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SILVA

F. Margarita
F. Margarita wrote on 11-06-2025

 Der Sommer 2019 war der schwerste für mich. Mein Mann und ich mussten die Wohnung einer Bekannten ausräumen, der wir jahrelang mit Futter für ihre adoptierten Tiere geholfen hatten. Diese junge Frau war jedoch psychisch krank, und ihre Eltern brachten sie regelmäßig in die Klinik. In diesem Sommer musste sie für längere Zeit ins Krankenhaus, und die Tiere blieben allein in der Wohnung zurück. Die Eltern lebten getrennt von ihr und konnten und wollten sich nicht um die Tiere kümmern. Sie baten um Hilfe und wir mussten 20 Hunde und 15 Katzen aufnehmen und dringend vermitteln. Was ich in jenem Sommer erlebte, ist eine andere Geschichte. Ich habe mich moralisch erschöpft. Aber jetzt möchte ich euch von etwas anderem erzählen. Als wir die letzte Katze abholen wollten (wir durften nicht in die Wohnung), kam der Vater unserer Bekannten zu uns heraus und sagte, dass er die Katze nicht gefangen habe, da sie sehr wild sei, und er sie deshalb so lassen würde, wie sie war. Mit dieser Antwort waren wir nicht zufrieden. Was wird die Katze alleine in der Wohnung machen, wenn niemand da ist? Also sagte ich, dass mein Mann jede Katze einfangen würde, er muss nur in die Wohnung hineingelassen werden. Es war offensichtlich, dass der Vater sich schämte, ihn hereinzulassen, aber ich schob ihn entschlossen weg, und Alex zog seine „magischen“ dicken Handschuhen an und betrat die Wohnung. Der Vater schämte sich nicht umsonst, denn die Wohnung war ein einziger Haufen Katzen- und Hundekot, und der Geruch war so übel, dass man daran ersticken konnte. Aber was machte das schon, wenn eine lebende Seele gerettet werden musste! Natürlich fing mein Mann diese Katze ein, und sie lebte 6 Jahre lang bei uns, ohne dass wir sie anfassen durften. Mit einem Wort: wild...Ich habe sie Silva genannt, was lateinisch für „Wald“ ist. Laut Google ist dies ein Name für energievolle Katzen mit starken natürlichen Instinkten, die sie ins Freie locken.Und dann begann ich zu bemerken, dass die Katze drastisch abzumagern anfing, ihr Rückgrat und ihre Rippen traten hervor... Und als sie sich in einen Puschel verwandelte, begann ich, sie auf den Arm zu nehmen, und Silva leistete keinen Widerstand. Während des Frühstücks und des Abendessens setzte ich sie in den Käfig, um sie mit etwas besonders Leckerem zu füttern, und danach streichelte und massierte ich sie lange Zeit. Das gefiel der Katze sehr, sie schnurrte daraufhin und hatte einen genüsslichen Gesichtsausdruck.- Oh, du! - sagte ich zu ihr. Jetzt, wo du noch zwei Montage zu leben hast, wurdest du plötzlich anhänglich. Hättest du das nicht schon früher tun können, um die Berührung von Menschenhänden zu genießen?Silva schmuste still zurück....Nach einer Weile bemerkte ich, dass sie an Gewicht zulegte, runder wurde. Es scheint, dass sie ihre Meinung über das Sterben geändert hat, denn sie braucht mehr Streicheleinheiten von mir, um die verlorene Zeit nachzuholen...