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Tätigkeitsbericht 2022 der DRK-Bereitschaft Rettungshunde Heidenheim

A. Rossi
A. Rossi schrieb am 31.01.2023
Einsatzgeschehen
(gf) Unseren ersten Einsatz in 2022 hatten wir gleich im Januar: Eine Vermisstensuche in Giengen konnten wir in dieser Nacht leider nicht beenden. Durch immer wieder auftauchende Hinweise aus der Bevölkerung gab es noch in den Tagen darauf mehrere Nachfolgeeinsätze. Insgesamt waren es dann fünf Einsatztage für unsere Hundeteams, die Führungscrew sowie die Helferinnen und Helfer.
Der Rest des Jahres verlief zum Glück relativ ruhig, von ein paar kleineren Einsätzen im eigenen Landkreis und im Ostalbkreis abgesehen. Erfreulicherweise konnten in allen Fällen die Vermissten relativ schnell gefunden werden. 



Ausbildung in der Fläche
Die Flächenausbildung gilt als unser hauptsächliches „täglich Brot“. So waren wir in 2022 ca. 80 Mal zu Übungsbetrieben, die wir im Wald oder auf Heideflächen durchführen, unterwegs.



Wobei sich aber all diese Mühen auch für die Prüflinge ausgezahlt haben: Im Frühjahr ist Annika Steck mit Eloy bei der Prüfung in Pforzheim gestartet – und mit einer Urkunde wieder heimgekehrt. Somit haben wir nun ein Einsatzteam mehr.



Im Herbst waren dann die Wiederholer bei der Prüfung im eigenen Landkreis gefragt: Fünf Teams hatten dabei erfolgreich abgeschlossen: (im Bild von links nach rechts zu sehen) Gertrud Fucker mit Knopf, Manuela Trippel mit Cooper und Rio, Petra Schmidt mit Clara sowie Luise Oberlader mit Tammy!



Trümmerausbildung
Unsere Trümmerteams hatten im laufenden Jahr immer wieder die Chance, in echten Abrissen zu trainieren. Das ist stets aufs Neue eine Herausforderung für die Ausbilder ebenso wie für die Hund-Mensch-Teams. Derlei authentische Situationen, die von einfachen, leicht zugänglichen Verstecken über schwer erreichbare Stellen bis hin zu komplett vergrabenen oder verschütteten Personen reichen, bieten viele Übungsmöglichkeiten. Leider sind solche Trainingsplätze nicht fest im Kalender planbar, da sie meistens nur schwer zu bekommen sind.



Doch am Ende zeigt sich auch hier – der Aufwand lohnt sich: Im Herbst wurden Gertrud Fucker mit Knopf (links im Bild) und Ann-Cathrin Hierholz mit Aila bei ihrer Trümmerprüfung mit dem Prüfungslieblingswort „Bestanden!“ verabschiedet. Da auch Luise Oberlader mit Tammy geprüft ist, verfügen wir in Heidenheim aktuell über drei einsatzfähige Teams für Trümmersuchen.



Trail-Training
Im Vergleich zu Flächen- und Trümmersuchen sind für die Mantrailer wieder ganz andere Trainingssituationen erforderlich. Hierbei folgen die Hunde einem vorgegebenen Individualgeruch, meist in der Stadt, manchmal auch am Ortsrand. In der Prüfung und im Einsatz sind diese Geruchsspuren meist älter. Deshalb ist es wichtig, im passenden Umfeld und auch mit entsprechenden Trails zu trainieren. Mit dem Flächentraining ist das nur schwer zu vereinbaren. Deshalb haben wir 2022 entschieden, dass die Mantrailer als eigenes Grüppchen ihr Training für sich optimieren. Gegen Ende des Jahres nahmen dann zwei Teams und zwei Helfer an einem Mantrailingstag des Landesverbandes teil. Wir sind gespannt, wo diese Reise weiter hingeht.

Fuhrpark
Anfang 2022 wurde unser Caddy fertig. Neu beklebt und mit Hundeboxen an unsere Bedürfnisse angepasst begleitet er uns nun gerne bei unseren Aufgaben. Einen ganz besonderen Dank senden wir an dieser Stelle auch nochmal nach Gerstetten zu Hundebox Alek für die optimal abgestimmten Boxen inklusive einem Staufach im Kofferraum.

Sanitätsdienste bei Fußball und Naturtheater sowie als Überlandhilfe bei Festivals
„Unsere Einsätze sind für die Betroffenen kostenlos“, lautet eine unserer Maximen. Aber woher kommt das Geld für Einsatzkleidung, Funkgeräte oder auch einfach nur für den Sprit in die Fahrzeuge? Eine Einnahmequelle sind Sanitätsdienste, die unsere Helferinnen und Helfer übernehmen, wie zum Beispiel in der Voith-Arena beim Fußball, im Naturtheater oder bei diversen Festivals.



 Theorieausbildungen
Da wir uns zu Beginn des Jahres Corona bedingt noch immer nicht zu gemeinsamen Theorie-Abenden treffen durften, bildeten wir uns eben online weiter. So zum Beispiel zum Thema „Ernährung des Hundes“, ein Seminar, das die Ernährungsberaterin für Hunde, Meike Prinzing, durchführte.
Später lockerten sich die Bedingungen und der Kreisverband bot ein Einführungsseminar sowie eine Einsatzkräfteausbildung an. Zu beiden Schulungen konnten wir Teilnehmer entsenden.
Außerdem nahmen ein paar unserer Neumitglieder am BOS-Funklehrgang teil. Und da auch der Digitalfunk naherückt, folgten zu diesem Thema ebenfalls entsprechende Ergänzungsschulungen.
Außerdem wollten wir wieder die praktischen Übungen in der Ersten Hilfe auffrischen – und so genossen wir es, dass wir uns gegen Ende des Jahres alle zu dem Kurs „Erste Hilfe am Hund“ treffen durften.



Eignungstest
Für die Nachwuchsgewinnung in der Rettungshundearbeit ist der Eignungstest ein wichtiger Schritt. Er soll zeigen, ob eine Fellnase generell auch für eine Ausbildung als Rettungshund geeignet wäre. Dabei werden die Hunde in verschiedenen Situationen beobachtet: Was passiert, wenn sie mit einem Maulkorb ausgestattet von Menschen getragen werden? Wie reagieren bei Stress, wenn sie beispielsweise Hindernisse überqueren oder eine Feuerstelle umrunden sollen? Auch wird ihr Verhalten bewertet, wenn sie beispielsweise dem Lärm eines Rasenmähers oder dem einer Autohupe ausgesetzt sind. Unsere Vierbeiner Manne, Bismarck, Joey, Caja und Finn jedenfalls meisterten all die gestellten Aufgaben mit Bravour!

Öffentlichkeitsarbeit
Für den Schloßberg-Erlebnistag 2022 hatten wir uns etwas ganz Besonderes überlegt: So durften die Besucher-Kinder unsere Hunde durch einen Hindernisparcours führen. Außerdem konnten Interessierte uns immer wieder bei kleinen Trainingseinheiten zuschauen. Die Kocherburgschule in Unterkochen feierte ihr Schulfest – und wir feierten mit: mit ein bisschen Suchen, etwas Geschicklichkeitsdarbietungen und selbstverständlich ganz vielen Streicheleinheiten für die Hunde.Auch während des Unterrichts waren wir in diversen Schulen wieder präsent, wie zum Beispiel in der freien Realschule in Altheim, im Hellenstein (HG-) Gymnasium in Heidenheim und zum Abschluss des Schuljahres an der Wartbergschule in Herbrechtingen.  In den Sommerferien gestalteten wir auch mehrere Ferienprogramme mit. Aber nicht nur Kinder, auch Senioren freuen sich über Hunde. Und so gab es im Paul-Gerhardt-Stift in Giengen strahlende Gesichter, als es endlich soweit war, dass unsere Hunde zu Besuch kommen konnten. Ein Teil unserer Truppe stellte den Bewohnern die Rettungshundearbeit vor, ein anderer Teil der Hundeteams machte in dieser Zeit Kuschelbesuche auf den Stationen.



Zusammenarbeit mit anderen Bereitschaften und Hilfsorganisationen
Ein bisschen Abenteuer gehört manchmal auch schon beim Training dazu – etwa wie bei der gemeinsamen Übung mit der DRK-Bergwacht Heidenheim. Zusammen ging es zu Felsformationen im Ugental, wo sich auch die Zweibeiner der Bereitschaft Rettungshundearbeit die Lage anschauen konnten. Und gegebenenfalls wurde dann auch – je nach Wunsch, ob mit oder ohne Hund – abgeseilt. An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an die Kameraden der Bergwacht. Es war toll mit Euch! Auch mit der Jugendfeuerwehr Giengen hatten wir viel Spaß bei einer kleinen Übung am Hasenloch.  Intensiviert wurden die Zusammenarbeit und der Austausch mit anderen auch im Rahmen von Workshops, zu denen 2022 wieder einzelne Teams reisen konnten. Ob mit Schwerpunkt Trümmersuche in Ramstein, Gera und Malchin, beim Trainingslager der Kameraden aus Bad Mergentheim in Wolferstetten oder beim Team-Dogs-Lehrgang in Lohra: Jedes Event bringt die Mensch-Hund-Teams weiter.

Neujahrswunsch
Für 2023 wünschen wir uns vor allem erfolgreiche Prüfungen, positiv endende Einsätze und wieder ein „normales“ sprich Corona-Maßnahmen freies Miteinander mit Helfern und Rettungshundlern aus allen Organisationen. 

 

Fotos: privat