Die Idee zu metro_polis entstand 2015 in Dresden als Reaktion auf gesellschaftspolitische Konflikte, die maßgeblich die Stimmung innerhalb der Stadtgesellschaft prägten und zu offenen Feindseligkeiten unter unbekannten Personen führten – insbesondere in der Straßenbahn. Im Laufe der letzten zehn Jahre nahm diese Entwicklung weiter an Fahrt auf: Globale Krisen sowie die wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die zunehmend nur noch in "Echokammern" interagiert, erschweren konstruktive Diskussionen zwischen Menschen unterschiedlicher Positionen. Diese Dynamik gefährdet nicht nur den gesellschaftlichen Frieden, sondern auch unser demokratisches System als Ganzes.
Das grundlegende Ziel von metro_polis ist es, möglichst viele bereichernde Momente der Begegnung und des Austauschs zwischen unbekannten Menschen in Alltagssituationen herzustellen. Dabei soll ein tieferes Verständnis für die unterschiedlichen Lebenswelten der Teilnehmenden entstehen und die Erkenntnis, dass wir als Gesellschaft eine Gemeinschaft bilden, die von denselben Problemen betroffen ist und diese auch nur gemeinsam lösen kann. Dazu nutzt metro_polis den alltäglich von der Breite der Gesellschaft genutzten Raum der Straßenbahn als dynamische „Agora“, den antiken Ursprungsort der Demokratie. Das Team lädt im regulären Bahnbetrieb Fahrgäste zum gemeinsamen Gespräch ein und führt bzw. begleitet diese Diskussionen.
Seit 2019 führt der metro_polis e.V. dieses Projekt in Dresden durch, seit 2023 in Leipzig und seit 2024 in Regionalbahnen der Lausitz sowie auf ausgewählten Strecken im ICE. Bereits 11.000 Fahrgäste haben an metro_polis teilgenommen. Auch bei Meinungsverschiedenheiten blieben die Teilnehmenden stets höflich und respektvoll.
Im Jahr 2025 wollen wir metro_polis auch in Chemnitz umsetzen. Dafür benötigen wir ein Team aus drei geschulten Moderator:innen, die das Projekt zweimal pro Woche durchführen. Momentan fehlen uns dafür noch etwa 8.500 €. Hilf uns jetzt, damit metro_polis auch in Chemnitzer Straßenbahnen Fahrt aufnehmen kann! Spende an den metro_polis e.V.!