Stadttauben sind keine Wildtiere, die natürlicherweise in unseren Städten vorkommen, sondern Nachkommen von entflogenen Haustauben und verirrten Brieftauben. Sie wurden vom Menschen gezüchtet und domestiziert. Daher haben sie in den Städten keine natürlichen Futterquellen und müssen sich von allem ernähren, was sie finden können: Krümel, Essensreste und oftmals auch einfach nur Abfall. Stadttauben sind obdachlose Haustiere, viele von ihnen leiden unter Hunger und Verletzungen.
All das führt nicht nur zur Fehl- und Mangelernährung bei den Tieren, sondern auch zu Unmut bei vielen Menschen, die sich durch das ständige Betteln der Tauben gestört fühlen. Hinzu kommt, dass die Tiere bei der Nahrungssuche oft weite Strecken zu Fuß zurücklegen. Dabei verfangen sich ihre Füße in am Boden liegenden Schnüren, Fäden oder Plastikteilen und werden von diesen nach und nach so fest umschlossen, dass einzelne Zehen oder sogar ganze Füße absterben. All das ist in unseren Städten leider an der Tagesordnung.
Wie schlecht es den Stadttauben geht, zeigt sich auch bei einem Blick auf die durchschnittliche Lebenserwartung: Während Tauben bei artgerechter Haltung 20 Jahre alt werden können, leben sie in unseren Städten meist nur wenige Jahre.
Nur betreute Schläge und ein Versorgungszentrum für gefundene, in Not geratene Tauben können das Problem langfristig lösen (nachhaltiges tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement nach dem Augsburger Modell).
Dies hat sowohl für die Tiere als auch für die Anwohner zahlreiche Vorteile:
• Die Tauben leiden keinen Hunger mehr und sind weniger anfällig für Krankheiten und Verletzungen.
• Die Belästigung der Bevölkerung durch bettelnde Tauben sinkt.
• Die Verschmutzung von Straßen und Gebäuden durch Taubenkot wird reduziert, da sich die Tiere 80-90 % des Tages innerhalb des Schlags aufhalten.
• Die Eier der brütenden Tauben können gegen Gipseier ausgetauscht werden; dies ermöglicht eine nachhaltige Geburtenkontrolle.
Bei den Schlägen handelt es sich um spezielle Räume oder Gebäude, die von Menschen gepflegt werden und in denen Stadttauben ganzjährig Unterschlupf, Nistmöglichkeiten und artgerechtes Futter finden.
Zweck unseres Vereins ist u.a. die Betreuung dieser Unterkünfte wie auch die Finanzierung und Unterhaltung dieser.
Dies bedingt, dass wir insbesondere Kosten für Miete, Strom, Versicherungen, Nebenkosten und Futter haben. Die Deckung der Kosten alleine durch Mitgliedsbeiträge ist nicht möglich. Hier sind wir auf Spenden angewiesen!
Herzlichen Dank!
Ihr Team von CHER AMI - Tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement
Infos zum Augsburger Model