Marathon der Barmherzigkeit
Hobbyläuferin Manuela Ertl hat Spendenaktion für todkranke Kinder initiiert
VonFranziska Minzlaff
Oberdietfurt. „Ich möchte ein
neues Handy!“ Diesen Satz hören
wohl Eltern von ihren Kindern
nur allzu oft. Fragt man
schwerkranke, teilweise unheilbareKinder
und Jugendliche des
Ambulanten Kinderhospizes
München nach ihren Wünschen,
fällt die Antwort meist
recht banal aus. Ein Zirkusbesuch
beispielsweise steht ganz
oben auf der Prioritätenliste.
Mit ihrer Spendenaktion „Der
letzte Wunsch eines Kindes“
möchte Manuela Ertl den Kindern
und Jugendlichen des Ambulanten
Kinderhospizes in
München helfen, solch einfachen
Wünsche zu erfüllen. Im
Juli hat die 26-jährige Controllerin
aus Oberdietfurt ihren Spendenaufruf
gestartet. Durch eine
wohltätige Aktion ihres Arbeitsgebers
Siemens in München ist
sie auf die Stiftung „Ambulantes
Kinderhospiz München“ aufmerksam
geworden. „Mir gefiel
der Gedanke, Leute im eigenen
Land zu unterstützen. Dadurch
ist in mir die Idee gewachsen,
selbst etwas zu organisieren“,
sagt Manuela.
Und welchen Aktivitäten geht
Manuela nach, um möglichst
viele Spender zu finden? Sie
läuft Marathon. Am 5. Oktober
hat sie gemeinsam mit ihrer Mama
Elisabeth am „Fund Raising
Marathon“ in Bregenz teilgenommen.
Ausgestattet mit roten
T-Shirts, mit der Aufschrift
„Spendenlauf für das Kinderhospiz
München“ haben die beiden
sportlichen Damen unzählige
Leute auf die Aktion aufmerksam
gemacht. Gesponsert wurden
die Shirts zusammen mit zusätzlichen
500 Euro für die
Spendenkasse von einer Firma
in Vilshofen. „Unseren nächsten
Lauf werden wir sicherlich wieder
auf diese Art absolvieren. So
kann man einer solchen Aktion
neben dem sportlichen Aspekt
noch einen zusätzlichen Sinn
geben!“, sagt Elisabeth Ertl.
Mutter und Tochter freuen
sich besonders darüber, dass
durch diese Idee viele persönliche
Kontakte entstanden sind,
die üblicherweise bei einem solchen
Sportevent nicht in diesem
Ausmaß zustande kommen.
„Aber die Leute, egal, ob Mitläufer
oder Zuschauer, waren begeistert!“,
freuen sich Mutter
und Tochter.
Im Jahr 2005 wurde die Stiftung
„Ambulantes Kinderhospiz
München“ als finanzielle
Grundlage für den Kinderhospizdienst
ins Leben gerufen. Intention
ist es, für Familien, die
durch die Erkrankung ihres Kindes
aus ihremalltäglichen Leben
gerissen wurden, da zu sein – sei
es durch die Spende von Zeit als
so genannter Familienbegleiter
oder von Geld.
Familienbegleiter stehen den
Betroffenen bei diversen Unternehmungen,
vom Behördengang
biszumFreizeitausflug, zur
Seite. „Manchmal ist es für die
Eltern, aber auch für die Kinder
einfach nur Balsam für die Seele,
mit jemand anderem Gespräche
führen zu können“, sagt Manue-
Hobbyläuferin Manuela Ertl hat Spendenaktion für todkranke Kinder initiiert
Marathon der Barmherzigkeit
la. Mit den Geldspenden können
einerseits praktische Dinge
für die Kinder angeschafft werden
wie zum Beispiel ein Bett,
damit Eltern im Krankenzimmer
ihres Kindes schlafen können.
VonSchicksalen
persönlich berührt
Aber eben auch ganz banale
Dinge. „Für Kinder, die so krank
sind, dass sie in keinen Zirkus
mehr gehen können und vielleicht
auch nie mehr die Möglichkeit
dazu haben werden, ist
es ein ganz besonderes Geschenk,
wenn man beispielsweise
einen Artisten engagiert“,
weiß Manuela Ertl. Dass der jungen
Frau dieses Thema am Herzen
liegt, ist unschwer zu erkennen:
Während sie von den
Schicksalen der Kinder und ihrer
Familien erzählt, kommen
ihr die Tränen.
Mittlerweile sind 1944 Euro in
der Spendenkasse. Der Aufruf
soll noch bis Anfang nächsten
Jahres laufen, bevor Manuela
das Geld an das Ambulante Kinderhospiz
München übergibt.
Spenden kann man unter
org/de/fundraisingevents/
von-manuela oder bei
der Sparkasse Rottal-Inn: IBAN:
DE62 7435 1430 0010 2501 24/
BIC: BYLADEM1EGF. Spendenquittungen
können aber nur
bei einer Spende über die Internetseite
ausgestellt werden.