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Jahresrückblick 2018

Teresa F.
Teresa F. schrieb am 02.02.2019

Liebe Spenderinnen und Spender,

zunächst einmal vielen herzlichen Dank für die großartige Unterstützung!
2018 war ein schwieriges Jahr für Nicaragua und somit auch für unser Partnerprojekt Los Pipitos. 

Eigentlich begann das Jahr ziemlich gut: Unser freiwilliger Physiotherapeut Felix war bereits seit einigen Monaten vor Ort und hatte sich gut eingelebt. Das Projekt lief mit den verschiedenen Therapien und Aktivitäten sehr gut. Eine Neuheit war die Hydrotherapie, denn wir hatten gerade das lange unbenutzte Therapiebecken reparieren lassen. 

Doch im April begannen die Unruhen in Nicaragua: Als Präsident Ortega eine Sozialreform mit erhöhten Beiträgen ankündigte, kochte die Wut auf die Regierung, welche sich schon lange in der Bevölkerung angestaut hatte, über. Die Menschen gingen auf die Straße um zu demonstrieren, unter ihnen viele Studenten. Leider reagierte die Regierung darauf mit Gewalt und es kam zu Ausschreitungen mit vielen Toten und Verletzen, noch immer werden Personen vermisst. Zeitweise waren die Städte wegen der Straßenbarrikaden kaum zu durchqueren. Deshalb war Los Pipitos auch eine Zeitlang geschlossen und im Mai beschlossen wir, den Freiwilligendienst vorzeitig zu beenden. Dies war für uns keine leichte Entscheidung, denn es ist schwer, die Gefahr von Deutschland aus einzuschätzen und man weiß nie, wie sich die Lage entwickeln wird.

Seitdem konzentrieren wir uns verstärkt auf die Förderung einheimischer Fachkräfte bei Los Pipitos. Mit unserem lokalen Physiotherapeuten Roberto stellen wir sicher, dass das Therapieangebot auch weiterhin bestehen bleibt. Außerdem zahlen wir momentan die Gehälter von sechs weiteren Mitarbeitern_innen: der Projektleiterin, einer Psychologin, einer Sprachtherapeutin, einer Ergotherapeutin, einer Lehrerin für Handarbeiten für Jugendliche und einer Angestellten für den Empfang. Damit kämpfen wir auch gegen die Auswanderung gut ausgebildeter Fachkräfte an. Denn die Armut im Land ist gestiegen, es gibt kaum noch Tourismus und viele Menschen wandern in die Nachbarländer aus.
Wir schätzen die Lage gerade noch zu gefährlich ein, hoffen aber, den Freiwilligendienst bald wieder aufnehmen zu können. 

Für dieses Jahr gibt es aber auch weitere Pläne: Der Besuch der "Brigada movil" steht an. Dies ist ein mobiles Ärzteteam, welches einmal jährlich bei Los Pipitos für einige Tage vorbeikommt und die Kinder kostenlos behandelt. Wir finanzieren die "Brigada movil" durch unseren Direkthilfefonds. Im letzen Jahr konnte die "Brigada movil" aufgrund der politischen Situation leider nur mit einem kleinen Team und nicht mit ganzer Ausstattung anreisen. Nun aber freuen sich alle auf das komplette Team. 
Des Weiteren ist geplant, das zwei Vertreter_innen des Momotombo-Vorstandes nach Nicaragua reisen werden um das Projekt zu besuchen. Denn ein stetiger Kontakt mit dem Partnerprojekt ist und für die Zusammenarbeit sehr wichtig. Ein Thema soll unter anderem die Planung eines neuen Projektes sein. Dabei sollen Jugendliche mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt integriert werden, damit sie, je nach ihren Möglichkeiten, ein weitgehend eigenständiges Leben führen und sogar ihre Familien unterstützen können. 

Wir haben viel vor und hoffen, unsere Vorhaben gemeinsam mit deiner Hilfe verwirklichen zu können! 

Herzliche Grüße vom gesamten Momotombo-Team,
eure Teresa