Seit Jahren prägen bewaffnete Konflikte und Zerstörung das Leben vieler Kameruner:innen und zwingen etliche Menschen zu fliehen. Die größten Flüchtlingsströme kommen aus der englischsprachigen North und South West Region und verteilen sich inländisch auf umliegende Gebiete.
Armut, mangelnde Infrastruktur, vor allem im Bereich des Gesundheitssektors, sowie eingeschränkte Bildungschancen stellen weitere Probleme im gesamtgesellschaftlichen Kontext dar. Auch häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch sind aktuelle Themen, die leider oft den Alltag vieler mitbestimmen und zu wenig Aufmerksamkeit bekommen.
All dies sind psychosoziale Belastungsfaktoren, welche die mentale Gesundheit gravierend beeinträchtigen und bei fehlender Aufklärung und Unterstützung nicht selten in psychischen Erkrankungen und Anpassungsstörungen münden können.
Die Diskrepanz zwischen dem Bedarf und der Nachfrage an psychosozialer Unterstützung resultiert aus dem mangelndem Angebot und der erschwerten Zugänglichkeit.
Um diesem Problem entgegenwirken zu können, soll ein spezielles Training in Bafoussam angeboten werden, das die Teilnehmenden schult, professionell psychosoziale Beratungen anbieten und durchführen zu können. Zu den zwanzig Teilnehmenden zählen Lehrkräfte und Sozialarbeiter:innen, die Zugang zu Personen unterschiedlichster Bevölkerungs- und Altersschichten haben. Die von uns unterstützten Lehrer:innen engagieren sich darüber hinaus in einem von uns langjährig betreuten HIV-Präventionsprojekt, das ebenfalls lokal organisiert wird.
Zusammen mit „Académie Camerounaise des Formations“, einem Verein, der vor allem geflüchtete Kinder und Jugendliche individuell betreut, und dem „Trauma Center“ in Foumban, welches als etablierte Organisation das Training anleiten wird, wird dieses Kooperations-Projekt im Rahmen eines mehrtägigen Seminars in Bafoussam stattfinden.
Mit der Ausbildung der Personen vor Ort wird ein nachhaltiger und die Selbstwirksamkeit verstärkender Ansatz verfolgt. Erfahrungsberichte sowie ein Follow-Up sollen darüber hinaus im Rahmen einer Qualitätskontrolle etabliert werden.
Langfristig soll dieses Projekt neben Foumban und Bafoussam auf weitere Orte ausgeweitet werden um ein professionelles, interdisziplinäres Hilfsnetzwerk errichten zu können.
Mit Ihrer Spende werden Sie unmittelbar zur Umsetzung dieses wichtigen Projektes sowie zur Verbesserung der psychosozialen Versorgung vor Ort beitragen. Falls Sie weitere Fragen konzeptioneller oder organisatorischer Art haben sollten, können Sie sich unter folgender E-Mail-Adresse gerne an uns wenden:
k.thunborg@campus4change.org
Wir freuen uns sehr über Ihre Unterstützung! Vielen Dank!