Zum Hauptinhalt springenErklärung zur Barrierefreiheit anzeigen
Deutschlands größte Spendenplattform

Logopädin Nina berichtet über ihre Arbeit in Kargil, Juni 2013

K. Wood
K. Wood schrieb am 20.06.2013

Nachdem ich in der ersten Woche in Kargil alle Kinder habe kennenlernen dürfen, steht die zweite Woche nun ganz unter dem Motto Evaluation von Kommunikation und Nahrungsaufnahme. Nach zwei Teachineinheiten zum “normalen Schluckakt” und” Einflußmöglichkeiten auf Störungen der Nahrungsaufnahme durch die Physiotherapie” haben wir bei Hussnia und Fatima gleich interdisziplinär arbeiten können.

Fatimas aufrechtere Positionierung während der Nahrungsaufnahme konnten wir bereits der Mutter vorstellen und sie konkret anleiten. Mit Hussnia haben wir gemeinsam abgeklärt, wie gut ihre sprachlichen Leistungen sind. Sprechen kann sie nicht, Ja und Nein zeigt sie instabil mit Kopfbewegungen an. Sie kann einfache Fragen über das Zeigen auf Bildkarten beantworten und ich bin zuversichtlich, dass sie in absehbarer Zeit mit Hilfe dieser alternativen Kommunikation ihre Bedürfnisse ausdrücken kann. Vielleicht kann sie sogar das elektronische Kommunikationsgerät benutzen, dass bereits letztes Jahr gespendet worden ist und bisher auf einen Benutzer gewartet hat. Schwerer ist es für Hussnia, ihr unphysiologisches Trinkmuster aufzubrechen. Wir haben interdisziplinär eine für das Schlucken sichere Ausgangsposition erarbeitet und zwei Trinkbecher zur Förderung des Lippenschlusses ausprobiert.

Fatima wurde bisher gefüttert wie ein Baby. Auch sie benötigt Veränderung im Bereich der Ausgangsstellung und der Hilfsmittel zur Nahrungsaufnahme. Bzgl. der aufrechteren Ausgangsposition konnten wir bereits die Mutter anleiten. Auch das selbständige zum Mund führen von fester Nahrung haben wir angeregt. An der Alternative zu der Babyflasche während des Trinkens arbeiten wir noch.

Meine Physiokollegin Julia hat Fotos aus Leh mit nach Kargil gebracht und ich freue mich riesig, dass die Anregungen zur Verbesserung der Nahrungsaufnahme bzgl. Kinder mit Schluckstörung im RAC in Leh Früchte tragen: Tonyot kann schneller und sicherer sein Mittagessen genießen. Die Physios in Leh machen es möglich. Interdisziplinäre Zusammenarbeit hat Erfolg!