Spuren in der Zeit – Geschichte von Oelzschau und seinem Schloss
Unser Oelzschau blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die bis ins hohe Mittelalter reicht. Bereits im 13. Jahrhundert wurde der Ort als „Vls.“ erwähnt und war verschiedenen Grundherren und geistlichen Institutionen zinspflichtig, darunter dem Zisterzienserinnenkloster Marienstern in Mühlberg und später dem Kloster Nimbschen. Die sprachliche Herkunft des Ortsnamens verweist auf das altsorbische Olsa, was so viel wie „Erlenort“ bedeutet – ein Hinweis auf die feuchten Auenlandschaften der Umgebung. Im Lauf der Jahrhunderte wechselte Oelzschau mehrfach die politische Zugehörigkeit: Von der Herrschaft Mühlberg über böhmische Lehnsherrschaft unter Kaiser Karl IV. bis zur wettinischen und später kursächsischen Kontrolle. Ab dem 15. Jahrhundert tritt die Adelsfamilie von Wesenig als prägende Grundherrschaft in Erscheinung. Über Generationen hinweg verwalteten sie das Rittergut, das zugleich das gesellschaftliche und wirtschaftliche Zentrum des Dorfes bildete. Immer wieder tauchen ihre Namen in Urkunden und Chroniken auf – etwa als Lehnsnehmer, Richter oder Militärs. 
Das Gut selbst, dessen Anlage sich über die Jahrhunderte weiterentwickelte, war nicht nur ein Verwaltungssitz, sondern auch Schauplatz dramatischer Ereignisse: 1637 wurde das Dorf mitsamt Rittergut in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges niedergebrannt. Nur wenige Jahre später, 1653, kam es zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen jungen Adeligen und Bauernknechten, bei der ein von Wesenig tödlich verwundet wurde – ein aufschlussreicher Einblick in die Spannungen jener Zeit. Trotz Krieg, Wechseln der Herrschaft und sozialem Wandel blieb Oelzschau über Jahrhunderte ein Ort landadeliger Prägung. Unser "Schloss", aus dem Rittergut hervorgegangen, steht noch heute als Zeugnis dieser vielschichtigen Vergangenheit – tief verwurzelt im sächsischen Kulturerbe.