Waisenkinder werden in Uganda in der Regel bei "Caretakern" aufgezogen. Diese Caretaker sind oft Bekannte oder Verwandte der Waisen. Sie haben meist jedoch viele eigene Kinder.
Schon vor Corona wurden viele Waisenkinder in deren Caretaker-Familien benachteiligt und als Last betrachtet - ein zusätzliches Kind, das versorgt werden muss. Die eigenen Kinder haben in der Regel immer Vorrang. Manche Kinder wurden in ihren Caretaker-Familien auch geschlagen oder misshandelt. Bisher konnten wir in bekannten Fällen immer eingreifen und für Verbesserung sorgen. Doch trotzdem wäre es für manche Kinder besser, in einem Internat untergebracht zu sein. Deshalb stand eine Boarding-School (=Internat) schon seit längerem auf unserer To-Do-Liste.
Seit der Corona-Pandemie hat sich die Lage deutlich verschlimmert. Die Armut wurde größer und das Überleben immer schwerer. Wenn die Caretaker in einer solchen Armut leben, dass sie nicht einmal ihre eigenen Kinder ausreichend versorgen können, so leiden ganz besonders die Waisenkinder darunter. Nicht selten lautet dann die Lösung, dass eines der Kinder arbeiten muss. Und dann trifft es oft die Waisenkinder.
2017 war noch der Stand, dass es lediglich eine Familie war, deren Kinder arbeiten mussten. Das konnten wir damals unterbinden. Jetzt, durch die langen Lockdowns, wollen und können viele Caretaker die Kinder nicht mehr versorgen. Inzwischen sind rund 40 Kinder davon betroffen.
Deshalb wird es nun allerhöchste Zeit, dieses Internat zu bauen. Wir wollen nicht, dass auch nur eines der Kinder zu Kinderarbeit gezwungen, geschlagen oder misshandelt wird.
Der Bau des Internats wird in etwa 22 000€ kosten. Die Innenausstattung gewiss auch nochmal rund 5 000€.
Bis das Internat fertig ist, sollen die betroffenen Kinder täglich in kleinen Gruppen auf dem LFA-Gelände mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden. Zusätzlich sollen sie für ihre Caretaker-Familie ein Versorgungspaket mit nach Hause bekommen um die Situation zu entschärfen. Besonders gefährdete Kinder werden wir bis dahin in unserem Gästehaus unterbringen. Musa, unser Schuldirektor, hat sogar schon Kinder bei sich zuhause aufgenommen. Die Lage ist also wirklich sehr ernst!