Green Mythilini

Lesbos ist eine Insel in der Ägäis vor der türkischen Küste, die, wie die gesamte Region, besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist. Sauberes Trinkwasser ist immer weniger verfügbar, die Sommer werden immer heißer und trockener, und die Ökosysteme auf und um die Insel leiden immer mehr unter den endlosen Abfallmengen. Laut eines Berichts von WWF Greece aus dem Jahr 2020 werden in Griechenland etwa 81,9 % der Siedlungsabfälle auf Deponien abgeladen. Dazu gehören auch Kunststoffabfälle, die nicht getrennt gesammelt, sondern zusammen mit den Siedlungsabfällen über die Restmülltonne entsorgt werden. Ein beträchtlicher Anteil der Deponien wird illegal betrieben und erfüllen nicht die nötigen Vorgaben, weswegen die EU 2014 an Griechenland eine Strafzahlung von 10 Millionen Euro verhängt hat. Untersuchungen des Archipelagos Institute, die über 4 Jahre mehr als 1.000 Proben an unterschiedlichsten Küsten der griechischen Inseln genommen haben, zeigen, dass es durch das schlechte Abfallmanagement Griechenlands keinen Strandabschnitt oder Kubikmeter Meereswasser in der Region gibt, der nicht mit Plastik verschmutzt ist. Es ist also höchste Zeit dagegen etwas zu unternehmen!

Green Mythilini ist eine von unserer lokalen Partner-NGO Ariadni Lesvos langfristig angelegte Umweltkampagne mit dem Ziel, die Umweltverschmutzung, insbesondere Plastikmüll, zu reduzieren, aber auch einen bewussteren Umgang mit Ressourcen wie Wasser und Energie zu fördern. Je mehr für diese Thematik sensibilisiert werden können, desto größer wird der Impact. Deswegen zielt die Kampagne darauf ab für alle hier auf der Insel lebenden Menschen zugänglich zu sein.

Wir arbeiten eng mit den örtlichen Schulen und der Universität zusammen, um den jungen Menschen ins Gedächtnis zu rufen, wie wichtig es ist sich mit diesen Themen auseinander zu setzen. Darüber hinaus ist auch die Stadtverwaltung in das Projekt eingebunden, um auch von dieser Seite die notwendige Unterstützung zu erhalten. Erste Strandbars und Restaurants haben ebenfalls bereits Interesse bekundet Teil der Kampagne werden zu wollen.

In einem ersten Schritt des Pilotprojekts ist jetzt geplant, an Partnerschulen Sammelbehälter für Plastikflaschen aufzustellen und dort die ersten Seminare abzuhalten. Außerdem sollen die ersten Sammelbehälter an öffentlichen Orten verteilt werden, an denen sich viele Menschen aufhalten. Die gesammelten Plastikflaschen werden dann regelmäßig abgeholt und zu einem Wertstoffhof auf der Insel gebracht. Langfristig soll so eine Einnahmequelle geschaffen werden, die einen Teil der laufenden Kosten des Projekts deckt und seine Nachhaltigkeit gewährleistet.

Als weiterer Projektpartner sind die Moria White Helmets an dem Projekt beteiligt. Sie bauen die Sammelbehälter im Flüchtlingslager für die Schulen. Durch Partnerschaften wie diese soll das Zusammenleben zwischen Flüchtlingen und Einheimischen auf der Insel weiter verbessert werden.