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2020.07.27 "Zukunftswerkstatt Dillingen formt mit Bausteinen Rollstuhlrampen"

Winfried Hoffmann
Winfried Hoffmann wrote on 27-07-2020

2020.07.27 "Zukunftswerkstatt Dillingen formt mit Bausteinen Rollstuhlrampen"
Saarbrücker Zeitung, Saarland, Saarbrücken - 27. Juli 2020
Bürger sollen Steinchen spenden

Mit Lego-Rampen für Barrierefreiheit
Workshop der Zukunftswerkstatt in der Dillinger Fussgängerzone:
Aus Legobausteinen entstehen vollbelastbare Rollstuhlrampen.
Foto: Ruppenthal

Dillingen/ Saarbrücken Rampen aus Legosteinen sollen das Leben leichter machen — neben Rollstuhlfahrern auch Menschen mit Rollatoren oder Eltern mit Kinderwagen. Im Saarland fiel in Dillingen mit einem Aktions-Workshop der Startschuss für die bunten Rampen zum Selberbauen.

Von Rolf Ruppenthal

„Großes entsteht im Kleinen“ – im Saarland ohnehin. Und wie man geradezu spielerisch aus kleinen Spielbausteinen, genau genommen heißen sie Klemmbausteine, – vielen nur unter dem Markennamen Lego bekannt, – hochbelastbare Rollstuhlrampen bauen kann, demonstrierte am Samstagmittag höchst eindrucksvoll die Zukunftswerkstatt Dillingen.

Mit von der Partie war der Initiator der Aktion im Saarland, Stefan Schulz (62), aus Saarbrücken. Ein echter „Tausendsassa“, der in seinem Leben unter anderem in den USA in vielerlei Berufsfeldern aktiv war und zudem praktische Erfahrungen aus der Krankenpflegehilfe mitbringt. Schulz war im Internet über die Aktion von Rita Ebel aus Hanau „gestolpert“, vielerorts nur liebevoll die „Lego-Oma“ genannt, und war direkt begeistert.

Da in diesem Fall „klauen“ ausnahmsweise erlaubt, ja sogar erwünscht war, beschloss der Saarbrücker, die Idee auch hinaus ins Saarland zu tragen. Mit Winfried Hoffmann und „seiner“ Zukunftswerkstatt in Dillingen, selbst Rollstuhlfahrer, zudem Projektleiter „Barrierefreies Leben“ und in früheren Jahren auch als Behindertenbeauftragter in Dillingen aktiv, hatte er schnell den passenden Mitstreiter gefunden.

Gesagt getan: Am Samstagmittag fand dann in der Fußgängerzone „Stummstraße“, quasi als Startschuss der Aktion im Saarland ein entsprechender Demonstrations-Workshop statt – auf Anhieb ein voller Erfolg. Viele Passanten blieben stehen, und ein Teil machte sogar spontan mit. Groß und Klein ließen sich davon inspirieren, ja geradezu mitreißen, aus kleinen Bausteinen wirkungsvolle und belastbare Rampen für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen zu basteln.

Und da das dazu passende Fachgeschäft „Steine-Werk“ spontan zehn Kilo Steine spendierte, hatte man zudem nicht nur den optimalen Partner, sondern auch den idealen Standort unmittelbar am Dillinger Stammplatz gefunden. „In Zukunft wird es auch im Saarland die bunten Lego-Rampen geben, die Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder einen Kinderwagen helfen, Barrieren zu überwinden“, betont Nadja Spath, die Projektleiterin in Dillingen.

„Allerdings werden dazu die passenden Bausteine benötigt – und zwar recht viele,“ ergänzt Initiator Stefan Schulz, Projektleiter in Saarbrücken. Das ist nach seinen Worten das Hauptproblem. „Und deshalb rufen Nadja Spath und Stefan Schulz sowie Winfried Hoffmann, erster Vorsitzender der Zukunftswerkstatt Dillingen und seine Stellvertreterin Christine Wagner alle Bürger zum Steine-Spenden auf, denn vielerorts lagern diese vergessen im Keller oder auf dem Speicher.

Ihre Unterstützung haben zudem der Saarlouiser Kreisbeigeordnete Dietmar Bonner, Christine Ney von der Leitstelle Älterwerden und der Dillinger Beigeordnete Alexander Schmitt sowie das Deutsche Rote Kreuz zugesagt. So erwägt der Landkreis eine entsprechende Sammelstelle für Bausteine im Touristbüro am Großen Markt in Saarlouis einzurichten.

Eine weitere Info-Veranstaltung nebst Workshop findet am Mittwoch, 5. August, von 11 bis 17 Uhr vor dem „Welt:Raum“ auf dem St. Johanner Markt in Saarbrücken statt.

Zum Beitrag der Saarbrücker Zeitung:
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/zukunftswerkstatt-dillingen-formt-mit-bausteinen-rollstuhlrampen_aid-52414871

Workshop der Zukunftswerkstatt in der Dillinger Fussgängerzone: Aus Legobausteinen entstehen vollbelastbare Rollstuhlrampen. Foto: Ruppenthal