In Städten lebende Tauben - sogenannte Stadttauben - sind verwilderte Haustiere und keine Wildtiere. Stadttauben sind entflogene Zuchttauben und ausgebliebene Brieftauben, sowie deren Nachkommen. Sie entsprechen nicht den Anforderungen der freien Wildbahn im erforderlichen Umfang und können nicht in freier Natur überleben. Sie sind zum überleben auf die Stadt und den Menschen als Betreuer und zur Versorgung angewiesen. Leider haben Stadttauben nur wenige "Liebhaber" und werden oft verjagdt. Sie gelten aufgrund falscher Informationen allgemein als Schädlinge und werden mit unterschiedlichsten Maßnahmen bekämpft und vernichtet.
In den vergangen Jahren kam es zu einer starken Vermehrung der Tauben und viele Menschen in den Städten fühlen sich durch die großen Stadttaubenschwärme belästigt. Was ist die Lösung? Ziel sollte es sein, einen kleineren , gesünderen und vitaleren Stadttaubenbestand zu erreichen.
Aus diesem Grund wurde 2011 das Stadttaubenprojekt, gemeinsam mit dem Darmstädter Umweltamt, in´s Leben gerufen. Als Vorlage diente das "Augsburger Modell", in welchen ein tierschutzgerechtes Konzept zur Regulierung und Reduzierung der Stadttauben zum Wohle von Mensch und Tier erarbeitet wurde
Es wurden Taubenschläge in der Innenstadt errichtet, in welchen durch Fütterung die Tiere an die Schläge gebunden werden. Nistzellen bieten den Tauben die Möglichkeit zu brüten. Durch das Brüten und den Aufenthalt der Tiere im Schlag geht die Kotbelastung außerhalb merklich zurück. Die Population verringert sich mittelfristig durch Ersatz der bebrüteten Eier mit Gips-Attrappen. Artgerechte Futterversorgung, Tränken, Reinigung des Schlages erfolgt im Abstand von 2-3 Tagen. Erkrankte, verunglückte und Jungtiere werden tierärztlich im Tierheim versorgt.
Wir bitten um Unterstützung von tierlieben Menschen, welche nicht nur ein Herz für Hunde und Katzen, sonder auch ein Herz für die intelligenten und sozialen Vögel haben!