Sechs Jahre – und kein Ende in Sicht?

In diesen Tagen geht der syrische Konflikt in sein siebtes Jahr. Seit sechs Jahren schon müssen wir zusehen, wie dieses Land und seine Bevölkerung tief und tiefer in einer humanitären Katastrophe ungeglaubten Ausmaßes versinkt. Seit sechs Jahren eskaliert dieser Konflikt, erreicht ein immer schrecklicheres und nie geahntes Ausmaß an Zerstörung und Trauer.

Längst ist es kein syrischer Konflikt mehr, längst gebrauchen und missbrauchen diesen Krieg weltweit Regierungen und Menschen unterschiedlichster Couleur zum Erreichen eigener Ziele und zur Verbreitung eigener Ideologien und Meinungen. Um die Menschen in Syrien und ihr ertragenes Leid, um ihre Gegenwart und Zukunft geht es dabei selten.

Seit Jahren schon schlagen zwei Herzen in unserer Brust: ein Herz voller Hoffnung, dass sich doch irgendwann alles zum Guten wendet, dass Syrien eine Zukunft hat und Frieden findet. Ein Herz voller Furcht, dass die Abgründe dieses Konfliktes immer tiefer werden und das Land wie andere vor ihm im Chaos versinkt. Die Waage schlägt aktuell scheinbar leider aus in Richtung Furcht.

Unsere wirklich bewundernswerten Helfer in unseren immer zahlreicheren Projekten aber, unsere tollen großen und kleinen Unterstützer, wir alle gemeinsam hören nicht auf, stetig kleine und große Pakete voller Hoffnung auf die andere Seite der Waage zu legen. Und wissen dabei auch, dass unser Atem immer länger sein muss als wir es am Anfang unserer Tätigkeiten zu glauben wagten. Dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben und noch sehr lange in der Lage sein müssen, humanitäre Hilfe, Nothilfe und Hilfe zur Selbsthilfe für die Menschen innerhalb und außerhalb Syriens zu leisten.
 
Wir sind fest entschlossen, diesen Weg weiter zu gehen!



(Damaskus, Omayadenmoschee, 2010)