Jobar, Ghouta | Syrien ist zerstört, ja. Aber Syrien ist nicht zerstört!
Was wie ein Paradoxon klingt, ist auch eines. Und ob es gelingen wird es zu lösen wird die Zukunft zeigen. Aber zugleich ist dieser Zustand aktuelle Realität im neuen Syrien:
viele Städte wie Homs, Hama, Aleppo oder die einstige Ausflugstadt Fijeh tragen massive Spuren der Zerstörung, Stadtteile wie Jobar in der Ghouta von Damaskus sind ausgebombt oder wie Darayya komplett dem Erdboden gleichgemacht. Infrastruktur ist zerstört, die verbliebene Bevölkerung Syriens ist verarmt und die von allen erlebte brachiale Gewalt und Spaltung haben tiefe Spuren hinterlassen in der syrischen Gesellschaft. Man kann mit Fug und Recht sagen: Syrien ist zerstört, ja.
Und doch liegt Syrien nicht wie der Schutt der einstigen Wohnungen zahlreicher Familien in Darayya am Boden, nein, es steht noch wie diese Stütze eines Hauses in Jobar, die weiterhin ihren Dienst verrichtet und das Haus vor dem Einsturz bewahrt!
Wie die sinnbildlich genannten Jobar und Darayya aber wird Syrien wieder aufgebaut werden müssen. Infrastruktur, Straßen und Häuser werden Investoren, Baumaschinen und letztlich Menschen erledigen. Für den Wiederaufbau der Gesellschaft braucht es aber auch diese Menschen. Und viel Geduld, viel Langmut und gegenseitige Vergebung. Auch Liebe. Und viel Beistand.
Um diesen Beistand bemühen wir uns schon sehr lange und freuen uns, dass beispielsweise all die Schülerinnen und Schüler unserer Schulen in Atmeh, Idlib, nun auch aufgrund ihrer dort erfahrenen Schulbildung ihren persönlichen kleinen Beitrag leisten können am Gelingen des neuen Syriens. Oder all die Stipendiaten, die wir seit vielen Jahren fördern, nun Ärzte, Ingenieure, Handwerker sind, die ebenfalls ihren kleinen Beitrag leisten werden und zeigen uns, dass viele unsere Projekte zwar nachhaltig gedacht waren aber auch wirklich nachhaltig sind!
Herzlichen Dank für alle Projekte, die wir umsetzen durften.
