Schulprojekt in Beirut / Libanon

Seit zwei Jahren schon unterstützen wir eine private Schule in Beirut, die sich rührend um syrische Flüchtlingskinder kümmert und nun schon das dritte Schuljahr begonnen hat. Seit einiger Zeit arbeiten wir nun darauf hin, diese Unterstützung auszuweiten, auch, weil das bisherige Schulgebäude aus allen Nähnten platzt. Unterrichtet wird im Schichtbetrieb, morgens die Klassen 1 bis 4, nachmittags die Klassen 5 bis 7. Die Klassenräume sind prall gefüllt mit Leben, für Tische ist kein Platz - die Stühle haben einen kleinen Klemmtisch. Und an den Wänden hängen nicht nur bunte Bilder, sondern auch mal Regeln:



Wie wichtig diese Schule für die Kinder ist, zeigt eine Geschichte: zu Beginn des Schuljahres kam eine Mutter mit einem gerade 14 Jahre alt gewordenen Jungen. Er hatte schon Flaum auf der Oberlippe. Die Schulleitung fragte nach und erfuhr, dass er sich für die 5. Klasse beworben hatte. Sie macht zwar Ausnahmen, aber dieser Altersunterschied war ihr zu groß und sie sagte, sie könne ihn nicht aufnehmen. Da nahm die Mutter sie zur Seite und erklärte: "Er ist in Syrien nur bis zur 4. Klasse in die Schule gegangen, dann mussten wir fliehen. Letztes Jahr konnte er nicht kommen, da wir das Schulgeld nicht bezahlen können. Nun hat er aber ein ganzes Jahr lang gearbeitet um das Schulgeld zu verdienen, er will unbedingt zur Schule gehen - was sollen wir jetzt tun?". Was? Der Junge besucht jetzt die 5. Klasse!

Wir werden uns in den nächsten Monaten bemühen, ein größeres Gebäude zu finden um spätestens zum nächsten Schuljahr einen Umzug zu realisieren. Die Kosten für diesen Umzug, die Austattung der Klassenräume, Lehrergehälter uvm. um deutlich mehr als den aktuell etwa 400 Schülern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen sind nicht zu unterschätzen, dürfen aber kein Grund sein, dieses Ziel nicht anzugehen. Denn Bildung ist ein enorm kostbares Gut für diese verlorene Generation Syriens, die doch eines Tages Syrien wieder aufbauen muß. 

Wir freuen uns sehr über jede Unterstützung! Sobald die Kosten für einzelne Bedarfe reell feststehen werden wir sie nach und nach hier einstellen - das Schulgeld für ein Kind für ein Jahr (etwa 280,- €) haben wir bereits eingestellt. 

P.S.: dieses sowieso nur geringe Schulgeld können aktuell nur die Hälfte der Eltern bezahlen. Die restlichen Kinder sind darauf angewiesen, dass andere die Kosten für sie übernehmen.