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Betriebliche Ausbildung

Hans-Georg K.
Hans-Georg K. schrieb am 03.04.2020

April 2012 
Liebe Freunde und Unterstützer, 
im Februar war ich wieder für 3 Wochen in Kenia. Jetzt nach nur 5 weiteren Wochen hat sich durch die rasante Ausdehnung der Coronapandemie die Sicht auf diese Zeit sehr verändert. Auch in Kenia ist der Virus angekommen. Eine Ausgangssperre von 19 bis 5 Uhr wurde verordnet und wird streng überwacht. Alle Schulen und weiterführende Ausbildungseinrichtungen, also auch unsere Berufsschule, mussten schließen! Auf das Händewaschen und Abstandhalten wird auch im Fernsehen ständig hingewiesen. Für die Menschen in den Armenvierteln der Städte ist das fast unmöglich, wie man sich vorstellen kann. Das Gesundheitswesen ist auf eine solche Epidemie in Kenia nicht vorbereitet, - die weitere Entwicklung mag man sich nicht ausmalen!Wir hören, lesen überall, dass es weitergehen muss. Das gilt insbesondere für die wenig entwickelten Länder. 
Ich möchte deshalb wieder von der weiteren Entwicklung des Berufsschulzentrums berichten. Im Dezember legten die Auszubildenden des Jahrganges 2019 die staatliche Abschlussprüfung mit gutem Erfolg ab. Alle Absolventen erhielten das Zertifikat der nationalen Behörde NITA. Die Prüfer haben wieder ausdrücklich hervorgehoben, dass unsere Berufsschule in allen Bereichen (Metallverabeitung, Elektroinstallation und Haus-/Wasserinstallation) auf einem sehr guten Level arbeitet. Das vierte Ausbildungsjahr hat im Januar mit 29 Azubis begonnen und es stehen wieder die kleinen Solar-Home-Systeme, die kleinen thermischen Solaranlagen, die holzsparenden Kocher und besonders die Solartunneltrockner im Mittelpunkt der Ausbildung.Mit den 5 Ausbildern habe ich das Curriculum weiter auf die zu ergänzende betriebliche Ausbildung ausgerichtet. Praktische Erfahrungen können die Azubis bei der Herstellung der Trockner sammeln, die das County Government, wie im Oktober angekündigt, finanzieren will. Wie schon vermutet, muss es allerdings noch eine vertragliche Absprache über die Abwicklung dieses Geschäftes geben. Ich war bei 2 Besprechungen dabei und musste erfahren, dass zunächst eine Kooperative der beteiligten Frauengruppen gegründet werden muss. Das wirft weitere Fragen auf, wie z.B. deren finanzielle Beteiligung. Im April/ Mai sollte das Parlament über das Budget abstimmen. Ob es dazu in der aktuellen Lage kommt, weiß niemand.






Praktische Erfahrungen konnten auch die Metallhandwerker beim Ausbau des Schulgebäudes um weitere Räumen machen. 

Es wurden 4 Unterrichtsräume und ein Aufenthaltsraum für die Ausbilder im Erdgeschoss gebaut. 










Viele helfende Hände waren beim Bau des Dachstuhls nötig. Er wurde aus Metallprofilen zusammengeschweißt, da Holz zu teuer geworden ist.
Vor 2 Wochen wurde das Dach mit blauen Profilblechen gedeckt. Jetzt kann der Innenausbau erfolgen und die Einrichtung hergestellt werden. Die Tische, Stühle und Regale werden mit den Auszubildenden angefertigt, - wieder ein Teil der betrieblichen Ausbildung.
Seit Mitte März ruht dieser Betrieb nun und alle hoffen, dass sich das Virus nicht so stark ausbreitet wie in Europa. Das ist eine vage Hoffnung, mehr nicht! Aber die Hoffnung, dass es nach einigen Wochen/Monaten weitergehen wird, die darf nicht schwinden. Die Menschen in Afrika/ Kenia müssen mit Wetterkapriolen (lange Trockenzeit, dann über 4 Wochen Starkregen) und in den Trockengebieten im Nordosten Kenias mit der Heuschreckenplage fertigwerden. Sie brauchen weiterhin unsere Unterstützung, um die ich Euch bitten möchte. Die Ausbilder erhalten je 200€ im Monat, im Jahr insgesamt für 5 Ausbilder 12.000€ ! Sie müssen weiter beschäftigt und bezahlt werden, denn ein Neuanfang wäre noch viel schwerer zu bewältigen.

Der Aufbau unserer Berufsfachschule ist gut vorangekommen:


  • der dritte Jahrgang mit 22 Azubis hat die Ausbildung mit der Prüfung durch die staatliche Behörde NITA abgeschlossen.
  • wir haben die 5 Ausbilder praktisch und theoretisch weitergeschult,
  • weitere 29 Azubis haben im Jan. 2020 ihre Ausbildung in den 3 Lehrgängen: Metallverarbeitung, Elektroinstallation und Sanitärinstallation aufgenommen,
  • das Schulgebäude konnte um das Erdgeschoss mit 5 Räumen erweitert werden, 
  • mit unseren holzsparenden Kochern und den Solaranlagen kann viel Feuerholz eingespart werden, so dass die Umwelt langfristig geschont und erhalten wird.Das alles ist durch eure Unterstützung möglich geworden. Dafür möchte ich mich im Namen aller Beteiligten am Mount Kenia Projekt bedanken, insbesondere im Namen von Frau Ingelore Kahrens, Herrn Alois Plüster und Mr. Mugo J. Dauti, dem Vorsitzenden der Organisation, der weiterhin mit viel Herz und Engagement das Projekt vor Ort vorantreibt.


Ich wünsche allen Freunden und Unterstützern, dass sie gesund durch diese schwere Zeit kommen!

Mit herzlichen Grüßen Bad Iburg, im Apri 2020 H.-Georg Klaphake

Ein Projekt der Organisation„Lernen-Helfen-Leben e.V (L-H-L).“Geschäftsstelle: Achtern Diek 12, 49377 Vechta Volksbank VechtaSpendenkonto: IBAN: DE4828064179 0135 875 811