Die Emanzipation von Frauen und das interkulturelle Zusammenleben gelten als Indikatoren für eine zeitgemäße gesellschaftliche Entwicklung. Obwohl innerhalb der letzten Jahrzehnte in diesen Bereichen wichtige Fortschritte erreicht wurden, bestehen noch immer große Defizite. Diese drücken sich unter anderem in der extremen Vielfachbelastung aus, der viele Frauen im Dreieck von Familie-Beruf-Ausbildung, von Produktions- und Reproduktionsarbeit ausgesetzt sind. Die hohe Stressbelastung im Alltag wirkt sich sowohl negativ auf die Gesundheit der Frau als auch auf ihre sozialen Beziehungen aus. Folglich können Frauen häufig nur einen Bruchteil ihrer Fähigkeiten und Qualifikationen aktiv in gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen einbringen. Dies gilt insbesondere für ihre Teilhabe an gesellschaftlichen, politischen und privaten Entscheidungsprozessen. Zudem besteht unter Frauen ein Chancengefälle, aufgrund dessen bestimmte Gruppen von Frauen besonders benachteiligt und teilweise sozial isoliert sind.
Noch immer stellt Gewalt gegen Frauen – insbesondere Gewalt in der Familie und in engen, emotionalen Beziehungen – eine ernsthafte Bedrohung für das Leben und die Gesundheit von Frauen und Mädchen dar. Frauen und Mädchen aus allen Kulturen benötigen Anlaufstellen, die ihnen Schutz bieten und sie bei der Lösungssuche unterstützen können.
Kulturelle Aktivitäten, Bildungs- und Beratungsangebote können von Frauen im Alltagsstress häufig nur begrenzt wahrgenommen und erfolgreich beendet werden. Deshalb besteht das Bedürfnis nach einem Ort, an dem Frauen und Mädchen sich zeitweise jenseits der Belastung in Familie, Schul- und Berufsleben in entspannter und natürlicher Atmosphäre weiterbilden können.
Vor diesem Hintergrund will die Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V. mit Freizeit- und Weiterbildungsangeboten den Austausch und das Zusammenleben von Frauen mit unterschiedlichem nationalem, kulturellem und sozialem Hintergrund fördern.