Im Mai 2023 hat sich The Poetry Project mit dem PEN Berlin zusammengetan, um das Projekt Zeitzeug*innen der Zukunft - Geschichten der Deutschen von morgen zu organisieren: ein Dialogprojekt, bei dem junge Menschen mit Fluchthintergrund im Rahmen von Schreibworkshops von professionellen Autor*innen begleitet werden, um ihre Erfahrungen in Gedichte auszudrücken. Bereits seit 2016 geben wir den Erzählungen jener Personen eine Bühne, die in den letzten Jahren zu Hunderttausenden aus Ländern wie Afghanistan, Iran, Irak, Kurdistan, Syrien und der Ukraine geflohen sind. Denn in der deutschen Mehrheitsgesellschaft wird oft über sie berichtet, aber selten hören wir von ihnen selbst.
Gegenseitiges Verständnis entsteht vor allem dort, wo sich Menschen über ihre
Vorstellungen, Gefühle und Erfahrungen austauschen. Im Schutzraum der Poesie können Dinge ausgedrückt werden, die zunächst unsagbar scheinen. Umgekehrt bildet sich Verständnis für das scheinbar „Fremde“. Mit der Poesie als Brücke wollen wir Dialog und Austausch zwischen hier Aufgewachsenen und Zugewanderten ermöglichen und Spannungen entschärfen. Gleichzeitig entsteht durch diese Gedichte ein einzigartiges Dokument der jüngsten Flucht- bzw. Migrationsgeschichte.
Geschrieben wird in unseren Workshops auf Arabisch, Kurdisch, Persisch und Ukrainisch. Die entstehenden Texte sammeln wir und veröffentlichen sie auf unserer multilingualen Website. Außerdem gestalten wir regelmäßig öffentliche Lesungen in ganz Deutschland, bei denen die jungen Poet*innen ihre Texte in ihrer Muttersprache vortragen, die deutschen Übersetzungen werden von professionellen Sprecher*innen gelesen. So wollen wir ihre Perspektiven, ihre Geschichten und Stimmen hörbar machen und in die Öffentlichkeit tragen.
Zudem möchten wir das Publikum zum Austausch anregen und anhand dieses Dialogs demokratische Kräfte stärken.