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Damaskus | Verteilung von Carepaketen für November 2020

K. Malige
K. Malige schrieb am 01.11.2020

Ja, es ist möglich „furchtbar“ zu konjugieren: furchtbar, furchtbarer, am furchtbarsten.

Aber macht das im November 2020 innerhalb Syriens überhaupt noch Sinn? Wenn die Situation in der man sich seit Jahren befindet, eigentlich schon lange „am furchtbarsten“ ist? Wie steigert man „am furchtbarsten“? Oder „am hungrigsten“? Grammatikalisch ist das nicht möglich, im realen Leben innerhalb Syriens aber ist es  sehr wohlmöglich, wie die letzten Monate gezeigt haben!

Auch „froh“ kann konjugiert werden: froh, froher, am frohesten. Wir sind sehr (!) froh, dass wir anstatt der 280 Familien von Oktober nun sogar 290 Familien mit Lebensmitteln für den Monat November versorgen durften. Froher wären wir, wenn wir noch weit mehr Familien versorgen könnten. Und am frohesten wären wir, wenn es gar nicht nötig wäre…

Das aber ist aktuell außerhalb des Möglichen oder gar Denkbaren, deshalb haben  wir an 290 Familien in Damaskus Grundnahrungsmittel-Pakete mit diesem Inhalt ausgegeben: 

3 kg Reis, 3 kg Nudeln, 3 kg Zucker, 1 kg Burgul, 1 kg Butterreinfett, 1 l Speiseöl, 1 kg Mehl, 1 kg Linsen, 1 kg Suppenlinsen, 850 g Mortadella/Dosenwurst, 500 g Zaatar, 500 g Schmelzkäse, 500 g Tomatenmark, 600 g Marmelade, 500 g Tee, 600 g Halawa



Die Beschaffung dieser etwa fünfeinhalb Tonnen Lebensmittel war zu keinem Zeitpunkt der letzten Jahre leicht, dieses Mal aber mussten wir bereits gelieferte Ware sogar wieder zurück geben um sie woanders zu beziehen – die Qualität war so unaussprechlich schlecht, dass man sich fragen muss wie man diese „Güte“ überhaupt herstellen kann. Diese Möglichkeit aber haben die Menschen in Syrien in der Regel nicht, sie sind froh, wenn sie überhaupt etwas zu Essen haben! 

Eines dieser Pakete kostet uns umgerechnet etwa 20,- EUR - jeden Monat.