Jahresrückblick 2025
Im Jahr 2025 konnten wir ca. 80 Familien mit unheilbar kranken, schwerstbehinderten oder gestorbenen Kindern unterstützen und begleiten.
Unsere Angebote dienen der Auseinandersetzung mit der Lebenssituation, sowie der Stärkung und Stabilisierung der gesamten Familie und jedes Familienmitglieds. Unsere FamilienTraumaTrauerPädagogik (FTTPäd)© fokussiert den Blick auf die kraftspendenden Ressourcen, damit diese bewusst für sich entdeckt und genutzt werden können.
Seminare
Das Jahr 2025 startete mit zwei Mütterseminaren.
Beim ersten Mütterseminar stand die Frage im Mittelpunkt, wie die Frauen angesichts der großen Herausforderungen in Bewegung, aktiv und handlungsfähig bleiben können, um der besonderen Lebenssituation nicht passiv ausgeliefert zu sein. Gemeinsam wurden stärkende Handlungsperspektiven entdeckt.
„Ich fühle mich geerdet, ausgeglichen, entspannt und nehme ganz viel mit. Hier kann ich so viel Kraft tanken, um wieder weiterzumachen.“ (Frau K.)
Nur zwei Wochen später verlieh eine zweite Gruppe von Müttern lebensverkürzend erkrankter Kinder ihrer bunten Vielfalt aus gemachten Erfahrungen in einer kreativen Einheit durch Bodypainting Ausdruck. So wurden verborgene Kräfte und innere Stärken sichtbar.
„Mir ist aufgefallen, dass es viel mehr Hell in mir und meinem Leben gibt, als ich dachte! Ich fühle mich gestärkt und erleichtert. Es entlastet, stützt und wärmt, mit anderen Frauen und betroffenen Mamas zu sein.“ (Frau O.)
Besonderes Highlight waren unsere Familienseminare mit dem Thema „Labyrinth des Lebens“. Das Labyrinth diente als Sinnbild für den Lebensweg. Gemeinsam hatten die erkrankten Kinder und ihre Familien die Möglichkeit, auf ihre Kraft in zurückgelegten Wegen zu schauen und mutig mit neu entdeckten Ressourcen im Gepäck vorwärtszublicken. Familien konnten miteinander wachsen, Selbstvertrauen vertiefen und fanden viel Halt in der Gemeinschaft.


„Auf dem Seminar sind die erkrankten Kinder eigenständig, das ist so schön und eine seltene Erfahrung.“ (Familie R.)
„Danke für die schönen Freundschaften!“ (Erkranktes Kind, anonym im Rückmeldebogen)
Unser Mütterseminar „Zeit für mich“ im Juli fand am Ammersee statt. Hier gingen wir folgender Frage nach: „Wie verhalte ich mich gegenüber dem wilden unberechenbaren Wasser?“ Denn die Lebenssituation der betroffenen Familien gleicht manchmal einer wilden Strömung, Strudeln oder Untiefen. Im Seminar im Oktober probierten sich die Mütter im therapeutischen Bogenschießen aus, um der Frage nachzugehen, wie sie den alltäglichen Herausforderungen begegnen können und welches Rüstzeug sie für die immerwährenden Kämpfe haben.
„Ich hätte nie gedacht, dass Bogenschießen so intensiv ist. Ich habe solch eine innere Ruhe gespürt, die ich, wenn ich sie überhaupt jemals gespürt habe, seit der Pflege meiner Tochter nicht mehr gespürt habe. Das hat mich überwältigt.“ (Frau S.)
Unser Erinnerungsseminar bot für Eltern und Geschwister die Möglichkeit, in einem vertrauensvollen Rahmen über ihre Trauer zu sprechen und Schweres wie Leichtes miteinander zu teilen. Das Seminar stand unter dem Motto „Dich finden“ – im Erzählen über Erinnerungen und besondere Erlebnisse suchten und fanden wir die gestorbenen Kinder und schlugen eine Brücke über die Welten hinweg. In einer kreativen Arbeit entstanden beeindruckende Lebensmosaike.

Begegnungsangebote
Auch in diesem Jahr konnten wieder unsere Begegnungstage für Jugendliche mit lebensverkürzender Erkrankung stattfinden. Unsere Sozialpädagogin leitete das thematische Programm an, ehrenamtliche Begleiter*innen unterstützen die Jugendlichen bei der Umsetzung, sodass eine Auseinandersetzung mit der Lebenssituation in der Gemeinschaft möglich wurde. So können sich die Jugendlichen als wirksam erleben – ein sehr beliebtes Angebot, da selbstverständlich auch erkrankte Jugendliche das Bedürfnis haben, sich mit anderen Jugendlichen zu treffen und auszutauschen.
Auf unseren Familientagen standen bei Besuchen auf besonderen Bauernhöfen tiergestützte Angebote im Mittelpunkt. Der Kontakt zu Tieren, flauschige Lämmer im Arm zu halten, ein lustiges Huhn auf dem Schoß zu haben oder Ziegen zu füttern – all das bedeutete für die Familien eine wohltuende Pause vom oft schweren Alltag.
In dieser vertrauten Gemeinschaft entstanden Momente der Leichtigkeit, Nähe und Verbundenheit. Gleichzeitig boten die Familientage Raum, begleitet von Fachkräften, über die eigene Lebenssituation zu sprechen, Erlebtes zu sortieren und neue Zuversicht zu schöpfen.
Einzelbegleitungen
Unsere psychosoziale Begleitung fand auch in Einzelgesprächen statt. Hier haben einzelne Familienmitglieder Raum für eigene Themen. Gemeinsam können wir sortieren, was gerade belastet und Schritt für Schritt überlegen, wie aktuellen Herausforderungen begegnet werden kann. Wir stehen für Fragen, zum Zuhören und zum Sorgen von der Seele reden zur Verfügung.
„Hier habe ich Kraft und Mut bekommen.“ (Anonym)
Dank
Dank Ihrer Unterstützung konnten diese besonderen Begegnungen stattfinden – kleine Inseln der Kraft, die Familien bei all den Herausforderungen tragen und stärken. Vielen herzlichen Dank an alle, die uns unterstützt haben!
Unser großer Dank geht an:
♥ Jürgen Fritz mit seinem unermüdlichen Engagement für uns und an sein Team von „Kicken für Kinder“;
♥ die Dr. Hanns Maier Kinder- und Jugendstiftung;
♥ an die Schüler*innen des Christoph-Probst-Gymnasiums Gilching, die bereits einige Jahre in Folge mit vollem Einsatz für uns laufen;
♥ an Levin Weigelt mit „Der Schwarzbrenner“, der nicht nur Charity-Veranstaltungen für uns ausrichtet, sondern für alle Ideen und Projekte ein offenes Ohr und Herz hat;
♥ an die Schüler*innen der Paul-Hey-Mittelschule Gauting – auch sie sind eifrig für uns, trotz schlechten Wetters, gelaufen;
♥ an die Gebrüder Klarwein GmbH;
♥ an Frau Hübsch;
♥ an Familie Liegel mit der OpStream GmbH;
♥ an die Schüler*innen der staatlichen Realschule Gauting, die uns durch ihren selbstorganisierten Weihnachtsmarkt unterstützt haben.
Wir freuen uns über unsere Kooperationen mit der Süddeutschen Kinderhospizakademie, der Björn Schulz Stiftung und dem Deutschen Kinderhospizverein und die Förderung einzelner Projekte durch Aktion Mensch und den Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung.
Ihr alle macht die Arbeit des JoMa-Projekt e.V. erst möglich – wir können nur an der Seite der Familien sein mit Eurer Unterstützung.
Wir möchten deshalb mit der Rückmeldung einer Mutter schließen:
„Ihr seid unser Anker!“
Vielen herzlichen Dank und ein herzliches Vergelt´s Gott!
Wir wünschen Euch und Euren Familien alles Gute, Gesundheit und gute Wege.
Marion und Tobias Getz mit dem JoMa-Team
im Namen der Familien des JoMa-Projekt e.V.
Wir sind traurig, dass wir in diesem Jahr von
TARIK, IDA und LUCA
Abschied nehmen mussten.
In diesem Jahr mussten wir auch Abschied von den beiden Mamas
ELKE und BARBARA nehmen.
Wir denken an Euch und haben Euch immer in unseren Herzen.
„Möget Ihr beschützt und behütet sein, bis wir uns wiedersehen.“