Jedes fünfte Kind kann am Ende der Grundschulzeit nicht richtig lesen. Dabei gilt Lesen als eine Schlüsselkompetenz für lebenslanges Lernen. Besonders betroffen sind Kinder aus sozial benachteiligten Familien, sie wachsen häufiger ohne Bücher auf. Es wird weniger vorgelesen und Eltern nutzen die Chance nicht, ihr Kind durch Vorlesen und gemeinsames Lesen auf dem Bildungsweg zu unterstützen. Dabei beginnt die Förderung der Lesekompetenz bereits vor dem Lesen lernen. Es ist wichtig, bei den Kindern so früh wie möglich Lesefreude und Lesemotivation zu wecken, die Neugier auf Bücher zu entfachen und die Beschäftigung mit Büchern zu ermöglichen. Das Vorlesen ist dabei ein erster Schritt auf dem Weg zum Leseerfolg. Die Muttersprache ist ein positiver Faktor für den Bildungserfolg. Je besser ein Kind die Muttersprache beherrscht, desto leichter fällt es, eine zweite Sprache zu erlernen.
Unsere Vision ist, dass in unserer Gesellschaft Sprachen- und Kulturvielfalt geschätzt und gelebt werden. Einrichtungen, in denen Kinder Bildung erfahren können, haben Mehrsprachigkeit selbstverständlich in ihre Konzepte integriert. Fachkräfte, Eltern und Kinder empfinden die mehrsprachigen Angebote und die Kulturvielfalt als Bereicherung. Kinder - unabhängig von ihrem sozialen Status und kultureller Herkunft - haben Lesefreude und so Zugang zu Bildung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.