Weihnachtswünsche 2018
Liebe Freundinnen und liebe Freunde,
pünktlich zum Jahresende und zur Weihnachtszeit melden wir uns zurück und wollen Euch berichten, was wir 2018 alles erreicht haben und wie es im nächstes Jahr mit Eurer Unterstützung weitergehen soll.
Auch in der diesjährigen Regenzeit hat unser eritreischer Projektpartner den Bau des Sandspeicherdammes wieder vorangetrieben und mittlerweile bereits 80 % des Bauvolumens fertiggestellt. Das Dammreservoir bildet dabei schon jetzt eine nutzbare Wasserquelle von dem die lokale Bevölkerung profitiert. Wenn das Reservoir vom Regen gefüllt ist, kann Wasser über ein Filtersystem entnommen und so die Wasserwege verkürzt werden. Im Oktober waren wir zudem selbst wieder vor Ort und haben uns den Baufortschritt, den wir das ganze Jahr über von Deutschland aus begleitet haben, persönlich angeschaut. Zusätzlich haben wir einen WASH-Workshop (zu WAsser, Sanitär und Hygiene) mit der Bevölkerung durchgeführt und die finale Bauphase mit den lokalen Ingenieuren geplant.
Es war beeindruckend mit eigenen Augen zu sehen, wie weit der Bau des Dammes dieses Jahr trotz aller Herausforderungen, wie Zement- und Wasserknappheit, vorangeschritten ist. Die Seitenwände der Dammmauer sind nun bereits 7 m hoch und haben somit ihre finale Höhe so gut wie erreicht. Man spürt, was für ein monumentales Bauwerk die Eritreer hier ganz ohne Maschinen errichten. Auch der Überlauf in der Mitte konnte bereits um etwa 2 m erhöht werden. Somit konnte schon jetzt ein Sandreservoir aufgestaut werden, in welchem das Wasser aus der Regenzeit gespeichert wird. Da die diesjährige Regenzeit leider eher karg ausgefallen ist und es nur wenige Regenereignisse gab, konnte dieser Teil jedoch nicht noch weiter erhöht werden. Wichtig ist, dass der Bau stufenweise erfolgt, um ein effizientes Sandreservoir mit möglichst großem Speichervolumen zu schaffen und eine Verschlammung wie bei anderen Dämmen in dieser Region zu vermeiden. Diese Bauweise stellt dabei eine technische Innovation dar, die auch vom lokalen Water Resource Department als Pilotprojekt evaluiert wird. Zusammen mit den lokalen Ingenieuren besprachen wir erneut die technischen Details und Herausforderungen des Baus und planten, wie die Konstruktion des letzten Abschnittes – die schrittweise Erhöhung des Überlaufs - in Zukunft fortgeführt werden kann.
Neben dem Bau des Dammes und dem fachlichen Austausch mit den Ingenieuren des Water Resource Departments, gab es viele Möglichkeiten des direkten Austausches mit den Bewohnern des Begu Valleys. Von dem naheliegenden Dorf Gheab wurden wir erneut sehr gastfreundlich mit traditionellem Essen und landestypischer Kaffeezeremonie empfangen und in einer lokalen Schule vorgestellt.
Dort führten wir mit ca. 20 Teilnehmern aus dem Querschnitt der Gesellschaft, darunter Schülern, Lehrern und Mitgliedern des Wasserkomitees, einen sogenannten WASH-Workshop zu den Themen Wassersauberkeit und -verunreinigung, Krankheiten, Hygiene und Sanitär durch, der auf großes Interesse und rege Teilnahme stieß. Konzipiert und durchgeführt wurde der Workshop von drei unserer befreundeten Studierenden der Sozialwissenschaften. Sie begleiteten uns bei dieser Reise privat und haben einen wirklich tollen und partizipativen Workshop zusammenstellt, der guten Anklang bei der Bevölkerung fand! Vor allem dadurch, dass der Workshop zusammen mit dem Water Resource Department (WRD) entworfen und durchgeführt wurde, fand ein wertvoller Wissensaustausch statt. So konnte der Workshop noch gezielter auf die Bedürfnisse der Bevölkerung zugeschnitten und interaktiver gestaltet werden. Das WRD will für künftige Workshops viele Aspekte übernehmen und durch die Einbindung von Schulen eine noch größere Reichweite für dieses sensible Thema schaffen. Zudem werden auch die anwesenden Mitglieder des Wasserkomitees die Workshopinhalte in ihren Dörfern weitergeben und die Problematiken thematisieren. Es hat sich erneut gezeigt, wie wichtig und bereichernd die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung in unser Projekt ist, was uns hilft, dieses nachhaltig zu gestalten und auch langfristig durch unseren Damm nicht nur sauberes Wasser, sondern auch darüber hinaus eine positive Wirkung für die Lebenssituation der Bevölkerung zu ermöglichen.
Basierend auf Euren Spenden und der Co-Finanzierung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben wir also schon eine ganze Menge erreicht, wofür wir uns an dieser Stelle nochmals recht herzlich bei Euch bedanken wollen!
Zur Fertigstellung der letzten 20% des Dammes werden wir nun den Überlauf während der Regenzeiten in den nächsten Jahren weiter stufenweise erhöhen und die Dammmauer an dieser Stelle ebenfalls auf eine finale Höhe von 8 m bringen. Die Fertigstellung des finalen Abschnittes ist von besonderer Bedeutung, da dadurch das Speichervolumen des Dammes mit vergleichsweise geringem Aufwand nochmal um ein Vielfaches vergrößert wird und wir somit unser Ziel erreichen können, eine ganzjährige, sichere Wasserversorgung aller Einwohner des Dorfes Gheab auch während der gesamten Trockenzeit sicherzustellen.
Da die BMZ Förderung mit Ende des Jahres ausgelaufen ist, sind wir für dieses Vorhaben wieder vollständig auf private Spenden angewiesen. In diesem Sinne würden wir uns über jede noch so kleine oder große finanzielle Unterstützung von Euch sehr freuen.
Vielen Dank für Eure anhaltende Unterstützung! Wir freuen uns darauf, Euch bald wieder von weiteren Fortschritten berichten zu können.