Hilfspakete fuer Familien in Not

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe LeserInnen,

ich hoffe, es geht Ihnen und Ihren Lieben gut und Sie sind gesund!
Glücklicherweise habe ich heute bessere Nachrichten aus Bosnien-Herzegowina:
Die extrem hohen Zahlen der Neuinfektionen und der an Covid19 Schwererkrankten bzw. Todesfälle verringern sich allmählich. Auch im Kanton Goražde zeigen die strengeren Massnahmen, die dringenden Appelle der einzigen Epidemiologin und wohl auch die Tatsache, dass viele Familien Fälle von schweren Krankheitsverläufen oder gar Todesfälle zu beklagen hatten, inzwischen einen Erfolg.
Die 7-Tages-Inzidenzzahlen (hochgerechnet auf 100.000 Einwohner) lagen zeitweise auf  über 2000. Inzwischen liegen sie wieder deutlich darunter. Die zusätzlich zur Covid-Station im Goražder Krankenhaus aufgebaute Covid-Notstation in einem ehemaligen Schülerwohnheim muss inzwischen nicht mehr belegt werden.
Außerdem wurde nach Abschluss der Impfungen des medizinischen Personals nun mit den Impfungen von Risikogruppen begonnen.
Das lässt uns alle etwas aufatmen.

Von den drei an Covid erkrankten SEKA-Mitarbeiterinnen ist eine wieder vollständig genesen, zwei Kolleginnen erholen sich aber noch immer von ihrer sehr langwierigen Erkrankung.
Seit der zweiten Aprilhälfte arbeitet Therapeutin Gordana Šapčanin wieder mit der Traumatherapiegruppe im SEKA-Haus – geteilt in zwei kleine Untergruppen und unter strenger Einhaltung der Corona-Maßnahmen. Es hatte sich gezeigt, dass für die Stabilisierung dieser Klientinnen in der gegenwärtigen angstbesetzten Situation der persönliche Kontakt nicht langfristig durch den telefonischen Kontakt ersetzt werden konnte.
Die direkte Arbeit mit den übrigen Frauen- und Kindergruppen bleibt ausgesetzt, bis sich die Pandemie-Lage auf niedrigerem Niveau stabilisiert und auch die selbst betroffenen Kolleginnen wieder gesund sind. Solange halten die Kolleginnen Kontakt über Telefon, Messengerdienste und Onlinemedien.
Einzeltherapie findet weiterhin online statt.
Wie wichtig SEKAs Unterstützung für die Klientinnen und deren Familien ist, zeigen uns immer wieder deren Rückmeldungen:
Eine ältere Klientin, die eine Covid-Erkrankung knapp überlebte, rief uns an, nachdem sie genesen war. Sie bedankte sich mit den Worten: „Im Krankenhaus habe ich immer wieder an dich (Anm.: Kollegin Mersiha D.) gedacht. Deine Worte der Ermutigung haben mir so viel bedeutet. Das gleiche kann ich für meine Familie sagen! Deine Anrufe, eure Unterstützung hat ihnen in dieser Zeit, als sie Angst um mich hatten und mich aber nicht besuchen konnten, unglaublich geholfen. Ich danke dir und den Kolleginnen von ganzem Herzen! Ich werde euch das nie vergessen!“ 
Eine andere Klientin erzählte uns von der Angst und Sorge, die sie empfunden hatte, als sie und ihre Familie das positive Testergebnis erfahren hatten. Sie meinte: "Ich hab nur darauf gewartet, dass das Telefon wieder frei war, um in SEKA anzurufen. Ich weiß, ihr werdet mich verstehen und mit euch kann ich mich beraten, wie es weiter geht!"

Wie schon im letzten Blog beschrieben, befinden sich viele Familien durch die Pandemie in materieller Not. Ihnen möchten wir mit Hilfspaketen helfen. Wir planen, den serbisch orthodoxen Familien die Pakete rechtzeitig vor dem orthodoxen Osterfest zu  überbringen. Dieses wird in diesem Jahr am 2/3. Mai gefeiert. Den muslimischen Familien  möchten wir mit den Paketen vor dem Bajramfest zu Abschluss des Ramadan (13.-15. Mai) eine Freude machen. Auch diese Familien sollen die Feiertage ohne materielle Sorgen verbringen. Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns bei der Finanzierung der Pakete, die hochwertige Lebensmittel und Hygieneartikel enthalten, mit einer Spende helfen - und danken allen sehr herzlich, die SEKA in den letzten Wochen unterstützt haben!

Wir wünschen Ihnen nun ein schönes 1. Mai-Wochenende! 
Alles Gute für Sie und Ihre Lieben! Passen Sie auf sich auf!
Wir wünschen Ihnen und uns allen, dass wir das Schlimmste in ein paar Monaten wirklich überstanden haben!

Sehr herzliche Grüße

Gabriele Müller und die Kolleginnen von SEKA Goražde