Skip to main contentShow accessibility statement
Change the world with your donation

Renovierungsprojekt der Familienhäuser für die Kids der School for Life

J. Wartenburger
J. Wartenburger wrote on 12-09-2017

Limit 600x450 image



Lesen Sie hier einen Bericht einer ehemaligen Volontärin der School for Life:

Ich hatte die wundervolle Möglichkeit, die School for Life und ihre SchülerInnen sowie LehrerInnen kennenzulernen und möchte einen Teil meiner Erlebnisse mit Ihnen teilen.Ich habe fast vier Monate an der Schule verbracht und habe mich gefragt, wie glücklich die Kinderan der Schule sind, da es gleichzeitig auch ihr Lebensraum ist („This is our home, our family, this is School for Life“: ein kleiner Ausschnitt aus der morgendlichen Zeremonie) und ob ich etwas tun könnte, um ihr Glück zu vergrößern. Außerdem wollte ich den Kindern eine Stimme geben, was in Thailand leider nur selten geschieht. Es ist nicht üblich, dass Kinder nach ihrer Meinung gefragt werden und mitbestimmen können. Doch ich wollte ein wenig deutsche Pädagogik in den Alltag bringen.

Also habe ich einen anonymen Fragebogen erstellt, um zu erfahren, was den Kindern an der Schule,den Familyhouses, in denen sie leben und im Alltag sehr gefällt und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Eigentlich waren die Kinder laut Fragebogen recht zufrieden mit allem,doch hier und da wurden am Rande Dinge genannt, auf die ich meinen Fokus setzen wollte. Denn ich wusste, es würde den meisten Kindern schwer fallen, offen ihre Gedanken zu äußern, auch wenn es anonym geschah.

Ganz oben auf der Liste der verbesserungswürdigen Dinge waren die Räumlichkeiten der Familyhouses. Also wägte ich ab, welches der Familyhouses am bedürftigsten sei, um mit diesem zu beginnen. Ich entschied mich für das N-Boy Familyhouse. Die Idee war nun, dass wir die 20 Jungen im Alter von 5- 20 Jahren, die verteilt auf acht Zimmerndort lebten, nach ihren Wünschen fragen würden. Doch zuvor brauchten wir Geld. Die anderen vier Volontäre und ich starteten einen Spendenaufruf und fragten hauptsächlich unsere Familien und Freunde. Wir waren gespannt wie viel Geld wir zusammen kriegen würden. Nach einer Woche hatten wir bereits 800 € beisammen und konnten es kaum fassen! Damit hattenwir nicht gerechnet und wir waren voller Vorfreude wie viel mit dieser Summe, welche hoffentlich noch weiter ansteigen würde, machbar sein würde.

Also setzten wir uns mit den N-Boy´s zusammen und sie sollten sich darüber austauschen, was sie am nötigsten wollten. Es viel allen ersichtlich schwer, frei ihre Wünsche zu äußern und wir brauchten viel Zeit und Geduld. Doch daran sollte es nicht scheitern. Ich war sehr glücklich darüber, dass ich / wir ihnen scheinbar etwas ermöglichten, dass keiner zuvor getan hatte. Die Kinder bekamen eine partizipative Rolle und konnten selbst über die Gestaltung ihres Wohnortes entscheiden. Sie wurden sogar Hauptakteure, denn ohne ihre Vorschläge würde auch keine Veränderung stattfinden. So langsam geriet die Sache ins Laufen und es kamen immer mehr und mehr Ideen. Schließlich hatten wir eine Liste zustande gebracht: Ventilatoren, Kleiderbügel und Kleiderstangen, Wäschekörbe, Verlängerungskabel, Wassereimer für die Trockenzeit, um das Duschwasser zu sammeln sowie kleine Eimer um sich abzuduschen und vor allem sollte das Haus von außen gestrichen werden. Sollte das Geld noch reichen, wollten sie dann gerne auch noch ihreZimmer von innen streichen.

Es konnte los gehen! Wir nahmen die Kinder zum Einkaufen mit und sie sollten selbst aussuchen,welche Farbe, Marke, Größe, ect. sie wollten. Auch in diesen Situationen merke ich, wie schwer es ihnen fiel, Entscheidungen zu treffen und auf ihre Vorstellungen und Wünsche zu beharren, wenn es beispielsweise bedeutete, dass wir einen anderen Laden aufsuchen mussten. Doch nach etwas Zeit,lockerten sie sich und bekamen mit, dass sie vollkommen frei entscheiden durften. Sie wussten ganz genau welche Produkte gut und welche schlecht waren. An einem Vormittag begannen wir mit den Streicharbeiten. Wir arbeiteten den ganzen Tag und es hat allen großen Spaß bereitet. Mit dem Endergebnis waren alle zufrieden. Auch die Ventilatoren wurden angebracht und die Freude war deutlich spürbar. Am Ende hatten wir noch genug Geld übrig, um die Zimmer von innen zu streichen. Die Kinder glücklich und zufrieden zu sehen, bedeutete mir sehr viel und hat auch mich unglaublich glücklich gemacht. Die Kinder leben an der Schule, manche bleiben nur eine kurze Zeit, andere ein paar Jahre, doch einige von ihnen wachsen dort auf. Sie verbringen ihre ganze Kindheit dort und haben sonst keine Familie. Es ist ihr Zuhause und sollte ein Wohlfühlort sein. Deshalb finde ich es wichtig, dass die Kinder ein Mitbestimmungsrecht erhalten, denn wer weiß besser was ihnen fehlt, als sie selbst.Für uns war es nur ein geringer Aufwand, an das Geld zu kommen und alles umzusetzen, doch für die Kinder waren es bedeutende Veränderungen. Manchmal brauch es nicht viel, um anderen etwas gutes zu tun.
Drei der Volontäre sind noch immer an der Schule und führen das Projekt weiter fort. Sie erhalten noch immer Spendengelder und renovieren nun weitere Familyhouses.Wir haben uns vorgenommen, von Deutschland aus weiterhin Spenden zu sammeln und wollen nächstes Jahr noch mal an die Schule. Wir möchten andere Projekte für diese Kinder ins Lebenrufen, die wir dann vor Ort umsetzen.

Sollten Sie sich für die Schule, mein Projekt oder unsere neuen Ideen interessieren oder über eine Spende nachdenken, freue ich mich sehr über eine Nachricht von Ihnen: connym.grimm@web.de 

Conny Grimm zusammen mit Charlotte Schwesig und Masha Toussaint, Juli 2017

Limit 600x450 image













Unterstütze das Renovierungsprojekt der Familienhäuser