Wir haben einen neuen Notfall: Lucky
Seine Pflegemama erzählt uns seine Geschichte aus erster Hand:
Dieser liebe junge Kater heißt nun Lucky, denn er hatte Glück im Unglück.
Er wurde angefahren- und liegen gelassen!!! Und das mitten in Deutschland!!!!
Mitten am Tag in einer 30-er Zone in einem kleinen Ort…Kaum vorstellbar, dass das der Fahrer nichts bemerkt hat …aber ist ja nur eine Katz…da kann man ja weiterfahren…was ist mit solchen Menschen los, was stimmt mit denen nicht????Mit einem dreifachen Beckenbruch, etlichen Schürfwunden und sicher unvorstellbaren Schmerzen hat sich Lucky in ein Garageneinfahrt geschleppt und wurde dort zum Glück entdeckt.
Die Frauen, die ihn fanden wussten sich nicht zu helfen und haben die Polizei gerufen. Diese versprach zu kommen aber mit einigen Stunden Wartezeit, denn dass die Polizei momentan andere Sorgen hat kann man ja sogar verstehen
Aber so lang wollten die Frauen nicht warten und begannen in der Nachbarschaft zu fragen, ob jemand den Kater kennt oder eine Idee hat, was man mit ihm machen sollte.
Wie es der Zufall will, fand dies nur wenige Meter vom Wohnsitz unserer Vorsitzenden statt und auf der Suche nach Hilfe sagte ein Nachbar, man solle dort doch mal klingeln.
Gesagt getan und mit einer Transportbox bewaffnet sind wir sofort zum Unfallort geeilt und haben die Box abgestellt und der Kater ist auf seinen Vorderbeinchen in die Box gekrochen!
Es war also schon mal klar, dass er Transportboxen kennt. Auf direktem Weg ging es zu unserem Tierarzt, dort kamen wir auch schnell an die Reihe, er wurde erstversorgt, geröngt und der Beckenbruch festgestellt.
Es gab Schmerzmittel und alle waren völlig erstaunt, wie lieb der kleine Kerl das alles über sich ergehen ließ. Da er auch kastriert war, dachten wir uns schon, dass er einen Besitzer hat-leider war der Kater aber weder gechipt noch hatte er ein Tattoo- ein Irrglauben zu denken, dass Wohnungskatzen sowas nicht brauchen, auch die können mal entwischen und sind draußen völlig hilflos- umso wichtiger, dass man sie kennzeichnet, damit gerade sie schnell wieder nach Hause finden!!!
Der Bub wurde erst einmal ruhig gestellt, damit sich sein Kreislauf stabilisiert und er transportfähig ist.
Wir haben zusammen mit dem Tierarzt seine Chancen erörtert wieder laufen zu können und nicht inkontinent zu bleiben und da hier Grund zur Hoffnung besteht, sollte er die nötige Hilfe von uns auch bekommen.
So kam er fürs erste mit zu unserer Vorsitzenden nach Hause. Ein Hundetransportkäfig wurde noch schnell gekauft und der Kater bekam dort erstmal ein warmes, weiches Domizil.
Es wurden sofort Suchplakate im Ort verteilt, ob jemand den Besitzer kennt, da wir für solche Dinge eigentlich die Einwilligung brauchen bzw. der Verein nicht handeln darf, wenn es der Besitzer eigentlich tun müsste.
Dennoch stand unser Entschluss schon fest, den Kater schnellstmöglich entsprechend medizinisch versorgen zu lassen, damit er nicht leiden muss und mit jedem Tag warten wird die Chance auf vollständige Heilung geringer. Also haben wir seine Gesundheit vor alles andere gestellt und schon versucht, einen OP Termin zu bekommen.
Auf Empfehlung unseres Tierarztes haben wir mit einem orthopädischen Chirurgen in einer Klinik einen OP-Termin ausgemacht und direkt am nächsten Morgen wurde er dort gleich nach Praxisöffnung operiert, da er ein Notfall war.
Die OP hat er gut überstanden und er hat nun eine Schraube im Becken, die alles stabilisieren soll, damit es heilen kann.


Da er nach der OP gut wach wurde, stabil schien und auch die Klinik in der aktuellen Situation nur notbesetzt ist, sollte er einen Tag nach der OP schon geholt werden. Haben wir Routine in der Versorgung solch verletzter Tiere?
Kaum…aber besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen! Auch wenn man selber Respekt vor so einer Aufgabe hat, muss man dann eben allen Mut und Fachwissen zusammen nehmen und sich der Aufgabe stellen.
Und da sowohl alle in der Praxis als auch in der Klinik sagten, sie hätten selten einen solch lieben und nur freundlichen Patienten erlebt (eine der lieben Helferinnen sagte schon, sie waren alle „ schockverliebt“) wurde er wieder bei unserer Vorsitzenden einquartiert. Da diese zeitgleich vom Arbeitgeber ins Homeoffice geschickt wurde , war die Erstversorgung und 24 h Überwachung gegeben, welch ein Zufall. So ein Patient und ein Vollzeitjob lassen sich sonst nicht vereinbaren.
Kaum zu Hause angekommen und in seinem Käfig eingezogen, konnten wir selber feststellen, wie unfassbar lieb dieser Kater ist! Er will einfach immer nur kuscheln!
Da er mit seinem Trichter anfänglich nicht klarkam, wurde er von Hand gefüttert, was anfangs eine dezente Sauerei war, da er die Hand mit dem Futter immer erst einmal angeschmust hat. Aber inzwischen haben wir uns eingegrooved und es klappt prima, manchmal klappt inzwischen das allein fressen mit Trichter sogar.
Er versucht auch aufs Klo zu gehen, aber die Hinterbeine wollen noch nicht so, wie er will…es geht also das meiste daneben, aber das ist ok, wir sind mit etlichen Welpen-Pipi-Trainingsmatten ausgestattet und sein Käfig wird mehrmals am Tag gesäubert und frisch gemacht und zweimal hat er das Katzenklo auch schon getroffen.
Er nimmt brav seine Medikamente und schont sich ansonsten- ein absolut vorbildlicher Patient! Er kennt uns ja noch nicht lang, wir haben ihn in einer schlimmen Situation gefunden, er war inzwischen dreimal beim Tierarzt, zur Nachkontrolle nach der OP und er hatte Verstopfung und es gab einen Einlauf, also auch ein unangenehmer Besuch beim Arzt - und dennoch: er ist nur und ausschließlich lieb ! Was für ein toller Kater ! Die Ärzte sind zufrieden mit seinem Zustand so wenige Tage nach der OP und wir machen nun weiter mit Medikamenten und liebevoller Betreuung.
Umso mehr erstaunt die Reaktion des Besitzers, als dieser gefunden wurde : seine Familie mag den Kater eigentlich nicht, besonders die Gattin kann den Kater nicht wirklich leiden, er war der einzige der sich gekümmert hat, die finanzielle und auch Wohnsituation sei derzeit nicht so gut, eigentlich wolle man den Kater gar nicht wieder…wir konnten gar nicht glauben, was wir da hören- wie es dem Kater geht, war irgendwie offenbar erst einmal Nebensache …und da der Kater aber sowieso für sein Alter und seine Größe viel zu dünn ist…haben wir uns unseren Teil gedacht, nicht lang überlegt und ihn gern übernommen. Dieser junge Kerl hat eine Chance auf ein besseres Leben verdient ! Sowieso und vor allem, weil er so ein Herzchen ist!
Auf uns werden nun viele Arztbesuche, eventuell Physiotherapie und dicke Rechnungen zukommen, sicherlich gut im vierstelligen Bereich. Aber dafür sind wir ja da, nur weil es teuer wird, sollte kein Tierschutzverein gezwungen werden, ein Leben zu beenden, obwohl es Grund zur Hoffnung gibt ! Wir zählen also auf unsere Freunde, Fans und treuen Begleiter und hoffen, dass diese uns und Lucky auch in solch seltsamen und für alle Menschen schweren Zeiten helfen. Wenn viele nur einen kleinen Betrag spenden, hilft Lucky und uns das weiter. Von der Klink haben wir noch keine Rechnung, man kennt und vertraut uns und schickt sie uns mit der Post…das verschafft uns ein paar Tage Zahlungsziel...aber wir rechnen für die Erstaufnahme und OP gut und gern bereits mit 1000 Euro und weitere Artbesuche werden folgen.
Wenn jemand ein paar Euro übrig hat, würden wir uns freuen über jeden Beitrag zu Luckys Versorgung- wir wissen, es kommt von Herzen und daher ist kein Beitrag zu klein!
Liebe Grüße von Lucky und seinem Versorgungsteam.