Skip to main contentShow accessibility statement
Change the world with your donation

UPDATE: 4. TAG FELDBESETZUNG IN SANAMADOUGOU UND SAHOU

V. Mörchen
V. Mörchen wrote on 22-04-2016

Schön guten Tag,


am Montag haben die beiden Dörfer Sanamadougou und Sahou in Mali mit der Besetzung ihres Landes begonnen. Genauer: Mit der Besetzung des Landes, das ihnen 2010 von dem Investor Modibo Keita geraubt wurde und das sie seitdem nicht mehr betreten konnten (wobei hinzugefügt werden sollte, dass der Investor indirekt auch von Geldern aus der deutschen Entwicklungszusmamenarbeit profitiert).


Das transnationale Netzwerk Afrique-Europe-Interact unterstützt die Besetzung finanziell und politisch. Konkreter: Jeder Besetzungstag kostet ca. 300 bis 500 Euro. Insbesondere für Essen und Fahrtkosten, da sich nicht nur Bauern und Bäuerinnen aus der Region beteiligten, sondern auch zahlreiche Aktivist_innen von Afrique-Europe-Interact aus Bamako. Hinzu kommen die Kosten für Journalist_innen. Denn in Mali müssen ganz normale Gebühren bezahlt werden, wenn Zeitungen, Radios oder das Fernsehen über solche und ähnliche Aktivitäten berichten. Politisch hat Afrique-Europe-Interact eine Kampagne mit Protestbriefen begonnen, die wahlweise an die malische Botschaft in Berlin per Brief geschickt und/oder an die malische Regierung in Bamako gefaxt werden sollen (weitere Hinweise zur finanziellen und politischen Unterstützung finden sich am Ende dieser Meldung).


Die Besetzung hat in Mali bereits ein lebhaftes Echo ausgelöst. Hierzu gehören auch Hetzartikel in malischen Medien, in denen unglaubliches Zeug behauptet wird, beispielsweise, dass die von Afrique-Europe-Interact engangierten Journalist_innen aus der Hauptstadt Bamako auf dem Weg nach Sanamadougou und Shaou wegen eines Streits um Geld wieder umgekehrt seien. Darüber hinaus hat Afrique-Europe-Interact in den letzten Tagen nicht nur zahlreiche Regierungsvertreter_innen von Europa aus telefonisch kontaktiert, sondern auch den Investor Modibo Keita selbst. Dabei hat der Investor ganz ungeniert sein Leid geklagt, zudem hat er gefragt, ob wir denn Lösungsvorschläge hätten. Auf den naheliegenden Vorschlag, das Land zurückzugeben, wollte er sich nicht einlassen, aber er will morgen erneut anrufen und fragen, ob es nicht eine Verhandlungslösung geben könnte (worüber natürlich die Dörfer selbst entscheiden müssen). Bemerkenswert ist auch, dass der zuständige Präfekt mit einem Tross von 21 Mitarbeiter_innen zu den Besetzer_innen gekommen ist. Doch leider hatte er nur Drohungen im Gepäck. Konkret meinte er, dass Modibo Keita demnächst noch weitere 20.000 Hektar in der Region erhalten würde und dass dann alle Dörfer endgültig weg müssten.


Und noch etwas: Ein Video-Aktivist aus Bamako hat anlässlich der Besetzung ein 3.45-Minuten-Video mit deutschen Untertiteln fertig gestellt, das von der ersten größeren Demonstration am 16.06.2015 in Sanamadougou und Sahou berichtet:



Schließlich noch die Infos zur finanziellen und politischen Unterstützung des Protests:


a) Kontoverbindung: Namen: Globale Gerechtigkeit e.V.; Bank: GLS Gemeinschaftsbank; IBAN: DE67 4306 0967 2032 2373 00; BIC: GENODEM1GLS


b) Darüber hinaus möchten wir darum bitten, die Aktion mit einem Protestbrief an die politisch Verantwortlichen in Mali zu unterstützen. Da Fax-Nummern in Mali nicht immer funktionieren, möchten wir darum bitten, den Brief in erster Linie mittels Post an die Malische Botschaft in Berlin zu schicken. Wer darüber hinaus ein Fax-Gerät zur Verfügung hat, möge bitte auch versuchen, den Brief direkt als Fax nach Mali zu schicken:


Malische Botschaft in Berlin: Botschaft der Republik Mali, Kurfürstendamm 72, 10709 Berlin


Fax-Nummern malische Regierung: 00223 20299403 ODER 00223 20228104.


Die französische Vorlage (mit deutscher Übersetzung) des Faxbriefes befindet sich auf unserer Webseite - genauso wie zahlreiche weitere Hintergrundinformationen:


http://afrique-europe-interact.net/607-0-Hintergrund-Vorschau.html


Mit besten Grüßen,


Volker Mörchen

Sahou & Sanamadougou: Politische und finanzielle Unterstützung dringlicher denn je!!!