Das Projekt „House of Hope - Trauma und Versöhnung: Mental Health in The Gambia“ möchte ein Therapieangebot für traumatisierte Personen schaffen und dadurch zum Friedens- und Versöhnungsprozess in Gambia beitragen. Der fka ist Projektträger; durchführende Organisation und Zuwendungsempfängerin ist die lokale NGO „No Health without Mental Health“ (NHMH).
Die gambische Gesellschaft hat 22 Jahre lang eine Diktatur erlebt und war in dieser Zeit Gewalt, Folter und willkürlichen Verhaftungen ausgesetzt. Die daraus entstandenen Traumatisierungen haben noch heute Einfluss auf das Zusammenleben. Dringend notwendige, frei zugängliche psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten fehlen im Land; ebenso das gesellschaftliche Wissen über Traumata und deren Folgen. Im Projekt möchten wir den Grundstein für ein Mental Health Center (MHC) legen, in dem Menschen kostenlose Traumabehandlung in Anspruch nehmen können. Die bisher große Lücke zwischen Angeboten und Bedarf soll langfristig geschlossen werden.
Dabei werden dem neuen Projekt die Erfahrungen im House of Hope in Dakar, einem vom fka aufgebauten MHC in Senegal, zugutekommen. Im Februar und im Juli finden dreiwöchige Trainings in Gambia statt, in denen senegalesische Mastercounsellors ihr Wissen über die sog. Narrative Exposure Therapy (NET) - eine narrative Behandlungsmethode zur Aufarbeitung von Traumata - weitergeben. Zusammen mit NHMH sollen 30 Trainer*innen in der NET-Methode ausgebildet und befähigt werden, traumatisierte Personen zu behandeln. 10 der Trainer*innen werden ein halbes Jahr lang bei ihrer Arbeit begleitet und erhalten Supervision. Ziel ist es, in dieser Zeit insg. 200 Klient*innen zu erreichen.
Ziele des Projekts sind neben der Traumabehandlung auch die gesellschaftliche Sensibilisierung für psychische Gesundheitsthemen und die Reintegration traumatisierter Menschen. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung möchten wir ein Bewusstsein für die Rolle psychischer Gesundheit im Zusammenhang mit dem Aufarbeitungs- und Versöhnungsprozess schaffen. Relevante Informationen werden leichter zugänglich sein und somit der Stigmatisierung psychischer Erkrankungen entgegengewirkt. Gleichzeitig rückt das Thema stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung. Personen mit psychischen Herausforderungen werden darin bestärkt, sich Hilfe zu suchen. Indem auch Personen im gambischen Gesundheitssektor angesprochen werden, hoffen wir auf einen langfristigen und v. a. gleichberechtigten Zugang zu psychischen Gesundheitsdiensten.
Die Rolle des fka in all dem ist die eines Unterstützers und Mittlers zwischen der lokalen Organisation NHMH und dem Geldgeber, der Schmitz-Stiftung. Die Fördergelder werden von uns direkt nach Gambia weitergeleitet und kommen vollständig der Arbeit vor Ort zugute. 25% der Projektausgaben müssen von NHMH selbst getragen werden. Da die zur Verfügung stehenden Mittel sehr knapp sind, wollen wir mit unserer Bitte um Unterstützung dabei helfen, den Eigenanteil zu verringern.