Sea-Watch 3 nach drei Rettungen im Hafen von Messina E-Mail von Stefan von Sea-Watch e.V.: Sea-Watch 3 nach drei Rettungen im Hafen von Messina
Niklas wrote on 28-02-2020
Liebe Sea-Watch-Unterstützer*innen,
wir haben zwei sehr anstrengende Wochen hinter uns. Bei unserem zweiten Einsatz in diesem Jahr konnten wir innerhalb weniger Tage 194 Menschen von drei Booten retten. Gestern durften die Geretteten endlich von Bord der Sea-Watch 3 in Messina sicher an Land gehen. Und so kam es dazu:
Am 14. Februar sind wir mit der Sea-Watch 3 nach kurzen Werftarbeiten in Spanien zu unserem zweiten Einsatz im Jahr 2020 aufgebrochen. Dass wir vor Ort weiterhin dringend gebraucht werden, wurde schnell deutlich. Bereits am ersten Tag im Suchgebiet konnten wir 121 Menschen von einem völlig überladenen Schlauchboot auf die Sea-Watch 3 evakuieren.

Kaum im Such- und Rettungsgebiet angekommen, ist die Sea-Watch 3 in einer Rettung involviert.
Fotos: Tim Wagner — Sea-Watch.org
Die Menschen waren teils extrem geschwächt und wurden von unserem medizinischen Team versorgt. Neben den leider üblichen Verletzungen, Dehydrierung und Unterkühlung mussten sie auch Folternarben behandeln. Auf dem oft langen und beschwerlichen Weg dorthin sind die Menschen furchtbarer Gewalt und Todesgefahr ausgesetzt.

An Bord erzählen die Geretteten von ihrer Flucht.
Fotos: Tim Wagner — Sea-Watch.org
Vier Tage später wurden wir mitten in der Nacht von Watch the Med - Alarm Phone über einen Seenotfall mit 54 Menschen an Bord informiert. Kurze Zeit später entdeckten wir von Bord aus ein weiteres kleines Boot. Am Ende der Nacht und nach zwei erfolgreichen Rettungen konnten sich die insgesamt 194 Gäste und die Crew an Bord der Sea-Watch 3 erst einmal erholen.

Mitten in der Nacht wird die Schiffscrew auf ein Holzboot in Seenot aufmerksam.
Fotos: Tim Wagner — Sea-Watch.org
Nachdem wir weitere drei Tage auf die Zuweisung eines sicheren Hafens warteten, konnten wir gestern in den Hafen von Messina einfahren, wo alle Geretteten von Bord endlich an Land gehen durften. Wegen des sich in Italien ausbreitenden Coronavirus wurden sowohl unsere Gäste als auch die Crew medizinisch gecheckt. Ergebnis: keine Auffälligkeiten.

194 Gerettete dürfen endlich in Messina an Land gehen.
Fotos: Tim Wagner — Sea-Watch.org
Trotzdem müssen Gäste und Crew bis auf weiteres in Quarantäne bleiben. Damit haben wir zwar gerechnet, weil auch das NGO-Schiff Ocean Viking am Sonntag nach dem Einlaufen in den Hafen von Pozzallo unter Quarantäne gestellt wurde, jedoch bleibt für uns die Motivation hinter der Maßnahme äußerst zweifelhaft, denn die strengen Maßnahmen betreffen bislang ausschließlich zivile Rettungsschiffe. Wir akzeptieren medizinische Vorsichtsmaßnahmen, aber dass diese nur für Rettungsschiffe gelten, legt nahe, dass es nicht um die Eindämmung von Krankheiten geht, sondern darum, uns daran zu hindern, Menschen in Seenot zu retten.
Deine Spende rettet Leben!
Wir geben Menschen in Seenot nicht auf und werden nicht aufhören, bis die Menschenrechte für alle Menschen gelten und niemand mehr auf der Flucht sterben muss. Deine Unterstützung ist dabei unverzichtbar. Nur mit Deiner Einzelspende oder Deinem Beitrag als Fördermitglied können wir weitere Rettungseinsätze durchführen. Ein Menschenleben ist unbezahlbar, Seenotrettung ist es nicht!
Liebe Grüße von der Sea-Watch 3
Stefan Jarosch
Einsatzleiter
Missionsupdate: Sea-Watch 4
Die Poseidon, die letzte Woche feierlich in Kiel auf den Namen Sea-Watch 4 getauft wurde, hat die Hafenstadt an der Ostsee mit Kurs auf das Mittelmeer verlassen. Nach der Überfahrt wird sie für weitere Umbauarbeiten noch einmal einen Zwischenstopp in einer Werft in Spanien machen, bevor sie dann planmäßig im April in ihren ersten Rettungseinsatz starten wird.
Missionsupdate: Moonbird
Unser Suchflugzeug Moonbird ist derzeit für routinemäßige Wartungsarbeiten in Athen und wird schon bald wieder Einsätze fliegen, um die zivile Seenotrettung aus der Luft zu unterstützen und die tödlichen Auswirkungen europäischer Abschottungspolitik zu dokumentieren.
Immer. Weiter. Zusammen. Werde Fördermitglied!
Als Teil der Sea-Watch-Familie bietest Du der EU-Abschottungspolitik aktiv die Stirn und setzt ein Zeichen gegen das Sterben im Mittelmeer. Mit Deiner monatlichen Spende als Fördermitglied hilfst Du uns, Einsätze besser und sicherer planen zu können.
Deine Fördermitgliedschaft rettet Leben!

wir haben zwei sehr anstrengende Wochen hinter uns. Bei unserem zweiten Einsatz in diesem Jahr konnten wir innerhalb weniger Tage 194 Menschen von drei Booten retten. Gestern durften die Geretteten endlich von Bord der Sea-Watch 3 in Messina sicher an Land gehen. Und so kam es dazu:
Am 14. Februar sind wir mit der Sea-Watch 3 nach kurzen Werftarbeiten in Spanien zu unserem zweiten Einsatz im Jahr 2020 aufgebrochen. Dass wir vor Ort weiterhin dringend gebraucht werden, wurde schnell deutlich. Bereits am ersten Tag im Suchgebiet konnten wir 121 Menschen von einem völlig überladenen Schlauchboot auf die Sea-Watch 3 evakuieren.

Kaum im Such- und Rettungsgebiet angekommen, ist die Sea-Watch 3 in einer Rettung involviert.
Fotos: Tim Wagner — Sea-Watch.org
Die Menschen waren teils extrem geschwächt und wurden von unserem medizinischen Team versorgt. Neben den leider üblichen Verletzungen, Dehydrierung und Unterkühlung mussten sie auch Folternarben behandeln. Auf dem oft langen und beschwerlichen Weg dorthin sind die Menschen furchtbarer Gewalt und Todesgefahr ausgesetzt.

An Bord erzählen die Geretteten von ihrer Flucht.
Fotos: Tim Wagner — Sea-Watch.org
Vier Tage später wurden wir mitten in der Nacht von Watch the Med - Alarm Phone über einen Seenotfall mit 54 Menschen an Bord informiert. Kurze Zeit später entdeckten wir von Bord aus ein weiteres kleines Boot. Am Ende der Nacht und nach zwei erfolgreichen Rettungen konnten sich die insgesamt 194 Gäste und die Crew an Bord der Sea-Watch 3 erst einmal erholen.

Mitten in der Nacht wird die Schiffscrew auf ein Holzboot in Seenot aufmerksam.
Fotos: Tim Wagner — Sea-Watch.org
Nachdem wir weitere drei Tage auf die Zuweisung eines sicheren Hafens warteten, konnten wir gestern in den Hafen von Messina einfahren, wo alle Geretteten von Bord endlich an Land gehen durften. Wegen des sich in Italien ausbreitenden Coronavirus wurden sowohl unsere Gäste als auch die Crew medizinisch gecheckt. Ergebnis: keine Auffälligkeiten.

194 Gerettete dürfen endlich in Messina an Land gehen.
Fotos: Tim Wagner — Sea-Watch.org
Trotzdem müssen Gäste und Crew bis auf weiteres in Quarantäne bleiben. Damit haben wir zwar gerechnet, weil auch das NGO-Schiff Ocean Viking am Sonntag nach dem Einlaufen in den Hafen von Pozzallo unter Quarantäne gestellt wurde, jedoch bleibt für uns die Motivation hinter der Maßnahme äußerst zweifelhaft, denn die strengen Maßnahmen betreffen bislang ausschließlich zivile Rettungsschiffe. Wir akzeptieren medizinische Vorsichtsmaßnahmen, aber dass diese nur für Rettungsschiffe gelten, legt nahe, dass es nicht um die Eindämmung von Krankheiten geht, sondern darum, uns daran zu hindern, Menschen in Seenot zu retten.
Deine Spende rettet Leben!
Wir geben Menschen in Seenot nicht auf und werden nicht aufhören, bis die Menschenrechte für alle Menschen gelten und niemand mehr auf der Flucht sterben muss. Deine Unterstützung ist dabei unverzichtbar. Nur mit Deiner Einzelspende oder Deinem Beitrag als Fördermitglied können wir weitere Rettungseinsätze durchführen. Ein Menschenleben ist unbezahlbar, Seenotrettung ist es nicht!
Liebe Grüße von der Sea-Watch 3
Stefan Jarosch
Einsatzleiter
Missionsupdate: Sea-Watch 4
Die Poseidon, die letzte Woche feierlich in Kiel auf den Namen Sea-Watch 4 getauft wurde, hat die Hafenstadt an der Ostsee mit Kurs auf das Mittelmeer verlassen. Nach der Überfahrt wird sie für weitere Umbauarbeiten noch einmal einen Zwischenstopp in einer Werft in Spanien machen, bevor sie dann planmäßig im April in ihren ersten Rettungseinsatz starten wird.
Missionsupdate: Moonbird
Unser Suchflugzeug Moonbird ist derzeit für routinemäßige Wartungsarbeiten in Athen und wird schon bald wieder Einsätze fliegen, um die zivile Seenotrettung aus der Luft zu unterstützen und die tödlichen Auswirkungen europäischer Abschottungspolitik zu dokumentieren.
Immer. Weiter. Zusammen. Werde Fördermitglied!
Als Teil der Sea-Watch-Familie bietest Du der EU-Abschottungspolitik aktiv die Stirn und setzt ein Zeichen gegen das Sterben im Mittelmeer. Mit Deiner monatlichen Spende als Fördermitglied hilfst Du uns, Einsätze besser und sicherer planen zu können.
Deine Fördermitgliedschaft rettet Leben!

Deine Spende rettet Leben!
