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Reisebericht "Wir sind hier" März 2025

Martin Schott
Martin Schott schrieb am 30.03.2025
Hier ist der Bericht von Henryk Pich / "Wir sind hier" über ihre letzte Fahrt Anfang März 2025 in die Ukraine:



Der Winter ist vorbei. Auch wenn noch einige Eisschollen auf dem Dnipro gemächlich dahingleiten und viele Seen unterwegs eine Eisschicht tragen, der Winter ist vorbei. Ein blass-blauer Himmel begleitet uns auf unserer gesamten Fahrt in den Osten der Ukraine. Mit drei Fahrzeugen sind wir wieder unterwegs durch die ganz leicht frühlingshafte Ukraine. 

Ein Rettungswagen ist dabei, ein echtes Schmuckstück. Sehr gut in Schuss, perfekt für die Verwundetentransporte schwer Verletzter aus den Kampfgebieten heraus in die sichereren Krankenhäuser im Hinterland. Ihn werden wir wieder in Kramatorsk übergeben, die Stadt ist uns schon vertraut, wir waren schon ein paar mal hier. Und zwei ältere Geländewagen sind dabei, die zwar ihre technischen Mängel  haben, teilweise auch schon viele, viele Kilometer hinter sich, aber trotzdem zuverlässig bis nach Kyiv und Charkiv durchhalten. Bei diesen beiden Fahrzeugen ist klar, es besteht Reparaturbedarf. Der ist in der Ukraine aber wesentlich billiger, so dass es Sinn macht, diesen in Deutschland gekauften Fahrzeugen diese weite Reise zuzumuten. 

Unsere Fahrt führt uns zuerst wieder nach Kyiv. Ein Geländewagen, er ist für die 43. separate mechanisierte Brigade gedacht, verbleibt in Kyiv und wird dort für den Fronteinsatz fit gemacht. 



Von Kyiv aus brechen wir gemeinsam mit unseren Freunden von den Kyiv Defendern in einem Konvoi Richtung Charkiv auf. Der zweite Geländewagen verbleibt dort, sein Reparaturaufwand wird wesentlich höher sein. Sein höheres „Lebensalter“ hat schon zu deutlich mehr Rost und Verschleiß geführt. Den Laderaum haben wir natürlich voll ausgenutzt und so laden wir noch 50 Pakete mit Ernährungslösungen für das Krankenhaus in Charkiv ab.

Mit dem RTW geht es dann wieder in Isjum vorbei und weiter nach Slowjansk bis nach Kramatorsk. Die Orte sind uns nicht nur von unseren Fahrten vertraut, diese Namen fallen regelmäßig in den ukrainischen Frontberichten. Von hier sind es keine 50 km bis Bachmut. Ein Grollen ist in der Ferne ab und zu zu hören. In Kramatorsk können wir den Krankenwagen an Volodymyr von der 142. Brigade übergeben. Er war früher Bergmann und kommt aus der Gegend. Wie bei jeder Fahrt ist uns auch dieses Fahrzeug wieder ans Herz gewachsen und der Abschied fällt uns schwer. Aber wir sind uns sicher, es wird hier einen lebenswichtigen Dienst leisten.



In Kyiv haben wir noch einen ganzen Tag Zeit, bis wir wieder die Rückfahrt antreten. Einen traurigen Gang haben wir uns noch vorgenommen. Wir besuchen das Grab von Savita Wagner. Einer jungen Frau aus Deutschland, die sich 2022 der ukrainischen Armee als Sanitäterin angeschlossen hatte und im Januar 2024 durch einen Granatsplitter starb. Ihr haben wir die Fahrt und das Fahrzeug gewidmet. Ihr Bild ist auf dem RTW zu sehen.





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