COMPA Berlin e.V.
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Über uns
COMPA – KUNST FÜR DEN SOZIALEN WANDEL UND DIE DE-KOLONISIERUNG DER KÖRPER
COMPA Berlin repräsentiert die Comunidad de Productores en Artes, einer Gemeinschaft von Künstler_innen aus El Alto, Bolivien in Deutschland. COMPA ist eine kollektive Erfahrung, die Individuen stärkt und die Gesellschaft transformiert. Es ist ein Ausdruck für die Suche nach einem anderen Leben, ein Versuch, die Vision einer freiheitlichen Gesellschaft, bei der Teilhabe, Basisdemokratie und Solidarität im Zentrum stehen, wiederzubeleben und weiterzuentwickeln. Im Zentrum steht die Methode der körperlichen De-Kolonisierung.
COMPA Berlin fördert körperliche und künstlerische Aspekte in der politischen Bildung und eine kreative Auseinandersetzung mit Ungleichheit, Diskriminierung und Ausgrenzung. Zur konkreten Arbeit gehören Werkstätten und Projekte mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrung. Ziel ist es in der Arbeit Prozesse der kollektiven Selbststärkung anzustoßen.
DIE METHODE DER DE-KOLONISIERUNG: KÖRPER UND POLITISCHE BILDUNG
Die Methode der körperlichen De-Kolonisierung geht davon aus, dass ein Großteil der Erfahrungen in unseren Körpern sedimentiert ist. Wie unsichtbare Gefängniswärter nehmen Ausgrenzungserfahrungen wie Rassismus, soziale Benachteiligung, sexualisierte Gewalt unsere Körper gefangen und sorgen dafür, dass wir unseren Alltag in den für uns vorgesehenen Routinen verrichten. Wir meinen Konsumieren zu müssen, um uns zu vergewissern, dass wir am gesellschaftlichen Leben ›teilhaben‹. Wir machen uns kleiner, wenn man uns als ›dreckige Indios‹ beschimpft, als ›Scheisskanaken‹. Wir stellen uns in die Reihe der Hilfsempfänger/innen und hassen unseren Körper, dem die erzwungene Armut auf den Leib geschrieben steht.
Die Methode der körperlichen De-Kolonisierung entstand im postkolonialen Kontext der bolivianischen Gesellschaft. Sie stellt die Inkorporierung von Unterdrückungsmechanismen in den Mittelpunkt der politischen Bildungsarbeit. Die Methode der körperlichen De-Kolonisierung bearbeitet die Einschreibung der Kolonialgeschichte in die Körper der Menschen. Der Körper ist Träger impliziten kulturellen Wissens, durch das das Individuum an das Soziale gebunden ist. Geschlecht oder Ethnizität sind nicht nur politisch aufgeladene Kategorien, sondern performative Akte des Körpers. Sie werden selten rational expliziert. Körperliche De-Kolonisierung macht politische Einschreibungen in den Körper sichtbar und reflektiert sie.
Die Reflexion ist eine Suchbewegung für neue Formen von kulturellem Ausdruck in deren Mittelpunkt eine Erneuerung der Beziehung von Geist und Körper steht. Sie findet in einer Form der Suchbewegung statt und findet ihren Ausdruck im Spielerischen, dem Theater, der Performance, der Clownerie, der Pantomime. Es sind neue Formen des Sprechens, die die Methode der körperlichen De-Kolonisierung erprobt, mit dem Ziel, den Körpern nach der langen Zeit der Herrschaft der Rationalität wieder Geltung zu verschaffen.
KÖRPERLICHE DE-KOLONISIERUNG UND POLITISCHE BILDUNG IN DEUTSCHLAND
Das, was uns ›auf den Leib geschrieben‹ ist, wird in der politischen Bildungsarbeit nicht thematisiert. Politische Bildungsarbeit ist Kopfsache: Kontroverse Diskussionen, Argumente, sprachliche Gewandtheit und Positionspapiere dominieren die Vorstellungen von politischen Bildungsbemühungen. Der eigene Körper, der eigene Standpunkt, das eigene Sein wird selten zum Gegenstand der Reflexion gemacht. Marginalisierte Gruppen, die oftmals keine Ressourcen haben, sich politisches Wissen und politische Aktionsfähigkeit anzueignen, die Sprachcodes des politischen Systems nicht kennen und auch von der Öffentlichkeit nicht als politische Akteure wahrgenommen werden, fühlen sich nicht in der Lage politisch aktiv zu werden und werden von klassischen politischen Bildungsangeboten nicht erreicht.
Letzte Projektneuigkeit
Ein gesundes und frohes neues Jahr und Vielen Dank!
Liebe Spender*innen,
auf diesem Wege möchten wir uns nochmals bei Ihnen/euch für Ihre/eure Unterstützung bedanken. COMPA konnte dank der Spenden 2016 seine Arbeit fortführen. Um die Arbeit in El Alto langfristig zu sichern planen wir den Aufbau eines Spender*innenkreises. Informieren Sie/Informiert euch: http://compa.blogsport.de/