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Endspurt im Doppelpack

Anne Tessmer
Anne Tessmer schrieb am 25.10.2021


🚴🏼‍♀️ „Wie, du fährst alleine?!“ Ich habe dafür erstaunte Blicke vor und während der Tour geerntet. Ich habe es einfach genossen, mal ganz in meinem Tempo die  Landschaften in Deutschland zu erkunden. Anzuhalten, wo es mir gefällt. Mal zu trödeln, mal Gas zu geben.

😱 Ist allein Radeln nicht gefährlich? Ich habe mich tagsüber sehr sicher gefühlt. Anders in der Dämmerung. Zweimal gab es Situationen, in denen ich mein Pfefferspray fest in der Hand hielt. Einmal abends, als mich zwei Mopedfahrer mehrfach überholten. Da habe ich mich mit dem Auto abholen lassen. Und einmal im Morgennebel an einem Sportflughafen. Da bin ich schnell weitergesaust. Generell war meine Maxime, vor der Dunkelheit am Tagesziel zu sein. Manchmal ein Rennen gegen die Uhr.

🤔 Ist allein Radeln nicht einsam? Für mich war es ein wohltuendes Alleinsein. Zeit für mich; ganz bei mir. Ab und zu habe ich gedacht: „Wow, was für eine Natur! Hier fahre ich nochmal mit mit meiner Familie hin.“ Zum Beispiel in den Harz mit meinem Mann, weil er den Wald so liebt.

👩‍❤️‍👩 So sehr ich die Zeit allein genossen habe: Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass meine Mutter mich auf den letzten 150 km begleitet hat. Denn kein Geschenk ist wertvoller als die gemeinsame Zeit. Danke, dass du meinen letzten Tour-Abschnitt zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hast, liebe Mama!!!

👉 Was ich auf der Fahrt zu zweit gemerkt habe: 
  • Mein Durchschnittstempo war trotz Gespräch höher als auf den vorigen Strecken. Trainingseffekt oder Team-Dynamik?
  • Durststrecken lassen sich zu zweit und mit Humor leichter ertragen: 40 km auf der Suche nach einem geöffneten Café ;)
  • Die Freude, ins Ziel zu fahren, ist doppelt so groß.

🌳 Die Strecke durch das Emsland war geprägt von herzlichen Begegnungen, einem unverhofften Mittagessen (Danke an Tante Marianne und ihren Chef Dirk), einem spontanen Frühstück (Danke an Barbara) und von neu entdeckten Wegen in der vertrauten Heimatregion.

💦 In Ostfriesland entschieden wir uns statt der Fahrt entlang des Dortmund-Ems-Kanals für den Weg durch die Dörfer. Wie sagt die Kommissarin in einem meiner Lieblingskrimis? „In Ostfriesland gibt es nur schönes Wetter. Entweder es regnet schön oder die Sonne scheint schön, und immer weht der Wind schön.“ (Klaus Peter Wolf). Wir hatten auf jeden Fall schönen Niesel-Nebel-Wind. Der macht besonders durstig. Und so waren wir nach vier geschlossenen Cafés froh, Norden zu erreichen. Bei Apfelkuchen und original ostfriesischer Teezeremonie im Café ten Cate haben wir glatt die Zeit vergessen.

🛳 Endspurt: 4 km bis zum Fähranleger in 15 Minuten. In letzter Minute sind wir aufs Schiff geradelt. Schaum-krönender Abschluss meiner Nord-Etappe war ein kurzer, stürmischer Inselbesuch auf Norderney, inklusive Sturmflut, Hagel und Sonne.

Meine Toffifee-Retro
🍫 Die Schokoladen-Seite: Spontane Einladungen von Mamas Schwester Marianne und Mamas Schulfreundin Barbara.
🌰 Die Nuss, die ich geknackt hab: Diesmal keine - mir fiel alles leicht.
🍮 Was kleben bleibt: Zu zweit feiert sich Erfolg doppelt schön.