Kindern am Rand des Grenzwaldes lebt, erzählte uns, wie sie nachts hinausgeht, um heiße Suppe, Tee und Kleidung zu Geflüchteten zu bringen. Sie kennt die Region gut, spricht kaum öffentlich über ihre Hilfe – zu gefährlich. Ihre Kraft und Entschlossenheit, trotz aller Bedrohungen zu helfen, haben uns tief beeindruckt.

Und auch unsere Partnerorganisationen, die wir mit Hilfsgütern versorgen, leisten täglich eine enorm wichtige Arbeit: Sie sorgen dafür, dass die Hilfsgüter genau dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden - bei den Menschen im Wald, in Notunterkünften und Schutzräumen. Gleichzeitig bieten sie Räume des Austauschs und berichten über Grenzgewalt und die lebensbedrohliche Situation, in denen sich Menschen auf der Flucht in Polen befinden.

Dank eurer Unterstützung können wir regelmäßig dringend benötigte Güter wie Handys, Winterkleidung und Hygieneartikel an die Organisationen liefern. Ohne eure Spenden wäre diese Hilfe nicht möglich.

Was weiterhin dringend gebraucht wird:
 

  •  warme Kleidung (Jacken, Schuhe, Thermounterwäsche)
  •  Powerbanks, Handys
  •  Schlafsäcke, Isomatten


Foto: KIK Warschau

In den letzten Monaten beobachten wir zusätzlich eine dramatische politische Entwicklung: Im März 2025 hat die polnische Regierung ein neues Gesetz verabschiedet. Mit diesem setzt Polen faktisch das Asylrecht für Geflüchtete, die aus Belarus kommen, aus. Schutzsuchende können ohne jede Prüfung ihrer Asylgründe direkt zurückgedrängt werden – eine massive Verletzung der Menschenrechte. (mehr dazu auf unserer Website)

Gleichzeitig sollen neue Gesetze die Hilfe für Geflüchtete weiter erschweren und kriminalisieren. So geraten nicht nur die Menschen auf der Flucht, sondern auch ihre Unterstützer:innen zunehmend unter Druck. Freiwillige, die Geflüchteten helfen, werden systematisch eingeschüchtert, schikaniert und bedroht. Ein Beispiel dafür ist der Prozess gegen die sogenannte Hajnówka-Fünf: Fünf Freiwillige, die Menschen in akuter Lebensgefahr geholfen haben, stehen dafür nun vor Gericht. (mehr dazu auf unserer Website) Doch trotz aller Repression leisten mutige Menschen weiterhin Tag und Nacht Nothilfe – oft unter extremsten Bedingungen.

Damit unsere Hilfe weitergeht, sind wir auf euch angewiesen. Wir lassen uns von den politischen Entwicklungen nicht abschrecken und leisten weiterhin überlebenswichtige Arbeit. Unterstützt uns mit eurer Spende!

Nur durch eure Spenden können wir Hilfslieferungen aufrechterhalten, Transporte finanzieren und mutige Helfer:innen vor Ort unterstützen. Jede Spende sichert Überleben. Jeder Beitrag zählt – jetzt mehr denn je.

Danke, dass ihr solidarisch bleibt!

Euer Team von Wir packen’s an
Solidarität mit Geflüchteten in der Grenzregion Polen-Belarus!