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Forschung durch Spenden ermöglicht

Kristina Tittmann
Kristina Tittmann wrote on 25-11-2025

Diese Forschungsarbeit konnte nur dank großzügiger Spenden an die Deutsche Hodgkin Studiengruppe (GHSG) durchgeführt werden. Die Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender hat es uns ermöglicht, eine der bislang größten und detailliertesten Analysen zum nodulär Lymphozyten-prädominanten Hodgkin-Lymphom (NLPHL) durchzuführen, einer seltenen Sonderform des Hodgkin-Lymphoms, die etwa 5 % aller Fälle der Erkrankung ausmacht. Das NLPHL schreitet meist langsam fort und hat insgesamt eine gute Heilungschance. Dennoch gibt es Patientinnen und Patienten, bei denen die Krankheit zurückkehrt oder tödlich verläuft. Bisher war waren die Möglichkeiten, diese Risikopatienten frühzeitig zu erkennen begrenzt. Ziel unserer Studie
 Wir wollten herausfinden, ob bestimmte feingewebliche Eigenschaften (sogenannte growth patterns, GP) des Tumors helfen können, das Risiko für Rückfälle oder einen ungünstigen Verlauf besser einzuschätzen. Bisher wurden diese Muster meist in zwei Gruppen eingeteilt:
 - „Typisch“ (GP A + B)
 - „Varianten“ (GP C + D + E + F). Wir haben überprüft, ob eine alternative Einteilung genauere Vorhersagen erlaubt. Studienaufbau
 Für unsere Analyse haben wir Daten von 583 Patientinnen und Patienten ausgewertet, die zwischen 1998 und 2017 im Rahmen von zwölf prospektiven GHSG-Studien behandelt wurden . Das Durchschnittsalter lag bei 39 Jahren, drei Viertel waren Männer, und die Mehrheit befand sich in einer frühen Krankheitsphase. Im Rahmen der Studien wurden die Patientinnen und Patienten mit Strahlentherapie, Chemotherapie oder dem Antikörper Rituximab behandelt. Wichtigste Ergebnisse
 Wenn wir die Patientinnen und Patienten in die Gruppen GP ABCF und GP DE einteilten, ergaben sich deutliche Unterschiede:
 - Personen mit GP DE hatten ein höheres Risiko für Rückfälle und Todesfälle.
 - Nach zehn Jahren lebten 95 % der Betroffenen mit GP ABCF, aber nur rund 91 % mit GP DE.
 - Auch die Rückfallfreiheit war bei GP DE klar schlechter (69 % vs. 78 %).
 Bei den bisherigen Einteilungen (AB vs. CDEF oder ABC vs. DEF) zeigten sich dagegen keine signifikanten Unterschiede. Patientinnen und Patienten mit dem riskanteren GP DE benötigten bei Rückfällen häufiger intensive Therapien wie Hochdosis-Chemotherapie mit Stammzelltransplantation. Außerdem starben sie deutlich häufiger an der Lymphomerkrankung selbst, während Personen mit anderen Mustern eher an Zweittumoren oder Spätfolgen der Therapie, aber selten an der Lymphomerkrankung starben. Bedeutung für die klinische Versorgung
 Unsere Ergebnisse zeigen erstmals, dass die Feinstruktur des Tumors ein wichtiger Prognosefaktor beim NLPHL ist. In Zukunft kann diese Einteilung helfen, die Behandlung besser auf das individuelle Risiko abzustimmen:
 1. Patientinnen und Patienten mit niedrigem Risiko (GP ABCF) können gezielter geschont werden – etwa durch weniger belastende Therapien, um Spätfolgen wie Zweittumoren zu vermeiden.
 2. Patientinnen und Patienten mit hohem Risiko (GP DE) können frühzeitig intensiver behandelt oder in Studien mit neuen Medikamenten eingeschlossen werden.
 3. Risikoeinstufungen können künftig nicht nur nach Krankheitsstadium, sondern auch auf Basis des feingeweblichen Musters und ggf. anderer biologischer Faktoren erfolgen. Fazit
 Unsere Analyse zeigt, dass die neue Unterteilung GP ABCF vs. DE eine deutlich bessere Einschätzung der Krankheitsprognose beim NLPHL erlaubt als bisherige Systeme. Damit können wir die Behandlung künftig stärker auf das individuelle Risiko zuschneiden – mit dem Ziel, Heilung bei minimaler Belastung zu erreichen. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern sehr herzlich. Ohne Ihre Unterstützung wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen. Ihr Beitrag hilft uns, die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Hodgkin-Lymphomen stetig weiter zu verbessern.