Wo liegt das Problem?
Die zentralkasachische Steppe ist der natürliche Lebensraum für eine Vielzahl an Huftieren, Vögeln, Reptilien und Insekten. Eine der Schlüsselspezies sind dabei die Kulane, die asiatischen Wildesel. Durch Beweidung und Düngung haben sie eine zentrale Rolle im Gefüge des Ökosystems. Durch Wilderei wurden sie jedoch aus der Steppe verdrängt. Zwei kleine Populationen im Süden des Landes wurden in den 50ern bereits neu angesiedelt – doch sie sind durch geografische und anthropogene Faktoren abgeschnitten von den weiten Steppengebieten im Herzen des Landes.
Was möchten wir ändern?
Wir möchten die Kulane zurück in die zentralkasachische Steppe bringen. Hier soll eine neue, stabile Population entstehen, die den gesamten Lebensraum von etwa der Größe Frankreichs besiedeln und durchwandern kann.
Unsere Zukunftsvision ist eine vollständige Rekonstruktion der ursprünglichen Tierwelt – dafür sollen perspektivisch auch die Przewalski Pferde zurückkehren. Vergleichbar mit der Serengeti in Afrika soll auch in Kasachstan ein Refugium für die letzten großen Tierwanderungen unseres Planeten entstehen.
Wie erreichen wir das?
Wir treiben eine größere Gruppe wildlebender Kulane aus einer Population im Süden Kasachstans in ein Fanggehege. Dann wählen TierärztInnen geeignete Tiere für den Transport aus. Diese Tiere werden per Helikopter ca. 1300km bis ins Landeszentrum geflogen. Hier stehen die Kulane zunächst in einem Auswilderungsgehege unter Beobachtung, bis sie schließlich wieder in die Freiheit entlassen werden. Dank Satellitenhalsbändern können wir die Bewegungen der Tiere auch danach noch verfolgen und die Schutzmaßnahmen entsprechend anpassen. Um eine stabile Population von einigen hundert Tieren aufzubauen, müssen etwa 30 – 50 Individuen umgesiedelt werden.
Wo steht das Projekt momentan?
2017 wurden die ersten neun Tiere umgesiedelt, 2019 folgten zwei weitere. Nach fast 100 Jahren wurden erstmals wieder zwei Fohlen in der Zentralsteppe geboren - ein historisches Ereignis! Drei Tiere sind seit 2017 Wilderern oder natürlichen Todesursachen zum Opfer gefallen. Nach einer pandemiebedingten Pause können wir die Transporte nun endlich fortsetzen.
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie nicht nur den Erhalt einer einzelnen Spezies sondern die Stabilisation des gesamten Steppenökosystems. Ihre Zuwendung fließt zu 100% in das Projekt. Vielen Dank!