„Jedem von uns sendet Gott einen Engel.“
Neujahrsempfang der katholischen Tagesstätten für arme
und wohnungslose Menschen
Neujahrsempfänge gibt es in viele – dieser aber war
etwas Besonderes. Die beiden Tagesstätten für arme und wohnungslose Menschen
des Caritasverbandes Frankfurt und der Franziskustreff luden ihre Gäste zu
einer Segenfeier und anschließendem Beisammensein in den Gemeindesaal des
Kirchortes St. Antonius in der Domgemeinde St. Bartholomäus ein. Vor dem Altar
waren Brotringe bereitgestellt aus der Bäckerei, der Fleckenbühler, einem
Selbsthilfeprojekt von Suchtkranken, aus dem der Franziskustreff nun schon
länger das Brot für den Frühstückstisch bezieht. Zu Beginn der Feier um 10 Uhr
erklang Orgelspiel von Lutz Maly in der St. Antoniuskirche. Nach einer kurzen
Begrüßung durch Bruder Paulus, dem Leiter des Franziskustreffs, wurde die
biblische Geschichte von der Stärkung des Propheten Elija in der Wüste durch
einen Engel erzählt. „Jedem von uns sendet Gott seine Engel, und wir, die
Mitarbeitenden im Franziskustreff und in den Tagesstätten der Caritas möchten
immer wieder bereit sein, von Gott gesandt zu sein für den einen oder anderen
von unseren Gästen als Engel, der wirklich Mut macht für einen Neuanfang,“ so
Bruder Paulus in seiner kurzen Ansprache. Mit dem Taizé-Gesang „Ubi caritas et
amor, Deus ibi est“ (Wo Güte und Liebe, da ist Gott) zogen dann Gäste und
Mitarbeiter zum Altarraum und bekamen ein Stück Brot überreicht. 
In großer
Runde um den Heiligen Tisch versammelt, wies Bruder Paulus auf die Vision hin,
die das Wirken der Tagesstätten der Caritas und des Franziskustreffs bestimmt:
Dass bei Gott alle gleich sind, und einst, am Ende der Tage, von ihm alle
eingeladen sind in das schützende Haus seines Erbarmens.
Der Feier in der Kirche folgte ein Mittagessen bei
Weißwurst und Brezel, ebenfalls aus den Fachbetrieben der Fleckenbühler. In der
Mittagszeit gaben Musiker aus den Meisterklassen der Musikhochschule in
Frankfurt, gesponsert vom Verein Live Music Now, eine musikalische
Spitzenleistung zum Besten, was in der Kirche mit viel Beifall bedacht wurde.
Beim anschließenden Kaffee und Kuchen wieder im Gemeindesaal konnte der Empfang
in Ruhe ausklingen.
Ein solcher Tag gehört zu den besonderen Höhepunkten
im Jahreslauf. Er wird möglich, weil so viele Wohltäterinnen und Wohltäter zu
den Aufgaben des Franziskustreffs ihr Scherflein beitragen. Sie zeigen damit
unseren armen und obdachlosen Gästen, dass sie der Gesellschaft etwas wert
sind. Glück und Segen wird zu einem solchen Anlass ja gern gewünscht. Jeder
Spender ist Teil des Segens, den wir gern weitergeben an die Bedürftigen, die
gerade in den kalten Wintermonaten so dringend unserer Fürsorge bedürfen.
Antonius-Kirche in Frankfurt.
