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Die ersten Abschlüsse in der Berufsschule

Hans-Georg K.
Hans-Georg K. schrieb am 18.12.2017

 Lernen-Helfen-Leben e.V. Dez. 2017
Liebe Freunde und Unterstützer,
im März konnte ich berichten, dass der Aufbau der „Berufsfachschule für angepasste energieeffiziente Technologien und erneuerbare Energien“ seit November 2015 soweit umgesetzt worden ist, dass der Schulbetrieb im Januar 2017 beginnen konnte. In den Grundkurs Metallbearbeitung wurden 15 Absolventen von verschiedenen Secondary Schools der Region im Januar aufgenommen und ausgebildet. Da wir weitere Ausbilder einstellen konnten (Teilfinanzierung durch das BMZ), war es uns möglich, dem Wunsch der Auszubildenden nach fachlicher Differenzierung zu entsprechen und drei parallele Kurse einzurichten: "Metallbearbeitung", "Elektroinstallation" und "Sanitärinstallation".Eine staatliche Behörde (The National Industrial Training Authority (NITA)) hat für diese Ausbildungsgänge ein Curriculum vorgegeben, auf dessen Grundlage wir unseren Lehrplan detailliert ausgebaut haben. Damit erfüllen wir auch die Voraussetzungen für die staatlich anerkannten Prüfungen. Eine weitere Behörde, die "Technical and Vocational Educational Training Authority TVETA", hat dazu unser Institut inspiziert und die offizielle Registrierung veranlasst. Die Prüfungen haben Anfang Dezember am Ende des dritten Kurses unter Aufsicht der staatlichen Inspektoren stattgefunden. Alle Auszubildenden haben bestanden und das mit sehr gutem Erfolg, wie Mugo Dauti, der Chairman unseres Institutes, uns stolz mitgeteilt hat. 
Wir wenden uns mit unseren Ausbildungsangeboten vorwiegend an Absolventen von Secondary Schools, Polytechnics Institutes aber auch an junge Handwerker. Sie müssen für ihre Ausbildung eine Gebühr von ca. 110€ und - bei Bedarf - für die Unterbringung und Verpflegung ca. 100€ pro Term (4 Monate) bezahlen. Es hat sich gezeigt, dass viele Familien diese Kosten nur teilweise aufbringen können, was zu einem Defizit im Budget der laufenden Kosten geführt hat und nur zu einem geringen Teil durch Stipendien aufgefangen werden konnte. Noch gravierender kommt hinzu, dass das County Government von Tharaka Nithi seiner (schriftlichen) Zusage, die Anstellung und damit die Bezahlung der Angestellten zu übernehmen, trotz mehrerer Interventionen nicht nachgekommen ist. Im Wesentlichen ist das auf die politische Lage zurückzuführen, die seit Oktober 2016 von den Vorbereitungen auf die Wahlen vom August 2017 bestimmt war. Beschlüsse bezüglich einer Unterstützung wurden immer wieder aufgeschoben. Im August wurde das County Government nicht wiedergewählt und das neue ist noch nicht im Amt. Nur durch Budgetumschichtungen (von Materialeinkauf zu den Personalkosten) und durch Spenden aus Deutschland konnten die Angestellten schließlich bezahlt werden. 
Das hat zu einer großen Verunsicherung der Leitung des Institutes (Chairman Mugo J. Dauti) geführt. Wir diskutieren seither immer wieder, wie wir die aktuellen finanziellen Engpässe überbrücken können. Da eine Schließung der Schule (bis zu einem positiven Bescheid des Counties) nach einhelliger Meinung nicht in Betracht kommen darf, haben wir uns entschlossen, beim Bundesministerium für Internationale Zusammenarbeit (BMZ) einen Aufstockungsantrag zu stellen, um das kommende Jahr überbrücken zu können. Eine wage Zusage für Ende 2018 lässt uns hoffen, doch für die Neuanmeldungen jetzt in Dezember und Januar kommt das zu spät. Deshalb möchten wir Euch bitten, die einkommensschwachen Familien, die das Schulgeld (330€ im Jahr) nicht aufbringen können, weiterhin durch Stipendien zu unterstützen.Der Vorstand (mit Herrn Mugo Dauti) wird, wenn das neue County Government seine Arbeit aufgenommen hat, mit Unterstützung von Vertretern der lokalen Zivilgesellschaft umgehend Verhandlungen mit der politischen Führung aufnehmen, um die zugesagten Unterstützungen einzufordern. 
Ich möchte mich  auch im Namen von Ingelore Kahrens und Mugo J.  Dauti ganz herzliche  für Eure Unterstützung bedanken.Wir wünschen allen eine schöne Weihnachtszeit,
H.-Georg Klaphake 


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