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Bildungsfestival e.V.

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Bildungsfestival e.V. setzt einen gesellschaftlichen Impuls, langfristig, nachhaltig und an den Ursachen sozialer Ungleichheit anzusetzen, anstatt an den Symptomen.

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  Esther H.   19. Juli 2023 um 16:20 Uhr

 Vom 16. bis zum 18. Juni 2023 fand zum siebten Mal das Bildungsfestival statt. Die Veranstaltung des gleichnamigen Vereins hat zum Ziel, bildungsbenachteiligte Jugendliche darin zu bestärken, dass sie ihre Fähigkeiten entdecken und selbstwirksam einsetzen und sich so in die Gesellschaft einbringen können. 

Das Bildungsfestival stand am Ende einer etwa zehnmonatigen Vorbereitungszeit von 15 Ehrenamtlichen, die schließlich 85 Teilnehmende in der Jugendherberge Essen-Werden begrüßen durften. Die Jugendlichen reisten überwiegend in Gruppen mit ein bis zwei Lehrkräften an und kamen unter anderem aus Mannheim, Münster und Berlin. Der erste Festivaltag begann mit der eigenen Gestaltung von T-Shirts mit Sprühfarben und Textilstiften, sodass schon zu Beginn ein Kleidungsstück zur Identifikation mit dem gemeinsamen Event und zugleich ein individuelles Erinnerungsstück entstanden. Nach der Eröffnung im Plenum fanden Kennlernspiele in kleineren Gruppen statt und in dieser aufgelockerten Stimmung fanden sich einige Teilnehmende anschließend zu Aktivitäten wie Karaoke oder Gesellschaftsspielen zusammen. 

Der Samstag wurde von einem Kurzvortrag von Matthieu von Fridays for Future Essen eröffnet, der die Klimakrise thematisierte und in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam machte, was die Jugendlichen selbst im Kampf dagegen bewegen können. Das Programm des Samstagvormittags bestand aus Workshops, die von externen Personen angeleitet wurden. Unter anderem leiteten Kaya und Moritz vom Bildungswerk für Schülervertretung und Schülerbeteiligung e. V. einen Workshop zu Klima und Gerechtigkeit an, der die Teilnehmenden auf die globalen Zusammenhänge der Klimakrise aufmerksam machte. Gemeinsam entwickelten die Jugendlichen Ideen für eine globale und gerechtere Klimapolitik. Des Weiteren wurden Workshops zu den Themen Zivilcourage, Nachhaltigkeit und analoge Spieleentwicklung angeboten. Erstmalig gab es auch einen Workshop, der sich nur an BIPoC-Teilnehmende richtete und einen Safer Space eröffnete, in dem eine kreative Auseinandersetzung mit eigenen Stärken im Mittelpunkt stand.  

Nach dem Mittagessen gab es für die Jugendlichen verschiedene Freizeitangebote, die teilweise von Teammitgliedern, aber auch Betreuungspersonen und Teilnehmenden selbst angeboten wurden. Da das Wetter es zuließ, gab es unter anderem auf der großen Wiese vor der Jugendherberge eine Wasserschlacht, die für eine Abkühlung sorgte. Es wurde Fußball gespielt, ein achtsamer Waldspaziergang angeboten und einige Jugendliche nutzen die Zeit, um das Stadtzentrum von Essen-Werden zu erkunden.  

In ebendiesem Zeitslot wurden auch zwei Workshops mit dem Verstärker-Netzwerk der Bundeszentrale für politische Bildung durchgeführt. Diese beiden Workshops zogen sich weiter in den Sonntagvormittag, sodass eine intensivere Zusammenarbeit mit den Teilnehmenden gewährleistet werden konnte. Thematisch ermöglichte der Workshop „Traumaktivierer“ den Jugendlichen, sich mit eigenen Wünschen und Zielen auseinanderzusetzen. Produkt des Workshops war ein von den Teilnehmenden selbstproduzierter Stop-Motion-Kurzfilm. Im zweiten Workshop „rICHtig wICHtig“, der durch das Verstärker-Netzwerk angeleitet wurden, waren die Teilnehmenden dazu angehalten, sich mit Eigen- und Fremdzuschreibungen und deren Wirkungen auseinanderzusetzen. Ziel des Workshops war es, individuelle politische Forderungen zu formulieren.  

Highlight des Bildungsfestivals ist die am Samstagnachmittag stattfindende Festivalchallenge, in der auch der Polittalk stattfindet. Bei diesem haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit Vertreter*innen diverser demokratischer Parteien (dieses Jahr anwesend waren CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Volt) zu aktuellen gesellschaftlichen Themen ins Gespräch zu kommen. Organisiert wurde der Polittalk durch eine Gruppe junger Erwachsener, die Teil der Talentscouts NRW und Teilnehmende des Projekts „Die Verfassungsschüler“ sind, dass durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert und durch Teach First Deutschland getragen wird. Das diesjährige Format des Polittalks erforderte von den Politiker*innen und den Teilnehmenden, sich zu bestimmten Aussagen oder Fragen, beispielsweise „Sollte das dreigliedrige Schulsystem abgeschafft werden?“ in auf den Boden eingezeichnete Felder (stimme zu, stimme nicht zu, neutral) physisch einzuordnen. Darauffolgend gab es die Möglichkeit für Stellungnahmen und Diskussion. Insgesamt wurde das Format von den Teilnehmenden als sehr positiv aufgenommen. Auch die Moderation durch die Bochumer Verfassungsschüler-Gruppe war motivierend und einbindend.  

Die zeitgleich zum Polittalk durchgeführte Festivalchallenge war durch verschiedene Stationen, die von den jeweiligen Gruppen vorbereitet wurde, geprägt. Die Stationen wurden von Teilnehmenden selbst angeleitet, während andere Jugendliche mitsamt Laufzetteln die Möglichkeit hatten, verschiedenste Dinge auszuprobieren. So wurden beispielsweise Flummis selbst gemacht, Beutel gebatikt, Henna-Tattoos gemalt und elektronische Kreisläufe erklärt.  Ein besonderer Programmpunkt für die Teilnehmenden war der Samstagabend. Dieser gestaltete sich durch eine Talentshow und eine darauffolgende Party. Die Talentshow gab den Jugendlichen die Möglichkeit, sich als Moderator*innen, (Karaoke-)Sänger*innen und Tänzer*innen vor der gesamten Gruppe zu präsentieren. Dies war besonders hinsichtlich des Aspekts der Selbstwirksamkeit der Jugendlichen äußerst wichtig, da sie durch ihre Peergroup unmittelbare Bestätigung und Zuspruch erfuhren. Einige Teilnehmende trauten sich, auf der Bühne zu rappen und zu singen, andere sangen in Kleingruppen gemeinsam vor dem Publikum. Auch zwei Betreuungspersonen ließen es sich nicht nehmen, ihre Gesangstalente zu präsentieren, sehr zur Begeisterung der Jugendlichen. Die darauffolgende Party wurde von der Schüler*innengruppe aus Münster mit selbstgemachter Deko gestaltet, es wurde ein Buffet mit Snacks und alkoholfreien Cocktails aufgebaut und eine kleine Gruppe Jugendlicher übernahm die Technik und die Musikauswahl.  

Am Sonntagvormittag fanden weitere Workshops statt, in denen es zum Beispiel um das Stärken des Selbstvertrauens in Situationen wie Prüfungen ging, um die Funktionsweise von sozialen Medien, um Gerechtigkeit und Klima, um das Thema Coach und Vorbild sein oder ums Geschichtenschreiben. 

Danach fand das Bildungsfestival seinen Abschluss mit zunächst gemeinsamem Aufräumen und dann einem Plenum. Dabei waren die Teilnehmenden eingeladen, auf die Bühne zu kommen und ein paar Worte an alle zu richten. Dies nutzten einige und bedankten sich beim Team und den anderen Jugendlichen für die schöne Zeit oder teilten persönliche Highlights und Dinge, die sie sich aus den vergangenen Tagen mitnehmen. Am Ende gab es vom Team einen kleinen Input zum Thema Leadership, der in einem gemeinsamen Tanzen mündete, sodass das Bildungsfestival mit einer positiven Dynamik abgeschlossen wurde, bevor alle Gruppen die Heimreise antraten. Mit dem Bildungsfestival 2023 konnten junge Menschen erreicht werden, die teilweise bisher kaum Erfahrungen außerhalb ihres Wohnortes oder auf mehrtätigen Veranstaltungen gesammelt haben. Die Teilnehmenden konnten so Menschen kennenlernen und mit ihnen zusammenarbeiten und gemeinsam Spaß haben, Aktivitäten zum ersten Mal ausprobieren und sich teilweise überwinden, indem sie zum Beispiel auf einer Bühne vor allen standen. Sie konnten so ihr Selbstbewusstsein stärken und hatten Freiraum in einem gänzlich neuen Umfeld. Viele haben die Rückmeldung gegeben, wiederkommen zu wollen, einige haben sich auch auf einer Liste eingetragen, um zukünftig im ehrenamtlichen Team mitzuarbeiten. Diese Reaktionen lassen den Schluss zu, dass die Teilnehmenden sich mit dem Bildungsfestival identifizieren können und dort einen Raum zur Persönlichkeitsentwicklung bekommen haben. 

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